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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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machen.«
    Jacks Brauen führen in die Höhe. Sein Arm schoss vor, und zu Kits Überraschung schob er den sie trennenden Sessel fort. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass er ihr so nahe gekommen war. Bevor sie reagieren konnte, hatte er sie bei den Ellbogen gepackt und zu sich herangezogen. In seinen Armen gefangen, blickte Kit ihm ins Gesicht, und ihr Puls beschleunigte sich. Ein merkwürdig diabolischer Ausdruck lag auf seiner Miene. »Ach ja?«
    Nicht um ihr Leben hätte Kit entscheiden können, ob er nur scherzte oder nicht.
    »Lass es drauf ankommen, bitte schön, wenn du es nicht glaubst« Diese Aufforderung war begleitet von einem Blick, der Mit davor warnte, Jack auf die Probe zu stellen. Sie wandte sich voller Eifer der Aufgabe zu, seinen Jackenaufschlag glattzustreichen. »Aber ich brauche die Bewegung.«
    Noch während die klagenden Worte über ihre Lippen kamen, wurde Kit sich ihres Fehlers bewußt. Sie riss die Augen auf, wollte aber um nichts in der Welt das Risiko eingehen, Jack jetzt anzusehen.
    Eine nervenzermürbende Pause entstand. »Tatsächlich?« dann die milde Antwort.
    Kit enthielt sich einer Erwiderung.
    »Ich werde das berücksichtigen, meine Liebe. Ich bin sicher, ich finde eine ganze Menge neuer Möglichkeiten, dir Bewegung zu verschaffen.«
    Das bezweifelte Kit keineswegs. Das Beben in seiner tiefen Stimme ließ vermuten, dass er ebenso wenig daran zweifelte. Eine von Lady Greshams Maximen kam ihr in den Sinn: Wenn nichts anderes mehr geht versuch es mit Schmeicheleien. Sie hob den Blick. »Jack ... «
    Doch er schüttelte den Kopf. »Gib es auf, Kit. Ich werde es mir nicht anders überlegen.«
    Kit sah in seine völlig ernsten Augen und wusste, dass es nicht in ihrer Macht lag, ihn zu überreden. Mit einem Seufzer tiefster Empörung und Ratlosigkeit zog sie ihm eine Grimasse.
    Er küsste ihre schmollenden Lippen. Und küsste sie so lange, bis sie sich ergab. Als Kit spürte, wie ihr Verstand sie verließ, nahm sie den letzten Rest von Willenskraft zusammen und verfluchte innerlich alle herrschsüchtigen Männer, um sich dann dem Genuss zu ergeben, den einer von diesen ihr dennoch bereiten konnte.
    Zwei Tage später bot sich ihr Gelegenheit zur Rache, als sichFrage nach einem Einkaufsbummel in Lynn erhob. Rasch wurde ihr klar, dass Jack die Vorstellung nicht behagte, sie aus seinem Blickfeld und gleichzeitig von Hendonschem Land zu entlassen. Sie hob lediglich die Schultern. »Wenn du mich begleiten willst, bitte.« Sie hielt den Blick ihrer großen, unschuldigen Augen fest auf die Knöpfchen ihrer Handschuhe gerichtet. »Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass du mich auf allen Besuchen begleiten möchtest die ich in ein paar Wochen werde abstatten müssen. Die Damen wären natürlich entzückt, dich zu sehen.«
    Damit hatte sie gewonnen. Doch als sie am Arm ihres Gatten die Stufen herabstieg, sah sie nicht einen, sondern gleich zwei Diener bereitstehen. Verdutzt über den Anblick, zögerte sie nur kurz, denn inzwischen war sie klug genug, auch einen Teilsieg mit guter Miene zu akzeptieren. Die Diener folgten ihr während der gesamten Dauer ihres Ausflugs auf Schritt und Tritt.
    Donnergrollen riss Kit aus dem Schlaf. Sie rollte sich zusammen und zog sich die Bettdecke über die Ohren, aber trotzdem erschütterten die Entladungen sie bis ins Mark. Dann fiel ihr ein, dass sie ja jetzt eine verheiratete Frau war, und sie tastete nach ihrem Mann. Ihr Griff ging ins Leere. Niemand lag neben ihr im Bett.
    Kit richtete sich in eine sitzende Stellung auf und blickte um sich, zuerst auf die zerwühlten Laken, dann in den leeren Raum. Ein Blitz erhellte das Zimmer, und Kit zuckte zusammen. Wo war Jack, wenn sie ihn brauchte?
    Der nächste Donnerschlag brachte sie auf die Füße. Sie griff nach dem skandalösen seidenen Neglige, das sie auf Jacks Wunsch anzog, damit er es ihr ausziehen konnte, hüllte sich in die durchsichtigen Falten und zog den Gürtel fest. Mit entschlossenem
    Gesicht näherte Kit sich einer Tür, deren Geheimnis sie noch nicht erforscht hatte - sie führte in Jacks Räume. Welche Gründe auch immer ihn veranlasst haben mochten, ausgerechnet in dieser Nacht sein eigenes Bett aufzusuchen, wollte sie ihm doch unmissverständlich klarmachen, dass bei Gewitter sein Platz an ihrer Seite war.
    Wie erwartet, führte die Tür in Jacks Schlafgemach. Ihr eigene Zimmer war schon groß, aber Jacks war riesig. Und leer. Kit starrte in die dunklen Ecken und ließ sich aufs Bett sinken,

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