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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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abgelassen haben mußte. Als ihr aus der
    Cranmer-Kutsche geholfen wurde, eine schmale Gestalt in elfenbeinfarbener, perlenbestickter Spitze, hielt man geschlossen den Atem an, um ihn im nächsten Moment geschlossen in einem äußerst zufriedenen Seufzer wieder auszustoßen.
    Das Raunen der Gemeinde in seinem Rücken verriet Jack, dass Kit eingetroffen sein mußte. Er drehte sich langsam um und blickte den Hauptgang entlang. Sie war gleich beim Eingang der Kirche stehengeblieben, wo eine tränenreiche Elmina ihre lange Schleppe ordnete. Unter seinem Blick schritt Kit auf ihn zu, die Hand fest auf Spencers Arm gelegt. Hinter ihrem Schleier lächelte sie heiter und hielt das Kinn auf die Weise erhoben, die er so gut an ihr kannte. Als sie sich dem Ende ihres Wegs an seine Seite näherte, begegnete Jacks Blick dem ihren. Seine Lippen bogen sich langsam zu einem Lächeln. Unbestreitbar: Sie sah hinreißend aus. Perlen lagen um ihren Hals, weitere hingen an ihren Ohrläppchen. Selbst ihr Kopfschmuck, der den zarten Schleier hielt bestand aus Perlen. In seinen Augen aber konnte keine dieser Perlen mit der konkurrieren, die unter dem Kleid verborgen war.
    Der Gottesdienst war kurz und schlicht Keiner der Hauptbeteiligten hatte Probleme mit dem Ehegelöbnis: Sie sprachen die Worte klar und deutlich und für alle hörbar.
    Und dann nahmen sie auf dem Weg zum Landauer der Hendons die unzähligen Glückwünsche entgegen. Jack half Kit beim Aufsteigen und sprang dann selbst in das leichte Gefährt. »Nach Cranmer Hall, Matthew.«
    Zu Kits Verwunderung drehte der Kutscher sich um und zeigte Matthews düster melancholisches Gesicht »Ja.« Er lachte leise und nickte Kit einen Willkommensgruß zu, bevor er den Pferden die Zügel gab. Die beiden hochbeinigen Braunen ließen die Menschenmenge rasch hinter sich.
    Auf dem Weg blieb dem Hochzeitspaar wenig Zeit zur Unterhaltung, da sie immerzu das Winken und Grüßen der Pächter und Dorfbewohner längs der Straße erwidern mussten. Erst als die Kutsche in die lange Zufahrt nach Cranmer Hall einbog, hatte Jack Gelegenheit, sich zurückzulehnen und einen Kennerblick auf das Gewand seiner Braut zu werfen.
    »Wie hast du das geschafft?« Ihm fiel auf, dass dieses Kleid angesichts der knapp bemessenen Zeit für seine Herstellung an ein Wunder grenzte.
    »Es gehörte meiner Mutter.« Kit betrachtete einen der mit Perlen zugeknöpften Spitzenärmel. »Sie hat Perlen geliebt«
    Jacks Lippen zuckten. In Verbindung mit seiner Kit hatte er nie an etwas so Weibliches wie Schmuck gedacht. Er fragte sich, wie ihr die Hendon-Smaragde zu Gesicht stehen würden. Irgendwo im Schloss mussten sie sein. Er würde sie finden und zum Reinigen und Neufassen nach London bringen, denn die derzeitigen schweren Fassungen passten nicht zu Kits zarter Schönheit.
    Sie hatten die Zeremonie auf den späten Nachmittag festgelegt; danach folgten ein Bankett und ein Ball. Im Verlauf des Abends saß Jack am erhöhten Tisch und sah zu, wie seine Frau ihre Bekannten bezauberte. An Kits Benehmen in der Gesellschaft gab es nichts auszusetzen. Seit jenem Abend, als er sie im Pavillon angetroffen hatte, war ihr Verhalten über jeden Tadel erhaben. Ihre Haltung hatte die Geschichte ihrer von langer Hand geplanten Hochzeit gestützt; nicht einmal der scharfblickendste Beobachter hätte auch nur den kleinsten Widerspruch in ihrer Art bemerkt. Sie spielte ihre Rolle als glückliche Frau so erfolgreich, dass Spencer sich jetzt benahm, als hätte die Hochzeit schon lange in der Luft gelegen. Kit war selbstbewusst und heiter. Zwar trug sie keine offensichtliche mädchenhafte Scheu zur Schau, ließ aber auch nicht durchscheinen, dass sie ihren Gatten bereits recht intim kannte.
    Doch nur Jack wusste, dass die elegante Lady Hendon sich leicht versteifte, wenn er in der Nähe war, und ihre gewöhnlichen Reaktionen auf ihn eisern unterdrückte. Nur ihm war bewußt dass sie mit aller Macht vermied, ihm in die Augen zu sehen.
    Er fragte sich, ob sie wohl wusste, was sie tat.
    Seit dem Abend im Pavillon hatte er sie nicht einmal mehr geküsst Sie hatte ihm keine Gelegenheit dazu gegeben, und da er ihre Gründe für den mangelnden Wunsch nach einer Vereinigung kannte, hatte er sich auch nicht übermäßig bemüht eine solche herbeizuführen. Zeit genug, sagte er sich, sie an die Kandare zu nehmen wenn wir erst einmal verheiratet sind.
    Jetzt waren sie verheiratet, und er verlor langsam die Geduld.
    Er hatte auch nicht mit ihrer Gewandtheit

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