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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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und versuchte, ihn daran zu hindern, gab aber schließlich auf und lag still, entspannte sich unter seinen Händen. Er ließ sie einen Moment allein, nackt auf dem Bett ausgestreckt die Bettdecke über sie gelegt. Als er aus seinem Zimmer zurückkam, war er ebenfalls nackt und brachte zwei Gläser voll Brandy mit.
    Jack schlüpfte unter die Bettdecke und fühlte Kits warme Haut an seiner. »Hier. Trink das.«
    Er hielt ihr das Glas an die Lippen und gab nicht nach, bis sie es unter heftigem Protest ausgetrunken hatte. Er leerte sein eigenes mit einem Zug und stellte beide Gläser auf den Tisch. Dann schlüpfte er zurück ins Bett und zog Kit in seine Arme.
    Zu seiner Überraschung drehte Kit sich um und sah ihn an. Mit einer Hand zog sie seinen Kopf zu sich herab. Er küsste sie. Und küsste sie immer mehr, als er fühlte, wie sie zum Leben erwachte. Es war nicht seine Absicht gewesen, doch als er später befriedigt und müde an Kit geschmiegt lag, fühlte er, dass die Wahl des Zeitpunkts kein Fehler seiner Frau gewesen war. Ihre Vereinigung war die Bestätigung dafür gewesen, dass sie einander brauchten" und dass sie noch am Leben waren.
    Jack gähnte und zog Kit fester an sich. Er mußte über vieles nachdenken, bevor er sich gestatten durfte zu schlafen. Jemand mußte die Nachricht von Belvilles Tod unverzüglich nach London bringen. Es hatte den Anschein, als wäre »Henry« Belvilles Vorgesetzter im Schmuggelgeschäft gewesen, und vermutlich arbeitete er irgendwo in Whitehall. Wer immer Henry war, sie mussten ihn fassen, bevor Belvilles Verschwinden ihn warnte. Ob George nach London reisen konnte? Nein - wer auch immer die Nachricht überbrachte, er würde Belvilles Tod erklären müssen. Nur er selbst konnte die Verantwortung für die Taten seiner Frau auf sich nehmen, kein anderer.
    Er würde reisen müssen, und zwar schon früh am nächsten Morgen. Jack blickte auf Kits roten Lockenkopf herab und verzog das Gesicht Es würde ihr nicht gefallen, aber es war unumgänglich.
    Ihr Bild, die rauchende Pistole in der Hand, suchte ihn erneut heim. Er hatte nicht gewusst, was er fühlte, als er sie dort stehen sah und begriff, was sie getan hatte. Er wusste es immer noch nicht.
    Kein Ehemann sollte solche traumatischen Dinge durchmachen müssen, wie Kit sie ihm auferlegte. Wenn er aus London zurückkam, würde er es ihr mit einigem Nachdruck klarmachen.
     

Achtundzwanzigstes Kapitel
    Als Kit aufwachte und den in der Handschrift ihres Mannes an sie adressierten Brief neben sich auf dem Kissen sah, stöhnte sie und schloss die Augen. Er war immer noch da, als sie sie wieder aufschlug.
    Zur Hölle mit ihm! Was nun schon wieder? Unter leise gezischten französischen Flüchen richtete sie sich auf und brach das Siegel. Auf ihren Wutschrei hin stürzte Elmina ins Zimmer. »Ma setzte! Bist du krank?«
    »Ich bin nicht krank - aber er wird es sein, wenn ich diesen verfluchten hochwohlgeborenen Hochkommissar in die Finger kriege! Wie kann er es wagen, mich einfach so zu verlassen?«
    Kit schleuderte den Brief von sich und warf die Bettdecke zurück. In ihrer Wut wurde ihr kaum bewußt dass sie nackt war. Sie schlüpfte in das Nachthemd, das Elmina ihr entrüstet reichte, und sah, dass es eines von den seidenen Gewändern war, die er für sie gekauft hatte. »Wozu sind diese Dinge gut, wenn er gar nicht hier ist, um sie zu sehen?«
    Ihre zornige Frage war an die Zimmerdecke gerichtet. Elmina enthielt sich einer Antwort.
    Als Kit schließlich gebadet und gefrühstückt hatte, war ihre hitzige Wut zu eisigem Zorn abgekühlt. Sie las den Brief ihres Mannes noch dreimal und riss ihn dann in Fetzen.
    Entschlossen, nicht mehr daran zu denken, versuchte sie mit gemischtem Erfolg, ihren alltäglichen Beschäftigungen nachzugehen. Doch als der Abend kam und sie immer noch allein war, fand sie die Möglichkeiten zur Ablenkung eingeschränkt. Nach einem einsamen Dinner zog sie sich in die Bibliothek zurück, setzte sich in einen Sessel beim Feuer und blickte grübelnd auf den leeren Stuhl hinter Jacks Schreibtisch.
    Es war nicht fair.
    Sie hatte nur verschwommene Vorstellungen, was seine Absichten betraf, doch ihr Verdacht wurde immer stärker. Sie hatte ihm geholfen, alle Schmuggler der Umgebung unter seine Kontrolle zu bringen - warum das nötig war, wusste sie nicht, war jedoch sicher, dass es sein Ziel gewesen war, als er seine Bande mit ihrer kleinen Truppe vereinigte. Trotz ihrer unablässigen Fragen hatte er sich geweigert, sie

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