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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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daran zweifle ich nicht einen Augenblick.«
    Mit Tränen in den Augen nickte Kit. Julian. wollte schon seit einer Ewigkeit zur Armee, aber als jüngster des Cranmer-Nachwuchses wurde er behütet und verwöhnt und erhielt niemals die Erlaubnis, sich aus den Fängen der Familie zu befreien. Vor vierzehn Tagen war er volljährig geworden und hatte sich unverzüglich gemeldet
    Ein Absatz gegen Ende seines Briefes erfüllte Kit mit nahezu schmerzlichem Stolz.
    Du bist ausgebrochen Kit. Du hast dich entschlossen und bist deinen eigenen Weggegangen. Ich wollte es genauso machen. Wünsch mir Glück!
    Ihr Großvater und Lord Marchmont besprachen die letzten Neuigkeiten aus Europa, Lady Marchmont verspeiste ein Stück Kuchen. Mit einem glücklichen Seufzer faltete Kit den Brief zusammen und legte ihn beiseite.
    Jenkins kam zurück, und die Marchmonts erhoben sich, um sich zu verabschieden, wobei Lady Marchmont fortfuhr, ihre Pläne für einen Ball darzulegen, auf dem Lord Hendon den Nachbarn vorgestellt werden sollte. »Wir haben schon seit Jahren keinen Ball mehr gegeben. Es soll ein ganz großer werden, etwas Besonderes. Ein Maskenball vielleicht? Ich werde Euren Rat brauchen, meine liebe, also überlegt Euch was.« Mit einem Winken ihrer pummeligen Finger nahm Lady Marchmont in ihrer Kutsche Platz.
    Kit stand lächelnd auf der Treppe und winkte. Neben ihr schlug Spencer dem Lord Lieutenant auf die Schulter. »Was besagte Angelegenheit betrifft:- Sagt Hendon, er kann bei Bedarf mit der Unterstützung von Cranmer rechnen. Über Jahre hinweg haben die Cranmers und die Hendons immer Schulter an Schulter gestanden - und so soll es auch bleiben. Besonders jetzt, da einer der Unseren in Gefahr geraten könnte: Dem kleinen Julian soll kein Spion etwas antun.« Spencer lächelte. »Das heißt, solange Hendon nicht vergisst dass er in Norfolk geboren und aufgewachsen ist. Ich denke nicht daran, auf meinen Brandy zu verzichten.«
    Das Zwinkern in Spencers Augen war nicht zu übersehen, und wie zur Antwort funkelten auch Lord Marchmonts Augen auf. »Nein, bei Gott nicht. Sehr richtig. Aber er besitzt einen erlesenen Keller, genau wie Jake, also brauchen wir ihm das wohl nicht näher zu erklären.«
    Mit einem Nicken in Kits Richtung stieg Lord Marchmont ein. Der Schlag klappte zu, der Kutscher ließ die Zügel schnalzen und die schwere Kutsche rumpelte davon.
    Kit blickte ihr nach, dann gab sie Spencer einen Kuss auf die faltige Wange und umarmte ihn kräftig, bevor sie die Stufen hinunterstieg. Mit einem Winken strebte sie dem Garten zu, um vor dem Dinner noch einen kleinen Spaziergang zu machen.
    Als die Sonne sich dem Horizont zuneigte, kehrte Kit zum Haus zurück. Auf dem Weg zwischen den Hecken hindurch fröstelte sie. Wurden tatsächlich Spione von Norfolk aus ausgeschifft? In diesem, Punkt stimmte sie mit Spencer überein: Der Schmuggel war akzeptabel, solange nur Waren geschmuggelt wurden. Aber Spione, begingen Hochverrat. Ob die Hunstanton-Bande >menschliche Fracht< verschiffte?
    Kits Schläfen hämmerten. Der Tag neigte sich dem Ende zu, und sie war der Lösung ihres Problems keinen Schritt näher gekommen. Schlimmer noch: Jetzt ging es womöglich darum, Hochverrat zu vermeiden. Oder abzuwenden.
     

Achtes Kapitel
    Ein ruhiges Dinner mit Spencer brachte Kit in ihren Gedanken über Captain Jacks Angebot auch nicht weiter. Sie zog sich frühzeitig zurück, um in aller Ruhe die Vor-und Nachteile zu erwägen. Doch in ihrem Zimmer überfiel sie dann eine nagende Unruhe. Schließlich schlüpfte sie in ihre Männerkleider und schlich über die Hintertreppe hinaus.
    Sie war inzwischen geübt darin, Delia im Dunkeln zu satteln und aufzuzäumen. Bald schon galoppierte sie im Mondschein über die Wiesen und fand ihre Ruhe wieder, als der Wind ihr um die Ohren pfiff. Jetzt konnte sie nachdenken.
    Sosehr sie sich auch bemühte, sie fand keinen Ausweg aus ihrem Dilemma. Wenn der Bursche Kit einfach verschwand, wurde es gefährlich für sie, bei Tag oder gar bei Nacht in Männerkleidung auszureiten. Kit würde also sterben müssen. Miss Kathryn Cranmer würde dennoch weiterhin, wenn auch in gemäßigtem Tempo, über die Wiesen reiten. Miss Kathryn Cranmer schnaubte höhnisch. Verflucht wollte sie sein, wenn sie ihre Freiheit so bereitwillig aufgab. Blieb also nur die Möglichkeit, sich Captain Jack anzuschließen.
    Vielleicht sollte sie zurücktreten? Oft genug schieden einzelne Mitglieder aus einer Bande aus. Solange die Gemeinschaft

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