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Ungezaehmte Begierde

Ungezaehmte Begierde

Titel: Ungezaehmte Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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aber, dass eine weitere Person dabei nicht hilfreich ist.«
    Lyon legte Tighe eine Hand auf die Schulter. »Wenn du meinen Rat hören willst, besorg dir etwas zu essen und verbring ein bisschen Zeit mit deiner Frau. Vielleicht nicht zwangsläufig in dieser Reihenfolge.« Sein Blick glitt zu ihr. Er sah sie voller Achtung an. »Mensch hin oder her, sie ist auf jeden Fall eine großartige Frau.« Er drehte sich um und trat den Rückweg durch den Tunnel an.
    Kougar kam zu ihnen und schlug Tighe mit der Hand auf die Schulter. »Gib nicht auf.« Sein rätselhafter Blick glitt langsam zu ihr. »Wertvoll«, murmelte er, nickte einmal mit dem Kopf, drehte sich um und folgte dann Lyon.
    Tighes Hand drückte ihren Arm. »Habe ich jetzt Halluzinationen oder hat Kougar dich eben gerade als wertvoll bezeichnet?«
    »Wem sagst du das …«
    Sie spürte, wie er die Muskeln anspannte, dann ließ er sie los, hielt sie an den Schultern fest und drehte ihr Gesicht zu sich herum. Seine Augen nahmen einen Ausdruck an, der ihr nicht unbedingt gefiel. » Was hast du getan ?«
    Delaney starrte ihn an und zog irritiert die Brauen zusammen. »Das weißt du doch. Ich habe dich aus der Finsternis geführt, so wie du es auch schon mit mir getan hast.«
    Der Griff um ihre Schultern wurde fester, bis es fast schmerzhaft war. » Ich hätte dich umbringen können .«
    Sie starrte ihn an und wurde ärgerlich. »Nun, gern geschehen.«
    »Ich meine es ernst«, knurrte er. »Tu so etwas nie wieder.«
    Sie trat mit den nackten Zehen gegen sein Schienbein. »Zwei Mal hast du alles aufs Spiel gesetzt, um mich zu finden. Zwei Mal! Wie kannst du es wagen, mich jetzt dafür zu beschimpfen, dass ich dir geholfen habe.«
    »Ich bin unsterblich. Du bist aber nur ein Mensch!«
    »Woran mich jeder ständig erinnert! Ich bin aus Fleisch und Blut, nicht aus Seifenblasen. Ich heile vielleicht nicht so schnell wie du, aber auch ich heile. Versuch nicht mich einzusperren, um mich zu beschützen, Tighe. Das ertrage ich nicht.«
    Sie schwieg, ihre Worte hingen in der Luft. Sie hätte ihn gern angeschrien, um ihm mitzuteilen, was sie das nächste Mal alles nicht tun würde, aber es sah nicht so aus, als würde es ein nächstes Mal geben.
    »Oh, Tighe.« Ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen.
    Knurrend zog Tighe sie in seine Arme, vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und bebte am ganzen Leib. Lange standen sie fest umschlungen da, während in regelmäßigen Abständen ein heftiges Zittern seinen Körper durchlief.
    »Ich bin nicht böse auf dich, Dee. Aber, Göttin, wenn ich daran denke, was ich dir hätte antun können …«
    »Ich hatte solche Angst, dass ich dich nicht erreiche.« Ihre Stimme brach. »Ich will dich nicht verlieren.«
    Sie weinte. Tighe hielt sie und strich ihr beruhigend über Kopf und Rücken.
    »Nicht weinen, Dee. Kougar und Hawke wird schon etwas einfallen. Wir machen diesen blutlosen Mistkerl noch fertig.«
    Doch er klang nicht sehr überzeugend. Eher vollkommen verzweifelt.
    Als sie sich wieder gefasst hatte, lehnte er sich zurück, sodass er ihr Gesicht sehen konnte, und legte seine Hand dabei auf ihre Wange. »Bist du auch wirklich okay? Ich hatte eine Vision, Dee. Ich habe gesehen, wie er dich ausgezogen und dich gefesselt hat. Dich berührt hat .«
    Seine Worte ließen den Albtraum wieder lebendig werden. Delaney zitterte, Schauer liefen ihr über die Haut.
    Tighe zog sie an sich und wiegte ihren Kopf. »Ich habe mich noch nie zuvor in meinem Leben so hilflos gefühlt. Du bist direkt vor mir gewesen und ich konnte dir nicht helfen. Ich konnte dich nicht erreichen .«
    »Jetzt geht es mir gut. Ich wusste, dass du mich retten würdest.«
    »Das werde ich immer tun.«
    Aber dieses immer versprach eine Zukunft, über die sie nicht verfügten.
    Wie konnte das sein? Wie konnte dieser Mann, den sie gerade erst gefunden hatte, den sie liebte , sterben? Sie vermochte den Schmerz kaum auszuhalten.

 
    26
    Tief im Keller des Hauses hielt Tighe Delaney in seinen Armen. Der Druck in seinem Herzen war so stark, dass er nicht wusste, ob er es überleben würde, selbst wenn es ihnen gelang, den Klon rechtzeitig zu töten.
    War das Liebe? Er hatte schon einmal zu lieben geglaubt, aber jetzt bezweifelte er, dass dies damals wirklich Liebe gewesen sein sollte.
    Fühlte es sich so an, wenn man liebte? Hatte man das Gefühl, kaum Luft zu bekommen? Das Gefühl, eigentlich noch nie wirklich geatmet zu haben, bevor man ihr begegnet war? Nie wirklich gelebt zu

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