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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Belville lächelte teuflisch. »Ich fürchte, Sir, Eure Tage in diesem Beruf finden hiermit ein Ende.«
    Indem er das sagte, hob er beide Pistolen.
    Zehn Fuß hinter ihm, sprang Kit mit schreckgeweiteten Augen lautlos in den Sand. Sie hielt Jacks Pistole mit beiden Händen und riss sie hoch. Indem sie fest die Augen schloss, drückte sie ab.
    Ein explosionsartiger Knall wurde von den Felsen zurückgeworfen. Jack und George schwankten leicht, beide in Erwartung des heißen Schmerzes einer Kugel in ihrem Fleisch. Als der Pulverdampf vom Wind weggetragen wurde, sahen sie einander an und stellten fest, dass weder der eine noch der andere getroffen war. Matthew stürzte zu ihnen, genauso überrascht, sie unverletzt anzutreffen. Voller Verwunderung drehten sich alle nach Belville um.
    Dessen teigiges Gesicht war noch blasser geworden und trug einen Ausdruck ungläubigen Staunens. Beide Pistolen rauchten, aber Einschusslöcher im Sand zu Jacks und Georges Füßen bezeugten, dass er die Waffen vor dem Abdrücken nicht einmal erhoben hatte. Bestürzt blickte Jack dem Mann in die Augen und sah noch, wie sie glasig wurden. Der Mann vollführte eine Drehung nach rechts und brach zusammen.
    Vor ihnen stand jetzt Kit, eine rauchende Pistole in der Hand, die Augen vor Schreck weit aufgerissen.
    Jack vergaß Belville, seine Mission und, die Spione. In Sekundenbruchteilen war er bei ihr und riss sie in die Arme, presste sie wütend und dankbar zugleich an sich.
    »Verdammtes Weib!« flüsterte er in ihre Locken. »Wie zur Hölle kommst du hierher?«
    Er fühlte sich schwach. Schock und Erleichterung übertönten seinen Zorn über ihre Anwesenheit. Als er nach der Pistole griff, die an ihrem schlaffen Finger hing, fluchte er leise. »Was zum Teufel soll ich bloß mit dir machen?«
    Völlig verwirrt blickte Kit zu ihm auf. Sie hatte gerade einen Menschen getötet Sie wand sich in Jacks Armen und versuchte, über seine Schultern hinweg einen Blick auf George und Matthew zu werfen, die sich über Belvilles Leiche beugten. Doch Jack hielt sie fest und schirmte sie mit seinem Körper ab. »Halt still!«
    Da Kit nichts anderes übrig blieb, gehorchte sie. Unversehens überkam sie Übelkeit. Sie wurde blass und schwankte in Jacks Armen. Eine Ohnmacht drohte.
    »Es ist ja schon gut. Atme tief durch.«
    Kit hörte die tröstlichen Worte und befolgte den Rat. Allmählich hörte die Welt auf, sich um sie zu drehen.
    Dann war George bei ihnen.
    Jack hielt sie fest, ihr Gesicht an seine Brust gedrückt. An ihrer Wange spürte sie seinen Herzschlag, kräftig und regelmäßig, äußerst lebendig. Tränen traten in ihre Augen. Wütend über ihre Schwäche blinzelte Kit sie fort.
    Ein Blick in Georges Gesicht genügte für Jack, aber er mußte es wissen und Kit mußte es hören. »Tot?«
    George nickte. »Mitten ins Herz.«
    Jack unterdrückte den lächerlichen Drang, Kit zu fragen, ob das Schießen auch eines ihrer zahlreichen Talente wäre. Selbst auf so kurze Entfernung erforderte ein sauberer Schuss unter äußerster Nervenanspannung großes Geschick. Und Mut. An Kits Reserven in dieser Hinsicht zweifelte Jack allerdings nicht.
    Der resignierte Tonfall in beider Männer Stimme ließ Kit aufblicken. Sie starrte Jack an. »Du wolltest nicht, dass er starb?«
    Zu seiner eigenen Verärgerung brachte Jack keine überzeugende Bestätigung hervor, die ihren Verdacht ausgeräumt hätte. Stattdessen zwang ihr erschrockener Blick ihn, einigermaßen bei der Wahrheit zu bleiben. »Wenn wir ihn lebend bekommen hätten, wäre es uns eine große Hilfe gewesen, aber«, fuhr er eilig fort »unter den gegebenen Umständen sind Matthew, George und ich heilfroh, selbst noch am Leben zu sein. Denk nicht wir wollten uns beklagen.«
    Jack wusste nicht, was sie empfand; in ihren Augen spiegelte sich ein Aufruhr, der den seinen noch übertraf. Zu seiner Erleichterung sprang George ihm bei.
    »Matthew sagt, wenn man hier eine Leiche ins Wasser wirft, wird sie ins Meer hinaus gespült«
    Jack nickte. Wenn Belville einfach verschwand, ersparten sie sich eine Menge Schwierigkeiten. Leichen wollten erklärt sein, und die Erklärung für Belvilles Leiche würde ihrer Mission schaden.
    »Joe - wir müssen Joe finden!«
    Kits Stimme weckte in den Männern die Erinnerung an ihre Pflichten.
    »Nein!« kam es von beiden.
    »Ich bringe dich nach Hause«, fuhr Jack fort. »George kümmert sich um Joe.«
    Doch Kit wich zurück, soweit er es zuließ, und schüttelte heftig den Kopf.

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