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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ihr vor wie eine Ewigkeit Eine seltsame Rastlosigkeit hatte von ihr Besitz ergriffen, die sich von Tag zu Tag steigerte. Das waren zweifellos die Auswirkungen verspäteter Gewissensbisse. Sie hatte nicht einmal mehr ruhig schlafen können. Dass Jack eine Gefahr darstellte, stand für sie außer Frage. Er war ein Schmuggler, kein Standesgenosse, in jedem Fall kein angemessener Freier. Die Ereignisse der Nacht vom Freitag auf Sonnabend hatten sich in ihr Bewusstsein eingebrannt; die Nachwirkungen brannten in ihrem Fleisch. Sie hatte es wissen wollen jetzt wusste sie es. Das hieß allerdings nicht, dass sie Spencer und allem, was er verkörperte, den Rücken kehren konnte. Sie war ein Edelfräulein, ganz gleich, wie lästig es ihr manchmal war. Nach jener Sturmnacht war Jack nicht nur verbotene Frucht - er war die personifizierte Gefahr.
    Delia rührte sich. Kit seufzte. Sie hätte nicht herkommen sollen sie wollte gar nicht hier sein. Aber sie durfte nicht tatenlos zusehen, wie die Bande >menschliche Fracht< beförderte. Wenn es eine Möglichkeit gab, Jack Einhalt zu gebieten, würde sie sie wahrnehmen Wenn nicht ... darüber würde sie später nachdenken.
    Das Klimpern von Zaumzeug drang über die stillen Wiesen hinweg deutlich an ihre Ohren. In fünf Minuten würden sie vom nördlichen Küstenabschnitt her kommend in ihrem Blickfeld auftauchen, Matthew, George und Jack. Kit hielt den Atem an.
    Sie führten ihre Pferde zu dem kleinen Stall, als Jack bemerkte, dass Kit in der Nähe sein musste. Oder vielmehr, als Champion Delias Witterung aufnahm und seiner Weigerung, ohne seine edle Geliebte den Stall zu betreten, nachdrücklich Ausdruck gab. Jack saß ab und ergriff den Zügel des Hengstes knapp oberhalb der Gebissstange. »Matthew, ich bleibe noch eine, Weile hier. Geh du nur heim.«
    Mit einem brummigen »In Ordnung« wendete Matthew sein Pferd und ritt nach Süden in Richtung Schloss davon.
    Jack wandte sich George zu, der ihn misstrauisch beäugte. Captain Jacks diabolisches Lächeln kam zum Einsatz: »Ich würde dich ja ins Haus bitten, aber ich vermute, dass ich einen Gast habe.«
    George blickte resigniert auf ihn herab. Jack wusste, dass sein Freund sich niemals nach der Identität seines Gastes erkundigen würde. George hielt nicht viel von seinem Leben als Frauenheld.
    »Mit diesem Gast wirst du gewiss allein fertig?« Jacks Lächeln wurde breiter. »Ganz gewiss.«
    »Dachte ich's mir.« George riss seinen Fuchs herum, hielt dann jedoch noch einmal inne, um hinzuzufügen: »Eines Tages, Jack, fällst du rein. Ich hoffe nur, dass ich dann zur Stelle bin, um sagen zu können: Geschieht dir recht.«
    Jack lachte, und George gab seinem Pferd die Sporen und stob davon.
    Jack bemerkte wohl, dass Champion starr in eine bestimmte Richtung blickte, schaute aber selbst nicht hin. Stattdessen redete er streng auf sein Pferd ein. Der graue Hengst warf auf die Zurechtweisung hin den Kopf herum, ließ sich aber immerhin in den Stall führen. Jack sattelte das mächtige Tier ab und rieb es in Rekordzeit trocken.
    Er hatte erwartet, dass Kit in Erscheinung treten würde, sobald die anderen fort waren. Als das nicht der Fall war, ging Jack zur Tür des Häuschens, blieb dort stehen und fragte sich, ob Champion sich etwa geirrt hatte.
    Aus dem Schutz der Bäume heraus beobachtete ihn Kit Bis zu seiner Ankunft war ihr Plan ganz klar gewesen. Sein Anblick allerdings hatte dann wieder lebhafte Erinnerungen an jene Sturmnacht heraufbeschworen, was zur Folge hatte, dass sie nun nur noch ein Nervenbündel war. Wäre es nicht vielleicht besser, ihm bei Tageslicht gegenüberzutreten?
    Jack ließ sich von seinen eigenen aufgestörten Sinnen überzeugen, dass Champion keinem Irrtum unterlag, und verlor die Geduld. Er stand auf der Schwelle zum Pächterhäuschen, hatte die Hände in die Hüften gestemmt und blickte auf die Bäume jenseits der Lichtung. »Komm raus, Kit. Ich habe keine Lust in der Dunkelheit Verstecken zu spielen.«
    Die unterschwellige Drohung in seinem Ton gab schließlich den Ausschlag. Widerstrebend lenkte sie Delia unter den Bäumen hervor. Als ihr plötzlich wieder einfiel, dass sie keine Ahnung hatte, wie Jack ihr Fernbleiben aufgefasst haben könnte, zügelte sie die Stute doch wieder. Allerdings war sie schon zu weit vorangekommen. Jack trat vor und ergriff Delias Zügel. Im nächsten Augenblick spürte Kit Jacks Hand an ihrer Taille. Sie verbiss sich ihren Protest den er ohnehin ignoriert hätte, denn ihre

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