Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Titel: Ungezähmt: Die Katze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi C. Fitzgerald
Vom Netzwerk:
genug am Hals.
    Der Bursche ging
langsam um ihn herum und kam dabei etwas näher. Gideon konnte das Leder seiner
Handschuhe auf seinen Händen spüren, als der Junge diese begutachtete.
    „Nun?“
    Gideon beschloss zu
schweigen und seine Schuhe zu betrachten. Offensichtlich war der Wirt nicht nur
ihm gegenüber geschwätzig.
    Der Junge begann, ihn
wieder bedächtig zu umkreisen.
    „Habt Ihr uns nichts zu
erzählen? Zum Beispiel, was Euch nach Gilbrand führt?“
    Gideon riss den Kopf
hoch.
    „Woher wisst Ihr…“
    „Wir haben viele Ohren
hier. Also, was führt Euch nach Gilbrand Castle?“ Er vermutete, dass der Junge
hinter seinem monströsen Schal lächelte.
    Gideon erwog, auch
diese Frage unbeantwortet zu lassen, beschloss dann aber, dass, wenn diese
Gesellen ihm etwas tun wollten, sie es ohnehin tun würden.
    Der Blick des Burschen
schien ihn von hinten zu durchbohren.
    „Lasst mich mal
raten…“, hub der an, als Gideon noch überlegte, wie er antworten konnte, ohne
zu viel von sich zu verraten. „Ihr seid den weiten Weg von Hastings bis hier in
die Einöde geeilt, um die hiesige Fauna zu bewundern.“
    Der Satz, der ihm auf
der Zunge lag, blieb ihm im Halse stecken. Wenn die wussten, wo er herkam…
    Der Bursche gab seinen
Gesellen ein Zeichen, und daraufhin wollten die seine Taschen leeren.
    Natürlich versuchte er,
sich zu wehren. Es gelang ihm sogar, sich loszureißen und dem Burschen den
Ellbogen ins Gesicht zu rammen. Er musste einfach versuchen, zu entkommen, doch
im nächsten Moment schmetterte ihm der Hüne seine Faust ins Gesicht und Gideon
ging zu Boden. Der andere Mann hielt mit dem Bogen auf ihn, während der Hüne
seine Taschen durchsuchte. Hinter sich hörte er, wie sich der Junge aufrappelte
und lautstark fluchte.
    „Verdammter Bastard!“
Sein Schimpfen amüsierte Gideon. Als Anführer einer solchen Bande dürfte man
sich nicht so schnell außer Gefecht setzen lassen. „Du hättest ihn umbringen
sollen, Michael.“
    Der Hüne grinste Gideon
dreist an. „Kann ich immer noch. Aber du wolltest ihn doch lebend.“ Er zuckte
belustigt die Schultern.
    Dann zog er Stephens
Siegelring aus Gideons Tasche und wurde sofort ernst. Er reichte den Ring dem
Burschen, der verdächtig schniefte. Der Schal setzte gerade einen hübschen
Blutfleck an und Gideon verspürte einen Hauch Befriedigung.
    Der Junge hielt kurz
die Luft an, betrachtete den Ring, sah das Blut und den Ruß daran, dann steckte
er ihn in seine eigene Tasche.
    „Woher habt ihr den
Ring?“ Seine Stimme hatte einen scharfen und ungeduldigen Unterton. Gideon war
der Meinung, dass er genug gesagt hatte und betrachtete wieder ausgiebig seine
Schuhe.
    „Also ist er tot?“,
murmelte der Bursche.
    Der Riese schüttelte
ihn in dem Versuch, ein Wort aus ihm herauszubringen, und er sackte auf die
Knie.
    Der Bursche schien
verärgert und bellte ein „Genug!“, woraufhin der ihn wieder nach oben in den
Stand zerrte.
    Der Bursche kam jetzt
näher, Gideon versuchte, sich freizuschütteln, aber die Männer, die ihn
mittlerweile wieder zu zweit festhielten, hatten ihn gut im Griff.
    „ Ist – er - tot ?“,
fragte der Junge eindringlich und hielt seinen Blick fest.
    Gideon erstarrte und
wand sich innerlich unter diesem Blick, ihm brach der kalte Schweiß aus. Kaum
merklich nickte er. Wut glomm in den Augen des Burschen auf, bevor er schroff
nickte und sich abwandte.
     
    Kathryn ahnte längst,
mit wem sie es zu tun hatte. Stephen hatte stets mit Verehrung von ihm
gesprochen und ihn mehr als einmal detailliert beschrieben: Einsachzig groß,
breite Schultern, trainierter Oberkörper. Halblanges, dunkelbraunes Haar, für
gewöhnlich im Nacken gebunden. Nicht, dass er ihr seinen Freund hätte
schmackhaft machen wollen. Nun ja, vielleicht doch. Sein endloses Gerede, in
dem er Gideon in den Himmel hob, hatte sicherlich darauf abgezielt, ihn
anzupreisen. Wobei sie nicht glaubte, dass Stephen ernsthaft versucht hatte,
sie zu verkuppeln. Er war schließlich ihr Bruder und sie wusste, wie das unter
Männern war: Die Schwester eines Freundes war tabu.
    Zugegeben, im Moment
war er alles andere als appetitlich, sein Haar klebte strähnig und schmutzig an
seinem Kopf, seine grauen Augen blickten müde und trüb. Seine Nase war von
einem leichten Huckel gekrönt. Eine Schlägerei? Außerdem war er saudreckig und
roch beileibe nicht mehr frisch. Und offenbar war irgendetwas mit ihm nicht in
Ordnung, er schien Fieber zu haben.
    In Verbindung mit dem
Ring

Weitere Kostenlose Bücher