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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sechs Meilen durch die Dunkelheit
    Mit einem unterdrückten Fluch wendete er Champion und suchte Matthew auf. Wortlos machten sie sich auf den Weg. Champion trabte Matthews Schwarzem voran über Felder und Wiesen, die unter dem Nachthimmel schliefen. Sie hatten ungefähr eine Meile zurückgelegt als Jack abrupt die Zügel straff zog und Matthew aufschreckte, der im Sattel halb eingeschlafen war.
    »Verdammt! Reite du voraus. Ich komme später nach.« Jack riss Champion herum, gab ihm die Fersen und ließ den verdutzten Matthew einfach stehen. Bei der Kirchenruine lenkte er den Grauen nach Süden und ließ ihm die Zügel schießen. Er war sicher, dass Champion der Araberstute folgen würde, ganz gleich, wohin Kit geritten sein mochte.
     

Zwölftes Kapitel
    Nach dieser ersten Unternehmung war Kit sicher, für den noch verbleibenden Monat keine Probleme mit ihrer Rolle als Bursche zu bekommen. Leider lief nicht alles so glatt. Ihr Stolz erwies sich als Problem: Er regte sich in zweierlei Hinsicht und in beiden Fällen war Jacks ärgerliches Verhalten die Ursache. In der dritten Woche nach dem Zusammenschluss suchte Kit die Einsamkeit des Pavillons auf, um zu überlegen, wie sie sich gegen Jacks sture Weigerung, sie wie einen vernünftigen Menschen zu behandeln, zur Wehr setzen könnte. Immer musste sie Schmiere stehen - das sah sie ja sogar noch ein -, aber im Widerspruch zu seiner augenscheinlichen Erfahrung stellte Jack sie stets östlich von ihrem Aktionsort auf, fort von Hunstanton. Doch wenn das Zollamt Soldaten schickte, kämen sie doch sicherlich von Hunstanton her?
    Kit ließ sich im Pavillon auf die Holzbank fallen und betrachtete die Rosen. Jeder Versuch, Jack eine Frage zu stellen, wurde mit höchst abschreckender finsterer Miene beantwortet gefolgt von einem Grollen, wenn sie zu weit ging. Als nächstes würde zweifellos ein Fauchen kommen, aber die Nerven, es auszuprobieren, hatte Kit nicht Sie konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, abgeschoben zu werden, aus der Gefahrenzone heraus. Kits Augen wurden schmal. Es war fast als wüsste Jack, dass vom Zollamt nichts zu befürchten war, und sie aber trotzdem für alle Fälle in der entgegengesetzten Richtung aufstellte.
    Verdammt! Schließlich hatte er selbst darauf bestanden, dass sie ihre Maskerade fortsetzte, dafür jedoch Scheinaufträge zu bekommen, hatte sie nicht erwartet Genug! Noch an diesem Abend musste die Sache vom Tisch. Eine weitere Unternehmung stand bevor, auf der Landzunge zwischen Holme und Brancaster. Seit dem Zusammenschluss der Banden kamen die Ladungen regelmäßig - zweimal die Woche, immer an anderen Strandabschnitten, größtenteils für Nolan, einmal für einen anderen Mittelsmann. Hauptsächlich übernahmen sie Spirituosen und Spitze, hochwertige Ware, die den Schmugglern hübsche Sümmchen einbrachte.
    Mit rauschenden Röcken stand Kit auf, verließ den Pavillon und schlenderte zwischen den Rosenbeeten hindurch, ohne die wunderschönen Blüten zu beiden Seiten zu beachten. Die Verweigerung sinnvoller Teilnahme an den Aktivitäten der Bande war das eine Ärgernis. Das andere bestand in ihrem persönlichen Verhältnis oder vielmehr ihrem nicht vorhandenen persönlichen Verhältnis zu Jack.
    Sein Benehmen während ihres ersten Besuchs im Pächterhäuschen hatte sie ja noch verstanden. Verwirrend war allerdings, was danach gekommen beziehungsweise nicht gekommen war. Anfangs war er heiß auf Kit gewesen, seitjener Nacht allerdings zeigte er sich so desinteressiert als hätte er auf den zweiten Blick festgestellt, dass sie hässlich wäre. Für ein Mädchen, dem in London die stadtbekannten Frauenhelden zu Füßen lagen, war Jacks Weigerung, ihr zu erliegen, überaus beleidigend.
    Kit ließ die Blütenblätter, die sie von einer halb verblühten Rose gezupft hatte, zu Boden rieseln und ging zum Haus zurück. Bisher, war jeder vorzeigbare Mann in ihrem Gesichtskreis ohne ihr Zutun ihrem Charme erlegen. Jacks Interesse aber hatte etwas in ihr aufgerührt was kein anderer je vollbracht hatte. Sie wollte mehr. Jack jedoch, zum Teufel mit seinen silbernen Augen, zeigte keinerlei Neigung, es ihr zu geben. Inzwischen benahm er sich, als wäre sie tatsächlich ein junge - als lohnte es nicht die Mühe, auf sie als Frau einzugehen.
    Kit stieg die Stufen zur Terrasse hinauf und bemerkte, dass sie Zähne zusammenbiss. Sie zwang sich zur Entspannung und machte ein Gelöbnis. Bevor sie sich von der Hunstanton-Bande zurückzog, sollte Jack ihr zu

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