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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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begleite. Abgesehen von Champion gibt es in ganz Norfolk kein Tier, das mit diesem schwarzen Blitz, den du als Pferd bezeichnest, mitthalten könnte. Ich will meinen Stallknechten nicht die Verantwortung aufbürden, dich im Auge zu behalten. Also reitest du mit mir oder erklärst dich mit einem sanfteren Pferd und der Begleitung eines Reitknechts einverstanden.«
    Die wahre Bedeutung des Wortes Verblüffung hatte Kit bisher nicht gekannt. Aber jetzt. Sie war so wütend, dass sie sich nicht einmal entscheiden konnte, welchen Punkt sie zuerst oder zuletzt entkräften sollte.
    Die naheliegendste Entgegnung - dass Delia ihr Pferd war - fand eine ebenso naheliegende Antwort. Mit ihrer Heirat war Kits Besitz in Jacks Hände übergegangen. Aber seine Vorschriften waren empörend. »Jonathon«, sagte sie und nannte ihn zum ersten Mal seit ihrer Eheschließung bei seinem richtigen Namen, »ich reite, seit ich laufen kann. Auf dem Lande bin ich, solange ich denken kann, allein ausgeritten. Ich werde nicht ... «
    »... in dieser ungebührlichen Weise weitermachen.«
    Kit biss sich auf die Zunge, um nicht zu schreien. Die kalte Bemerkung klang weit drohender als Spencers endlose Tiraden. Sie holte tief Luft und zwang sich, sachlich zu reden. »Weit und breit weiß so ziemlich jeder, dass ich allein zu reiten pflege. Niemand denkt sich was dabei. Auf Delia bin ich absolut sicher. Wie du schon sagtest kann mich kein Mensch einholen. Keiner unserer Nachbarn würde sich auch nur im geringsten darüber aufregen, wenn er mich allein reiten sähe.«
    »Keiner unserer Nachbarn würde glauben, dass ich es dir erlaube.«
    Es war schwer, doch Kit schluckte den Fluch hinunter, der ihr auf der Zunge lag. Der Blick ihres Mannes war unverändert ruhig. Er beobachtete sie in höflicher Aufmerksamkeit, aber mit der kühlen Überzeugung in seiner hochmütigen Miene, dass er als Sieger aus dieser kleinen Meinungsverschiedenheit hervorgehen würde. Diese Seite an Jack hatte sie bisher nicht gekannt, wohl aber vermutet: Das war Jonathon.
    Kit versuchte eine andere Methode. »Warum?«
    Erklärungen lagen ihm nicht, doch in diesem Fäll wusste Jack sich auf sicherem Boden. Sie war nicht an seine Zügel gewöhnt; da wurde es nicht schaden, ihr seine Gründe zu nennen. »Zunächst einmal setzt du als Lady Hendon ein Beispiel für das Benehmen anderer, nimmst eine andere Stellung ein als Miss Kathryn Cranmer, was Lady Marchmont und andere dir sehr schnell klarmachen würden, täte ich es nicht.« Er hielt inne, um die Bedeutung seiner Worte einsinken zu lassen. Indem er zu dem Sessel schlenderte, hinter dem Kit Schutz gesucht hatte, führ er fort: »Hinzu kommt, dass deine Sicherheit mir sehr am Herzen liegt.« Eine weitere Pause gab ihm Gelegenheit, ihren Blick einzufangen. »Und ich halte es nicht für eine meiner Gattin angemessene Beschäftigung, allein über Land zu reiten.«
    War er tatsächlich nur um ihr Wohl besorgt? Kit öffnete schon den Mund, aber Jack hob eine Hand und gebot ihr Schweigen.
    »Verschone mich mit deinen Argumenten, Kit. Ich werde es mir nicht anders überlegen. Spencer hat dich entschieden länger als schicklich allein ausreiten lassen. Er zögert nicht, das einzugestehen.« Kit versteifte sich, als Jack den Blick langsam an ihrer schlanken Gestalt hinab wandern ließ. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. »Du bist kein Kind mehr, meine Liebe. Im Gegenteil, du bist ein ausgesprochen süßes Früchtchen. Und ich habe nicht die Absicht, andere davon kosten zu lassen.«
    Angesichts seiner hochmütig hochgezogenen Augenbrauen und seiner augenscheinlichen Erwartung eines Gegenarguments biss Kit sich auf die Lippe, platzte dann aber doch heraus: »Wenn ich Hosen trage, würde kein Mann sich nach mir umschauen.«
    Sie wich voller Unbehagen ein wenig zurück, als Jacks Lächeln breiter wurde. Ermutigend war es weiß Gott nicht, denn es erreichte nicht seine Augen.
    »Wenn ich Lady Hendon ein einziges Mal in Hosen antreffen sollte, weißt du, was ich dann tun werde?«
    Sein weicher, samtiger Tonfall hypnotisierte IGt. Sie spürte, wie ihre Augen groß und rund wurden und sich nicht aus dem Blick ihres Gatten lösen konnten. Langsam, wie in Trance, schüttelte Kit den Kopf.
    »Wo wir uns auch befinden mögen, ob drinnen oder draußen, ich werde ihr besagte Hosen mit dem größten Vergnügen eigenhändig ausziehen.«
    Kit schluckte.
    »Und dann ... «
    »Jack!« Kit krauste die Stirn. »Hör auf! Du willst mir bloß angst

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