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Ungezaehmte Begierde

Ungezaehmte Begierde

Titel: Ungezaehmte Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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Delaney wandte sich der Frau an ihrer Seite zu, einer hübschen Blondine, einem ganz normalen Mädchen. »Tut mir leid. Das war heute nicht mein Tag.«
    »Du und Tighe. Lyon hat erzählt, dass dich Tighe an sich gebunden hat, weil du nur so überleben kannst.«
    Delaney nickte. »Das stimmt wohl. Ich lebe. Darüber hinaus weiß ich aber nicht, was ich bin. Anscheinend nicht verheiratet.«
    »Ja, mir ist aufgefallen, dass es bei euch nur in die eine Richtung ging. Schrecklich peinlich, oder? Als ich Lyon vor ein paar Nächten geheiratet habe, musste ich vor allen Leuten Sex mit ihm haben.«
    Delaney starrte sie an. »Vor allen?«
    »Ich habe Lyon dazu gebracht, um den Altar herum Vorhänge anzubringen. Aber sie haben alles gehört. Lyon und ich hatten uns zwar zuvor schon einmal vor dreien von ihnen geliebt, aber das war mitten in einem Kampf gewesen – und mir gar nicht so seltsam vorgekommen.« Sie schüttelte den Kopf. » Gestaltwandler .« Karas Miene wurde weich. »Wie geht es deinem Kopf?«
    »Besser.«
    »Du wirkst … ein bisschen verwirrt.«
    Delaney seufzte. »Das bin ich auch. Es geht alles ein bisschen schnell für mich. Ich dachte, wir würden heiraten. Das hätte ich verstanden. Jetzt weiß ich nicht, was Tighe mit mir vorhat.«
    »Wenn es dir hilft, ich glaube, er weiß es selbst nicht. Aber ich habe ihn gesehen, als er dich herbrachte, Delaney. Du warst schneeweiß, weil du so viel Blut verloren hattest. Aber er war mindestens genauso blass. Er empfindet mehr für dich, als du glaubst.« Kara tätschelte ihr Knie, dann stand sie auf. »Ich glaube, er mag dich sogar mehr, als ihm selbst bewusst ist.«
    Delaney stand ebenfalls auf und folgte ihr aus dem Raum und die lange Treppe hinauf. Hatte Kara recht? Empfand er tatsächlich etwas für sie? Und wenn es so war, würde das etwas ändern?
    Sie seufzte beunruhigt und mehr als besorgt. Weil sie nicht wusste, was er von ihr wollte. Oder was er mit ihr vorhatte. Um Himmels willen, sie kannte den Mann doch kaum, gleichgültig was ihr Herz sagte.
    Nur eine Sache wusste sie ganz genau, nämlich dass sie nicht in diese Welt gehörte. In seine Welt.
    Und auch nie dort hingehören würde.

 
    21
    Leise öffnete Tighe die Tür zu seinem Schlafzimmer, um Delaney nicht aufzuwecken. Doch als er dann eintrat, setzte sie sich auf. Er erkannte ihre dunklen Umrisse auf seinem Bett.
    Es gefiel ihm, dass sie auf ihn gewartet hatte. Himmlische Natur, wie sehnte er sich danach, sie zu berühren.
    »Ihr habt ihn nicht gefasst.«
    Er setzte sich auf die Bettkante und zog seine Stiefel aus. »Nein. Als wir ankamen, war er schon lange weg. Die Frau hat es auch nicht geschafft. Es tut mir leid, Dee.«
    Sie zog die Knie an die Brust und umschlang sie mit den Armen. Sie trug einen weichen, hellblauen Schlafanzug – vermutlich eine Leihgabe von Kara. Er nahm widersprüchliche Gefühle bei ihr wahr, die er nicht genau identifizieren konnte. Aber er schmeckte keine Wut – und dafür war er dankbar. Wenn er sie nicht berühren durfte, würde seine Seele zerspringen.
    »Ich wusste nicht, wo ich schlafen sollte«, sagte sie leise. »Kara schlug vor, ich sollte hierbleiben. Sie meinte, du würdest mich schon wegtragen, wenn du mich hier nicht haben wolltest.«
    Tighe streckte sich auf dem Bett aus und zog sie in seine Arme. »Ich will dich aber hier haben.«
    Sie schmiegte sich nicht an ihn, wich aber auch nicht zurück. Das reichte ihm schon. Er sog ihren Duft ein und zitterte innerlich, weil es sich so richtig anfühlte, dass sie hier bei ihm war. Den ganzen Tag über hatte sich das Chaos in ihm verschlimmert, war stärker und lauter geworden wie ein aufkommendes Unwetter. Aber als er Delaney hielt, beruhigte sich der Sturm. Nicht ganz, aber immerhin so weit, dass er das Gefühl hatte, vielleicht doch genug Zeit zu haben, diesen verdammten Klon zu fassen, bevor sich seine Seele auflöste.
    Er strich mit den Fingern durch ihre Haare, drückte ihren Kopf an seine Brust und schmeckte ein wenig von ihrem Unglück auf seiner Zunge.
    »Es tut mir leid, Dee. Ich hätte dich auf die Zeremonie vorbereiten sollen. Auf das, was dich dort erwartet hat.«
    »Und warum hast du es nicht getan?«, fragte sie schlicht. Ohne Groll. Er kannte die Antwort nicht.
    »Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich es für dich getan habe.«
    »Mich nicht zu heiraten? Das hast du für mich getan?«
    Er streichelte ihren Kopf, sein Magen brannte. »Therianische Hochzeiten sind nicht so wie bei Menschen. Ein Therianer

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