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Ungezaehmte Begierde

Ungezaehmte Begierde

Titel: Ungezaehmte Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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Rückkehr bewegen wollte.
    Es gelang tatsächlich. Sein pelziger, gestreifter Kopf tauchte wieder in ihrem Geist auf, bis sie nichts anderes mehr denken oder sehen konnte. Und sie wurde von einer Wärme umfangen, die sich so stark und wundervoll anfühlte wie Tighes Umarmung.
    Sie weinte.
    »Such ihn für mich. Ich kann ihn nicht erreichen, aber du kannst es. Suche ihn. Bitte!«
    » Sie hat Kontakt zu seinem Tier.« Kougars Stimme drang wie aus weiter Ferne an ihre Ohren.
    »Ich soll verdammt sein«, erwiderte Lyon.
    Dee?
    Tighes Stimme tönte jetzt durch ihren Kopf, schwach aber deutlich.
    »Ich bin hier, Tighe«, sagte sie laut. »Kannst du mich hören?«
    Ja .
    »Folge meiner Stimme.«
    Langsam nahmen die wilden Raubtieraugen einen menschlichen Ausdruck an. Noch langsamer zogen sich die Reißzähne zurück. Die Pupillen verkleinerten sich, bis das Weiß um sie herum sichtbar wurde und sich das Orange unter den schwarzen Streifen in Grün verwandelte.
    »Bist du okay?«, fragte er mit einer rauen Stimme, die mehr ein Knurren war, während seine Reißzähne vollends verschwanden.
    Delaney presste ihre Wange an seine und überschüttete ihn mit ihren Tränen. Dann fand sie sich in seinen Armen wieder und weinte, nach all den Geschehnissen seit ihrer letzten Umarmung erleichtert und erschöpft. Außerdem hatten ihr Lyons Worte, dass Tighes Seele sich auflösen würde, Angst gemacht.
    Hinter ihr räusperte sich Lyon.
    Tighe strich über ihre Haare. »Lass uns aufstehen.« Sie stützte sich ab, stand auf und wischte sich die Tränen von den Wangen, während auch er neben ihr aufstand. Er bückte sich nach etwas, das in der Ecke lag, und als er sich aufrichtete, hatte er wieder diese verdammte Sonnenbrille auf der Nase, die wie durch ein Wunder den ganzen Kampf überlebt haben musste.
    Er streckte den Arm nach ihr aus und drückte sie fest an sich, während er die anderen ansah.
    »Willkommen zu Hause.« Lyon musterte ihn erleichtert, seine bernsteinfarbenen Augen schimmerten warm.
    »Wie ist die Lage?«, fragte Tighe, als hätte er nur kurz geschlafen. »Irgendwelche Nachrichten von Paenther?«
    »Heute noch nicht. Gestern hat Foxx kurz angerufen. Bis jetzt haben sie aber nichts gefunden.«
    »Und was ist mit meinem Klon?«
    Mit angespannter Miene erwiderte Lyon: »In den zwei Tagen, die du nicht da warst, haben wir jede Dämonenfalle und jeden Zauberspruch ausprobiert, den Kougar finden konnte. Bislang allerdings ohne Erfolg. Entweder ist dieser Klon nicht Dämon genug oder die Rituale waren nicht die richtigen.«
    Tighe umfasste Delaney fester. »Dann habe ich wohl Pech gehabt?«
    »Wir geben nicht auf.« Doch Lyon klang nicht sehr zuversichtlich.
    Delaney presste ihre Wange an Tighes Brust, ihr Herz zog sich ängstlich zusammen.
    »Wie viel Zeit habe ich noch?«, fragte Tighe.
    Lyon schüttelte bloß den Kopf.
    Tighe versteifte sich. »Sag es mir, Leu.«
    Tighes Freund räusperte sich, und während er leise und gequält antwortete, schimmerten seine Augen verdächtig.
    »Deine Seele … hat sich schon fast aufgelöst. Der Schamane glaubt, dass du den nächsten Sonnenaufgang noch erlebst. Aber wenn kein Wunder geschieht, wirst du die Sonne nicht mehr untergehen sehen. Es tut mir leid, Tighe.«
    Delaney verspannte sich. »Man muss doch etwastun können. Immerhin sollst du unsterblich sein, Supermann.«
    Lyon schüttelte langsam den Kopf. »Es tut mir leid.«
    Tighe schwieg. Sein Körper blieb ruhig. »Was ist mit Dee?«, fragte er schließlich. »Ist sie okay?«
    »Soweit wir wissen. Der Schamane kennt sich mit Magiern aus, aber nicht mit Dämonen. Doch sie scheint in Ordnung zu sein.« Lyons Blick glitt zu Delaney. Zu ihrer Überraschung trat er zu ihr, legte ihr die Hände auf die Schultern und küsste sie auf die Schläfe. Er machte einen Schritt zurück und sah ihr bekümmert in die Augen. »Danke, dass du ihn uns wiedergegeben hast.«
    Die Worte fürs Erste hingen jedoch unausgesprochen in der Luft.
    Delaney nickte und kämpfte mit den Tränen. Sie hätte ihn gern verflucht, weil er aufgab, aber sie sah den Schmerz in seinen Augen und wusste, dass er alles tun würde, wenn es nur etwas gäbe.
    »Gibt es irgendetwas, womit ich nützlich sein kann?«, fragte Tighe seinen Anführer.
    Bedächtig schüttelte Lyon den Kopf. »Kougar und Hawke suchen nach irgendeinem alten Zauberspruch, den sie übersehen haben könnten. Die anderen jagen von Brand zu Brand, immer in der Hoffnung, so an den Klon zu kommen. Ich fürchte

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