Ungestüm Wie Wind Und Meer
zufriedenes Lächeln, und dann drängte sich ihm die Erinnerung an die vergangenen zweiundsiebzig Stunden wieder auf. Er hatte keinerlei Garantie dafür, dass sie gekommen war, um seine Not zu lindern. Mit ausdruckslosem Gesicht ließ er sich zurück in die Kissen sinken.
Kit schaute sich um, soweit der geöffnete Türspalt es erlaubte. Jack saß nicht am Tisch. Sie schluckte ihre Nervosität herunter, schöpfte tief Atem und trat über die Schwelle. Eine Hand auf dem verwitterten Holz des Türrahmens, blieb sie stehen und zwang sich dazu, zum Bett zu blicken.
Da lag er, der Länge nach auf der Bettdecke ausgestreckt, der Inbegriff eines arroganten Mannes. Und beobachtete sie. Mit einem eindeutig beutegierigen Glimmen in den silbernen Augen.
Kit stockte der Atem, ihr Gaumen wurde trocken. Sie spürte, dass ihre Augen immergrößer wurden.
Jack las ihren Zustand von ihren Augen ab und wusste, warum sie gekommen war. Die Erkenntnis ließ seine Sinne aufjubeln, doch er rief sich zur Ordnung, bevor sie seinen Verstand benebelten. Sein Körper hatte sich verkrampft unter dem instinktiven Drang, aufzustehen, zu ihr zu gehen, sie in die Arme zu reißen und ihre Lippen, ihre Brüste, ihre Hüften an sich zu spüren. Doch wenn er dem nachgab, was kam dann als nächstes?
Die Tür befand sich mitten zwischen Tisch und Bett. Wenn er an die vorige Begrüßung dachte, musste er wohl diesmal damit rechnen, dass sie an Ort und Stelle dort auf den Boden sinken würden.
Er hatte zwar nichts gegen eine Vereinigung in frischer Luft einzuwenden, aber er war doch nicht sonderlich stolz auf seine Unbeherrschtheit, als er Kit auf dem Tisch genommen hatte. Wie sie das Erlebnis eingeordnet hatte, wusste er nicht, aber er hatte etwas später die roten Flecken auf ihrem Po gesehen und sich scheußlich schuldig gefühlt. Viel zu oft verdankte sie ihm blaue Flecken. Manche, wie die Male, die seine Finger an ihren sanft geschwungenen Hüften hinterließen, waren unvermeidlich, zumal sie zu Blutergüssen neigte. Aber er durfte so etwas nicht auch noch durch seine Gedankenlosigkeit herbeiführen.
»Verriegle die Tür.« Er versuchte, die wild pulsierende Leidenschaft in seinen Adern nicht in seiner Stimme mitschwingen zu lassen, was ihm jedoch nur teilweise gelang.
Kits Augen wurden immer runder. Mit Gliedern schwer wie Blei führte sie, gefangen in Jacks Blick, seinen Befehl aus. Sie tastete blind nach dem Riegel und musste notgedrungen den Blick von seinen Augen lösen. Mit metallischem Klicken rastete der Riegel ein. Langsam wandte sie sich zu Jack um, in der Erwartung, dass er aufstand.
Er rührte sich nicht. »Komm her.«
Das wollte gründlich überlegt sein. Wenn sie sich auch fühlte wie in Trance, war sie doch nicht völlig hirnlos. Allerdings war sie sehr nachhaltig in dem Netz der Sinnlichkeit gefangen, das er mit größter Geschicklichkeit gewoben hatte, und schon beschleunigte sich ihr Puls in der Vorfreude auf die Dinge, die da kommen mochten. Kit fügte sich in das Unvermeidliche und setzte einen Fuß vor den anderen. Langsam und vorsichtig näherte sie sich dem Bett.
»Bleib stehen.« Der barsche Befehl bannte sie zwei Schritte vom Fußende entfernt auf die Stelle. »Leg Hut und Mantel ab.«
Kits Eingeweide zogen sich zusammen. Sie zog den Hut vom Kopf und ließ ihn fallen, dann schlüpfte sie aus ihrem Mantel, der unbeachtet zu Boden glitt. Als der Blick der silbernen Augen sich von ihrem Gesicht löste, um ihre Figur zu betrachten, züngelten erste Flämmchen der Leidenschaft in Kit hoch.
»Zieh diese verdammten Hosen aus!«
Aus den Flämmchen wurde ein Feuersturm Sie starrte Jack an, zugleich schockiert und gelockt von seiner Anordnung.
In dem Bemühen, lässig auf dem Bett liegen zu bleiben, spannte Jack jeden einzelnen Muskel an. Kits Augen leuchteten dunkelblau, und violette Funken des Verlangens stoben aus ihren Tiefen. Es überraschte ihn in keiner Weise, als ihre Finger sich an den Knöpfen ihrer Hose zu schaffen machten. Er sah zu, wie sie sie aufknöpfte. Dann öffnete sie den Hosenlatz und gab ein Stück des seidig weißen Leibs frei.
Kit bewegte sich wie im Traum, wie abgeschnitten von der Wirklichkeit. Sie sah wohl, wie Jacks Anspannung noch zunahm, und genoss das Gefühl ihrer Macht Mit absichtlich langsamen Bewegungen schälte sie die Hose von den Hüften und balancierte dann auf einem Bein, um ihren Stiefel auszuziehen. Als auch der zweite abgestreift war, hob sie erst das eine, dann das andere Bein an
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