Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
»Aber vielleicht ist er doch nicht ... Nein. Wir müssen jetzt gleich nach ihm sehen!«
    Beide Männer hörten wohl die sich anbahnende Hysterie in ihrer Stimme. Über ihren Kopf hinweg tauschten sie einen besorgten Blick.
    »Komm!« Kit zupfte an Jacks Ärmel. »Vielleicht stirbt er, während ihr noch überlegt!«
    Weder Jack noch George machten sich große Hoffnungen, was Joe betrat aber keiner von beiden war imstande, Kit davon zu überzeugen, dass er aller Wahrscheinlichkeit nach längst tot war. Mit einem Seufzer ließ Jack sie los, behielt jedoch ihre Hand fest im Griff. Zusammen stiegen die drei zur Klippe hinauf und näherten sich dem Hügel.
    Ein trauriges Bündel schäbiger Kleider war alles, was von Joe übrig war. Der Sand war rot vom Blut aus seiner klaffenden Halswunde. Mit starrte. Dann verbarg sie unter krampfhaftem Schluchzen ihr Gesicht an Jacks Hemd.
    George untersuchte Joe, doch es war keine Spur von Leben mehr in ihm.
    Kit rang nach Atem. Wochenlang war sie Jacks Posten gewesen, hatte völlig bedenkenlos den Schmuggler gespielt. Für sie war alles nur ein Spiel gewesen. Doch Joes Tod war bitterer Ernst. Wäre sie noch Mitglied in Jacks Bande gewesen, hätte sie sterben müssen. An ihrer Stelle hatte es Joe getroffen. Jegliche Spur von Reue über Belvilles Tod schwand, versickerte mit Joes Blut im Sand. Sie hatte Joe gerächt und darüber war sie froh.
    Die plötzliche Gefühlsaufwallung schwächte sie so, dass allein Jacks Arme sie noch aufrecht hielten. Er spürte ihre schwindende Kraft und fluchte.
    Für Jack war der Anblick des ermordeten Posten eine Szene aus einem Alptraum. In seinem schlimmsten Alptraum freilich war Kit die zusammengekrümmte Gestalt am Boden. Tief erschüttert zog er Kit in seine Anne und fand Trost in der Wärme ihrer schmalen Gestalt.
    George blickte auf. »Matthew und ich werden uns um das hier kümmern. Bring sie um Gottes willen nach Hause. Und lass sie nicht allein.«
    Jack ließ sich nicht lange nötigen. Er trug seine schweigende Frau hinunter zu den Pferden, hob sie auf Champion, saß hinter ihr auf und drückte sie an sich. »Wo ist dein Pferd?«
    Während sie zum Kamm der Klippe hochstiegen, erzählte Kit ihm, wo sie ihr Pferd angebunden hatte. Jack ritt zu der Baumgruppe und band die Stute an Champions Sattel fest bevor er den kürzesten Weg zum Schloss einschlug. Seine Absicht war, Kit einen Schluck Brandy einzuflößen und sie ins Bett zu stecken. Sie zitterte jetzt schon. Mit schweren Schockzuständen bei Frauen kannte er sich nicht aus, aber er rechnete fest damit, dass es noch schlimmer würde.
    Als sie die mondbeschienenen Wiesen überquerten, kämpfte Kit um ihre Rückkehr in die Wirklichkeit Sie hatte einen Menschen getötet. Ganz gleich, wie sie die Sache auch betrachtete, sie war nicht fähig, etwas wie Schuldbewusstsein zu empfinden. In derselben Situation würde sie es jederzeit wieder tun. Er hatte Jack töten wollen, und allein darum ging es ihr. Als Castle Hendon am Horizont auftauchte, akzeptierte sie die Wirklichkeit Jack gehörte ihr wie jedes weibliche Tier jeglicher Rasse war sie bereit zu töten, um ein geliebtes Wesen zu schützen.
    »Wir werden etwas für Joes Familie tun müssen.«
    Die plötzliche Bemerkung riss Jack aus seiner Benommenheit »Mach dir keine Sorgen. Das erledige ich.«
    »Ja, aber ... « fuhr Kit fort, ohne zu merken, dass sie ziemlich zusammenhanglos daherredete.
    Jack beschwichtigte sie mit Zusicherungen. Irgendwann wurde Kit wieder still, als hätte ihr Ausbruch ihr den Rest ihrer Kräfte geraubt Sie lehnte sich an ihn, tröstlich lebendig. Jack konzentrierte sich darauf, Champion über die dunklen Wiesen zu leiten. Sein Bewusstsein war erfüllt von widerstreitenden Gefühlen. Der Mond ging unter, es war vollkommen dunkel, als er in den Stall einritt.
    Er rief nach Martins. Der Mann kam im Laufschritt heran und stopfte sein Nachthemd in die Hosen. Jack saß ab und hob Kit vom Pferderücken, ohne Martins' entsetzten Blick zu beachten. Die Hosen seiner Frau waren im Augenblick seine kleinste Sorge. Er überließ Martins die Pferde und trug Kit durch eine Seitentür ins Haus. Eine einzelne Kerze stand auf dem Tisch gleich neben der Tür. Jack sah sie gar nicht. Er trug Kit auf direktem Weg in ihr Zimmer.
    Dort kleidete er sie aus, ohne auf ihren Protest zu achten. Er behandelte sie sanft und nachsichtig, als wäre sie ein Kind. Mit einem Handtuch frottierte er sie kräftig ab, bis ihr ganzer Körper glühte. Kit murrte

Weitere Kostenlose Bücher