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Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Titel: Ungezähmt: Die Katze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi C. Fitzgerald
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genommen weiß
ich inzwischen, dass es Harold ist“, erklärte Stephen nüchtern, was in Gideon
den Wunsch weckte, ihm umgehend den Hals umzudrehen.
    „Warum?“, knurrte er.
    Stephen senkte den Kopf
und wurde plötzlich wachsam. „Ich glaube, der will mich aus dem Weg haben.“
    Gideon legte den Kopf
schief bei dem plötzlichen Stimmungsumschwung.
    „Lass mich raten. Und
dann wieder Vormund von Christopher werden.“
    Stephen nickte. Harold
war bereits vor seiner Volljährigkeit lange Jahre sein Vormund gewesen.
    Also, seit Stephens
Eltern bei einem Kutschenunfall ums Leben gekommen waren. Der damals
Vierzehnjährige war am Boden zerstört gewesen und hatte sich sehr
zurückgezogen. Gideon war der blasse Junge gleich aufgefallen. Und diese
Gemeinsamkeit hatte sie zu Freunden werden lassen. Die Schulzeit ließ sich so
viel besser aushalten, auch wenn sie einige Jahre trennten.
    Auch Gideon hatte seine
Eltern verloren, allerdings schon sehr viel früher: Seine Mutter war bei seiner
Geburt gestorben und sein Vater war nach zehn einsamen Jahren einem Reitunfall erlegen.
    Völlig selbstvergessen
war er morgens ausgeritten und ließ sich vom Pferd werfen. Man hatte ihn mit
gebrochenem Genick auf einer Lichtung gefunden, jener Lichtung auf der seine
Eltern am Wochenende zu picknicken pflegten, hatte man ihm erzählt. Er war kurz
nach Hause gekommen, um der Beerdigung beizuwohnen.
    Nach vier Jahren
trennten sich ihre Wege wieder, Gideon hatte die Schule beendet und ging zur
Armee.
    Als sein älterer Bruder
Charles bei der Jagd vom Pferd geworfen wurde, wurde er nach Hause gerufen, um
den Titel und den Besitz zu übernehmen.
    Fortan hatte er alle
Hände voll zu tun, die verschieden Güter zu verwalten, Rechnungsbücher zu
prüfen und sich um die Sorgen seiner Pächter zu kümmern.
    Er hatte nahezu ewig
gebraucht, um ehrliche und kompetente Verwalter zu finden.
    Und so war die
Freundschaft zwischen ihnen auf kurze Botschaften reduziert worden. Weihnachts-
und Geburtstagsgrüße waren getauscht worden, aber kaum längere und persönliche
Korrespondenz.
    Er hatte sich
gewünscht, mehr Zeit zu haben, denn nachdem auch Stephen die Schule beendet
hatte, waren sie jetzt fast Nachbarn. Nur dreieinhalb Tagesritte trennten die
Güter. Aber irgendwie hatte es nie geklappt. Entweder war er unterwegs oder
Stephen.
    Die Zeit lief ihm
davon. Nicht mal für Frauen oder sich –Gott behüte- eine Braut zu suchen hatte
es gereicht. Im nächsten Jahr würde er dreißig werden und musste sich langsam
an den Gedanken gewöhnen, zu heiraten und eine Familie zu gründen.
    Zugegeben, er würde
kaum Probleme haben, eine willige Frau zu finden. Er war reich, hatte einen
Titel und sah nicht schlecht aus. Das glich aus, dass er im hintersten Winkel
des Landes in einer mittelalterlich anmutenden Grenzfeste lebte. Aber er hatte
sich immer gesträubt, sich auf die Suche zu machen. Er hatte keine Lust auf
kichernde Mädchen, die zwar schön, aber hohl waren. Er hatte Ansprüche. Nun ja,
er würde kaum eine finden, die Lesen und Rechnen könnte, aber sicherlich war
doch ein Mindestmaß an Intelligenz erfreulich.
    Stephen seufzte. „Cat
hat mich gewarnt, allein zu reisen, aber ich wollte ja nicht hören. Und seit
ich hier bin…“, er runzelte finster die Stirn und beugte sich näher zu ihm.
„ich werde das Gefühl nicht los, dass ich verfolgt werde.“
    Auch Gideon krauste
jetzt die Stirn. Wenn das stimmte, erklärte das auch das unterschwellige Gefühl
der Bedrohung, das in der Luft lag. „Deshalb also diese abgewrackte Unterkunft
und das Abfangmanöver“, stellte er dann fest.
    „Genau“, bestätigte
Stephen. „Du hast mir beigebracht, auf meine Instinkte zu hören.“
    Gideon nickte. „Ich bin
froh, dass du mir geschrieben hast. Wie lange hast du schon das Gefühl, dass du
beobachtet wirst?“
    „Schon eine ganze
Weile, spätestens seit London.“
    Er ließ sich die Fakten
noch einmal durch den Kopf gehen und sagte dann: „Das würde zur
böser-Onkel-Theorie passen.“
    „Ein bisschen komisch
ist er schon, Christopher kann ihn nicht leiden und Cat geht ihm gründlich aus
dem Weg.“
    Gideon hatte keine
Ahnung, wer genau Cat war. Stephen sprach selten über seine Familie und noch
seltener über seine Geschwister. Klar, Christopher war sein jüngerer Bruder.
Der war allerdings nicht zur Schule geschickt worden, sondern war zuhause
unterrichtet worden, deshalb hatte Gideon ihn auch nie kennen gelernt. Wusste
er von Stephen wenig und von

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