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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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setzten sich in den Sand. »Gott sei Dank, dass wir nur die eine Bootsladung hatten.« Mit einem Blick auf Kit erklärte der Sprecher: »Gewöhnlich haben wir viel mehr.«
    Der Große, offenbar ihr Anführer, blickte zu Kit auf. »Dieser Steinbruch, von dem du gesprochen hast, junge. Wo ist der?«
    Kit starrte ihn an. Ihr wäre nie in den Sinn gekommen, dass sie die Steinbrüche von Snettisham nicht kannten. Stundenlang hatte sie mit ihrem Vetter dort gespielt. Es war das ideale Versteck für alles Mögliche. Aber was würde geschehen, wenn sie die
    Männer dorthin führte?
    Delia tänzelte seitwärts, und Kit beruhigte sie. »Ich erkläre euch den Weg. Ihr wollt gewiss nicht, dass ich genau weiß, wo ihr eure Ladung versteckt habt.« Kit benutzte die Nervosität ihrer Stute als Ausrede für ihren Rückzieher. Mindestens einer der Männer hatte schließlich eine Pistole ...
    »Warte, Junge.« Der Große trat vor. Delia tänzelte rückwärts. Der Mann blieb stehen. »Von uns hast du nichts zu befürchten, Bürschchen. Du hast uns schließlich gerettet. Unsere Schmugglerehre verlangt, dass wir dir einen Anteil an unserer Beute geben.«
    Kit blinzelte. Schmugglerehre? Sie lachte leise und wendete Delia. »Betrachtet es als freiwillige Dienstleistung. Ich will nichts von eurer Beute.« Sie gab Delia die Fersen, und das Pferd schoss vorwärts.
    »Warte!« Die Panik in der Stimme des Mannes veranlasste Kit, Delia zu zügeln und zu wenden. Der Mann stolperte über den Strand auf sie zu und blieb stehen, als er in Hörweite war. Einen Augenblick musterte er sie und sah sich dann nach seinen Gefährten um. Im Dämmerlicht nahm Kit deren nachdrückliches Nicken wahr. Der Anführer wandte sich Kit wieder zu.
    »Es ist nämlich so, junge, wir haben keinen Führer. Wir hatten gedacht wir kämen schon zurecht als wir uns in diese Geschäfte eingelassen haben, aber du siehst ja, wie das ausging.« Er deutete mit einer Kopfbewegung nach Süden. »Du hast blitzschnell reagiert, aus dem Hintergrund. Hast du nicht Lust, bei uns mitzumachen? Wir haben gute Verbindungen und so. Aber in der Organisation sind wir nicht so bewandert.«
    In Kit stritten sich Ungläubigkeit und Bestürzung. Mitmachen? »Du meinst ... ich soll euer Anführer sein?«
    »Für einen Anteil an unseren Gewinnen, versteht sich.«
    Delia wurde wieder unruhig. Kit hob den Blick und sah, dass die anderen ihre Bündel schulterten und näherkamen. Solange sie ihre Lasten trugen, brauchte sie keine Angst vor einer Pistole zu haben. »Ihr kommt sicher auch allein ganz gut zurecht. Die Soldaten haben heute nur einen Glückstreffer gelandet«
    Doch der Große schüttelte den Kopf. »Junge, sieh uns doch an. Keiner von uns weiß, wo diese Steinbrüche sind. Wir kennen nicht einmal den sichersten Weg nach Hause. Gut möglich, dass wir oben auf den Klippen den Soldaten genau in die Arme laufen. Und dann war alles umsonst.«
    Der Mond kam hervor, und Kit sah die in kindlichem Vertrauen zu ihr erhobenen Gesichter. Sie seufzte. In was war sie jetzt schon wieder hineingeraten? »Was schmuggelt ihr?«
    Sie fassten Mut angesichts dieses Zeichens von Interesse. »Zeig's ihm, Joe.« Der Große winkte den Kleinsten seiner Truppe heran. Der Mann schlurfte durch den Sand und behielt Delia stets wachsam im Auge. Als er näherkam, lächelte er Fit an - es war ein nahezu zahnloses Grinsen -, blieb dann neben der Stute stehen und wickelte das etwa meterlange rechteckige Paket das er trug, aus der Ölhaut Mit schmutzigen Händen entfernte er Schichten von grobem Stoff.
    Das Mondlicht spielte auf dem geöffneten Päckchen. Ihre Augen wurden groß. Spitzen! Sie schmuggelten Brüsseler Spitzen. Kein Wunder, dass die Pakete so klein waren. Eine Bootsladung, in London verkauft, würde diese Männer und ihre Familien sicherlich monatelang ernähren. Kit korrigierte unverzüglich ihre Einschätzung der Geschäftstüchtigkeit dieser Männer. Organisatorisch mochten sie Nullen sein, aber sie wussten genau, welche Fracht sich lohnte.
    »Manchmal machen wir auch in Brandy, kommt ganz drauf an.« Der Große war näher gerückt.
    Kits Augen wurden schmal. »Sonst nichts?« Sie hatte gehört, dass nicht nur Waren in den Booten an Land geschmuggelt wurden.
    Ihre Stimme klang scharf, doch der* Mann antwortete mit offenem Gesicht: »Andere Ladung hatten wir noch nicht Das hier reicht uns bisher.«
    Sie spürte ihr Flehen. Ihr Norfolk Blut regte sich. Anführerin einer Schmugglerbande? Ein Teil ihrer selbst

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