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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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seltsame Benommenheit verbracht. In den Nächten hatte es ihn zum Pächterhäuschen gezogen, aber Kit ließ sich nicht blicken. Daraufhin hatte er seiner Enttäuschung entgegengewirkt, indem er am Montag das Zollamt in Hunstanton aufsuchte und Sergeant Tonkin das Leben zur Hölle machte. Er formulierte seine Fragen lässig, gelangweilt, um zu verbergen, dass er sehr wohl überTonkins erfolglosen Versuch, seine >große Bande< zu stellen, informiert war. Tonkin hatte sich gewunden wie ein Wurm, was schließlich Jacks Gewissen schlagen ließ. Der Mann war eine Nun, aber in diesem Fall hatte er nur seine Pflicht getan.
    Jack war zum montäglichen Treffen in der alten Scheune geritten und hatte sich stumm die Worte eingeprägt, die Kits Ohren zum Glühen bringen sollten, wenn sie sich später ins Pächterhäuschen zurückzogen. Sie hatte sich nicht blicken lassen.
    Am meisten ärgerte ihn dabei, dass ihr Nichterscheinen ihn tatsächlich kränkte. Und, die gefühlsmäßige Kränkung war bedeutend schlimmer als die körperlichen Auswirkungen.
    Jetzt stand er im Schatten der Klippe am Strand und wartete auf das Landen seiner ersten >menschlichen Fracht~. Er zwang seine Gedanken wieder ins Hier und Jetzt und schlug in seiner Vorstellung einem rothaarigen Wirbelwind in Hosen eine Tür vor der Nase zu. Er blickte zur Klippe hinauf. Joe stand auf seinem Posten, aber Jack bezweifelte, dass Sergeant Tonkin sein Glück so kurz nach seinem letzten beschämenden Reinfall noch einmal versuchen würde.
    Das erste Boot traf ein, in rascher Folge kamen die nächsten drei. Die Fracht bestand aus Fässern und einem Mann. Er befand sich im ersten Boot, eine schlanke Gestalt bis zu den Augen in einen alten Wettermantel gehüllt. Matthew, der neben Jack stand, schnaubte bei diesem Anblick verächtlich.
    Jack verzog das Gesicht. »Ich weiß, altes Schlachtross - ich würde ihm auch am liebsten den Hals umdrehen. Aber er wird uns nicht entkommen.«
    Matthew sah sich vorsichtig um. »Meint Ihr, Major Smeaton könnte inzwischen schon in London angekommen sein?«
    »George hat unterwegs ganz gewiss nicht getrödelt. Mittlerweile dürfte er die Nachricht schon übermittelt haben. Diesem Mann da wird in London ein herzliches Willkommen bereitet, eines, mit dem er nie und nimmer gerechnet hat.
    »Warum können wir ihn nicht gleich hier packen?«
    »Weil wir wissen wollen, mit wem er in London Kontakt aufnimmt« Jack marschierte den Strand hinab, und Matthew folgte widerstrebend.
    Jack beachtete den Spion kaum, was wiederum dem Spion wenig Möglichkeit gab, Jack einzuschätzen. Seine Tarnung war gut, aber -nicht perfekt er hatte keine Ahnung von der Identität oder dem gesellschaftlichen Stand des Mannes. Ein Offizierskollege oder der Bursche eines Offizierskollegen hätte ihn womöglich erkennen oder zumindest bemerken können, dass mit dem Anführer der Hunstanton-Bande irgendetwas faul war. Jack machte sich an der neutralen Fracht zu schaffen und ignorierte den Mann.
    Der Spion wurde auf ein Pony gesetzt und Shep und zwei weitere Bandenmitglieder machten sich auf den Weg, um ihn zu der Ruine der alten Abtei von Creake zu verfrachten. Von dort aus sollte er heimlich nach London geschafft werden, unbemerkt gefolgt vom Ermittler des Admirals.
    In der Gewissheit dass alles wie am Schnürchen lief, folgte Jack den Packpferden mit den Fässern zur alten Scheune. In der folgenden Nacht sollten sie zur Abtei geschafft werden. Nachdem die Männer gegangen waren, ritten er und Matthew zum Pächterhäuschen. Von Anfang an hatte er streng darauf geachtet in dem alten Fischerhaus seine Kleidung und seine Identität zu wechseln; in dieser Nacht aber hatte er einen anderen Grund für seinen Besuch. Zwar war seine Hoffnung, Kit dort anzutreffen, gering, aber falls er sich nicht vergewisserte, würde er, allein zwischen seinen seidenen Laken, unmöglich Schlaf finden können.
    Das Pächterhäuschen war leer.
    Lord Hendon ritt heim zu seinem Schloss und verfluchte sämtliche rothaarigenSchönheiten.
     
    Am Mittwoch erhellte kein Mond die Nacht. Kit saß tief im Schatten der Bäume vor Jacks Häuschen verborgen auf Delias Rücken und wartete auf seine Rückkehr vom Blackbird. Sie war fest entschlossen, nicht in seine Nähe zu kommen. Nichts auf der Welt hätte sie noch einmal zum Pächterhäuschen locken können - nichts, außer der Nachricht, dass die Hunstanton-Bande in der vergangenen Nacht >menschliche Fracht< übernommen hätte.
    Die letzten fünf Tage kamen

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