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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Hause und in Sicherheit! Sie war Jacks Falle entkommen, zumindest für diese Nacht. Vielleicht musste sie dafür mit Fieber bezahlen, aber der Preis war ihr recht Abgesehen von allem anderen war es so einfach sicherer.
    Jack konnte die Nacht allein mit seiner prahlerischen Arroganz verbringen.
    Am Sonntagnachmittag nach einem tugendhaften morgendlichen Kirchgang und dem Vorsitz an der Mittagstafel positionierte Kit Delia im Schutz der Bäume vor Jacks Häuschen. Ihr Selbstvertrauen befand sich in der Talsohle. Im Ungewissen über die Gründe ihres Hierseins und ihrer Erfolgschancen nagte sie an ihrer Unterlippe und behielt die geschlossene Tür im Auge. Nichts verriet ihr, ob das Häuschen leer stand oder nicht.
    Wenn sie lange genug blieb und Champion im Stall war, würde er Delias Nähe wittern und wiehern und damit den Vorteil zunichte machen, den der Überraschungseffekt ansonsten bot. Wenn sie noch sehr viel länger wartete, würde der Mut sie verlassen und sie würde mit eingezogenem Schwanz nach Hause reiten. Kit ritt einen Bogen um die Lichtung. Sie näherte sich dem Stall, saß ab und führte Delia hinein.
    Im Dämmerlicht erkannte sie Champions mächtigen Rumpf.
    Kit blieb stehen und wusste nicht recht ob sie Erleichterung, Aufregung oder Bestürzung empfand. Der Hengst warf den Kopf herum; Kit führte Delia in die Box neben ihm. Nachdem sie die Stute angebunden hatte, überlegte sie, ob sie sie absatteln sollte oder lieber nicht. Letztendlich entschied sie sich dafür und verweigerte sich das Eingeständnis, dass dieser Umstand etwas über ihre Absichten aussagte, von ihren Hoffnungen ganz zu schweigen. Sie rieb die Stute ab und lauschte angestrengt auf Geräusche sich nähernder Gefahr.
    Sie wusste, warum sie hier war-sie musste sich mit Jack aussöhnen, denn er war ihre einzige zuverlässige Informationsquelle, was die Spione betraf. Ihr ungestümes Ich hohnlachte. Kit erstickte es. Vielleicht gab es auch noch andere Gründe für ihr Kommen, aber sie war nicht bereit sich diese einzugestehen - nicht am helllichten Tag. Ihr Zustand war bedauernswert, die Beklommenheit zerrte an ihren Nerven. So hatte sie sich noch nie im Leben gefühlt, nicht einmal, als sie im Alter von zehn Jahren gestehen musste, dass sie Spencers Lieblingshengst geritten hatte. Spencers Zorn hatte sie nicht zum Zittern gebracht, wohl aber die Vorstellung, wie Jack wohl aussähe, wenn sie ihn in wenigen Minuten wiedersah.
    Wie würde er sie diesmal willkommen heißen?
    Der Gedanke ließ sie auf dem Weg zur Stalltür wie vom Donner gerührt stehenbleiben. Um ein Haar wäre sie umgekehrt, um Delia zu satteln. Doch der Grund ihres Hierseins fiel ihr wieder ein. Sie konnte die >menschliche Fracht< nicht einfach ignorieren. Kit schob energisch das Kinn vor. Mit entschlossenen, Schritten ging sie zur Haustür.
    Im Pächterhäuschen lag Jack, die Hände unter dem Kopf verschränkt, auf dem Rücken im Bett und starrte an die Decke.
    Wie lange mochte es dauern, bis es sie packte? Wann würde sie zu ihm kommen?
    Er schnaubte mürrisch und zog die Brauen zusammen. Als er seinen Plan, leidenschaftliches Begehren unwiderruflich unter Kits seidiger Haut zu schüren, in die Tat umgesetzt hatte, hatte er die unvermeidlichen Auswirkungen dieses Unterfangens auf seinen eigenen Zustand nicht bedacht. Seit Mittwochnacht tobte die Begierde in ihm. Und Kit war es zu verdanken, dass er seinen Hunger nicht hatte stillen können! Keine andere Frau würde ihm genügen. So hatte er sich ins Pächterhäuschen zurückgezogen, um über sein Verlangen zu grübeln.
    Mit einem erstickten Stöhnen dehnte Jack die verkrampften Muskeln seiner Arme und Beine. Sein Gesicht wurde noch finsterer. Vierundzwanzig Stunden waren zu lang für ihn - zweiundsiebzig Stunden waren die Hölle gewesen. Dass Kit mit dieser speziellen Krankheit besser fertig wurde als er, versetzte seinem männlichen Stolz einen empfindlichen Schlag. Der Riegel an der Tür hob sich ...
    Unverzüglich waren Jacks Sinne hellwach. Er saß bereits halb aufgerichtet bevor sein Verstand die Führung übernahm und seine instinktiven Reaktionen zum Schweigen brachte. Im ersten Impuls wollte er leise zur Tür gehen und sich bereithalten. Doch falls Kit der Besucher war, würde er ihr womöglich einen Heidenschrecken einjagen, wenn er so unverhofft neben ihr stand.
    Langsam öffnete sich die Tür. Der Schatten einer schlanken Gestalt mit Dreispitz fiel über den Boden. Jack entspannte sich. Er gestattete sich ein

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