Ungestüm Wie Wind Und Meer
Kits Lider schwer wurden, senkte er voller Befriedigung die seinen. Denn beim Höhepunkt waren ihre Augen tatsächlich schwarz.
In dem Wissen, dass ihre Erfüllung vollkommen gewesen war, öffnete er ihren Zugang noch weiter und stieß noch tiefer hinein, um in ihrem Feuer die eigene Erlösung zu finden. Und erfand sie. Als er dann wieder fähig war, etwas zu empfinden, spürte er ihren leisen Atem an seiner Wange. Sie war eingeschlafen, während er noch in ihr war, und ihre Lippen umspielte ein kleines zufriedenes Lächeln. Auf alberne Weise stolz auf sich selbst, drückte er sie an sich und drehte sich mit ihr auf die Seite, wobei er sorgsam darauf achtete, dass sie nicht getrennt wurden. Ihren Herzschlag in seinen Adern, gab er sich schließlich dem Schlaf hin.
Zehn Minuten später jedoch war er wieder wach. Nachdem er sich gesammelt hatte, löste er sich behutsam aus Kits Umschlingung und deckte sie sorgsam zu. Dann griff er nach der Brandy-Karaffe. Gegen die Intensität seiner Erfüllung war ja nichts einzuwenden. Was ihn viel mehr beunruhigte, war dieses andere Gefühl, diese irrationalen Empfindungen, die nach den Ereignissen dieser Nacht noch erheblich zugenommen hatten. Ihr geflüstertes Flehen war sein Untergang, und zwar in mancherlei Hinsicht.
Achtzehntes Kapitel
Morgenröte färbte den Himmel, als Kit über die Koppel den Stallungen von Cranmer entgegentritt. Sie saß ab und führte Delia in ihre Box, sattelte sie ab und rieb sie trocken. Delia hatte den Sturm in aller Sicherheit an Champions Seite im Stall des Pächterhäuschens überstanden. Was sie selbst betraf, hatte Kit einige Zweifel.
An Donner erinnerte sie sich gar nicht viel weniger noch an die Panik, die sie gewöhnlich bei Gewitter überkam. Aber das, woran sie sich erinnerte, ließ die Röte in ihren Wangen überhaupt nicht wieder abklingen.
Jacks Arm, den sie an ihrer Taille spürte, weckte sie schließlich wieder auf. Sie hatte mehrere Minuten wie gelähmt in ihrer Erinnerung verbracht, hatte die Ereignisse des Abends vor ihrem inneren Auge Revue passieren lassen. Jack hatte an ihrer Seite fest geschlafen. Trotz ihres Behagens hätte sie sich aus seiner Umarmung gemogelt, denn sie war nicht sicher, ob sie sich beim Aufwachen dort noch wohl gefühlt hätte.
Kit tätschelte Delia noch ein letztes Mal und verließ den Stall. Die Fenster des Frühstückszimmers, die auf die Terrasse hinausgingen, waren seit langer Zeit ihr bevorzugter Ein-und Ausgang für ihre heimlichen Unternehmungen. Innerhalb von Minuten war sie in ihrem Zimmer. Sie zog sich aus, was jetzt, da ihre Kleider trocken waren, bedeutend schneller ging. Im Pächterhäuschen hatte sie sich in aller Eile geräuschlos angekleidet um zu vermeiden, dass Jack aufwachte. Doch Jack hatte geschlafen, und das Lächeln auf seinen Lippen würde sie so schnell nicht vergessen.
Auch seine Lippen würde sie so schnell nicht vergessen. Kit errötete, als sie in ihr Bett stieg. Zum Teufel mit dem Mann - sie hatte initiiert werden wollen, aber musste er denn gleich so weit gehen? An das erregende Erlebnis konnte sie nicht einmal denken, ohne rot zu werden. Sie musste darüber hinwegkommen, sonst würde Amy Verdacht schöpfen. Die Idee, Amy ins Vertrauen zu ziehen schoss ihr durch den Kopf, wurde aber schnell als unsinnig abgetan. Amy würde entsetzt sein. Empört über ihre Zügellosigkeit. Aber Amy heiratete ja auch aus Liebe. Sie, Kit dagegen würde überhaupt nicht heiraten!
Sieben Meilen weiter nördlich wachte Jack auf und wusste im selben Augenblick, dass er allein war. Er setzte sich auf und schaute sich im Zimmer um, ließ sich dann, nachdem er sich vergewissert hatte dass niemand seine Privatsphäre störte, mit ratloser Miene zurück in die Kissen sinken und fragte sich, ob alles nur ein Traum gewesen wäre.
Sein Blick fiel auf zwei glänzend rote gekringelte Haare in einer Delle links von ihm. Jack hob sie auf, und die Erinnerungen fielen über ihn her. Eine Braue schoss in die Höhe. Er hob die Bettdecke und sah ein paar rötlich-braune Flecken auf dem weißen Laken.
Nein, es war kein Traum gewesen. Sobald er seine Mission ausgeführt hatte, würde er auf dem in der letzten Nacht Begonnenen weiter aufbauen.
Er betrachtete die zwei um seinen Finger gewickelten Haare. Natürlich müsste er jetzt verärgert sein. Aber verärgert war er keineswegs.
Vier Tage später brodelte sein Ärger sehr dicht unter der Oberfläche. Den Sonnabend und den Sonntag hatte er in einer
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