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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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Boden ragten und sich ihren Gegenstücken, die von der Decke hingen, entgegenreckten. Es roch nach kühlem, feuchtem Kalkstein, und nur die schwache Funzel eines rauchenden Zauberdochts, der hinter ihr schwebte, brachte einen trüben Schein in die Dunkelheit. Nur wenige Magier drangen jemals so tief in die labyrinthischen Gänge vor. Hierher kam sie, um nachzudenken, wenn sie nicht gerade in den Wäldern war. Sie ließ sich auf einem kleinen, trockenen Sims nieder, das aus der niedrigen Wand ragte, und versuchte, wieder einen klaren Kopf zu bekommen; denn der war ihr von dem Moment an abhandengekommen, als sie das erste Mal die Schenkel des Mannes mit ihrer Hand berührt hatte.
    Sie zog die Knie bis zum Kinn hoch und vergrub dann bebend das Gesicht in ihrem Rock. Ihr Körper wollte, brauchte das, was sie zuvor mit ihm in den Wäldern erlebt hatte. Kurzfristig hatte die lodernde Leidenschaft ihr Verlangen gestillt, das vom ersten Moment an, seitdem sie ihn vor zwei Tagen im Laden gesehen hatte, in ihr brannte.
    Birik hatte angekündigt, dass Gestaltwandler kommen würden. Er hatte sie losgeschickt, damit sie nach ihnen Ausschau hielt, und ihr aufgetragen, sich für einen zu entscheiden. Sie hatte gewusst, dass weder für sie noch für den Gestaltwandler etwas Gutes dabei herauskommen würde. Aber sie hatte schon vor langer Zeit aufgehört, sich gegen ihr Schicksal aufzulehnen, und sich damit abgefunden, dass sie sich nie einem der Befehle Biriks widersetzen konnte.
    Also hatte sie getan, was ihr aufgetragen worden war, und war häufiger in den kleinen Laden der Menschen gegangen, um nach ihrer Beute Ausschau zu halten. Als er das erste Mal in das Geschäft getreten war, hatte das Gefühl von ihr Besitz ergriffen, als hätte die Erde aufgehört sich zu drehen, als stockte aller Welt der Atem. Zwar hatte sie so getan, als wäre sie in die Zeitschrift vertieft, die sie in der Hand hielt, doch war sie sich deutlich seiner großen, in Leder gehüllten Gestalt bewusst, seines fesselnden Gesichts mit den hohen, ausgeprägten Wangenknochen, den gefährlich aussehenden Klauenspuren über dem Auge und seiner angespannten, beherrschten Ungezähmtheit, die er ausstrahlte.
    Dann hatte er seinen dunklen Blick auf sie gerichtet, und ihre Beine hatten angefangen zu zittern, während sich eine seltsam funkelnde Freude in ihr ausbreitete. Sie hatte ihr eigenes Lächeln gespürt, obwohl ihr das Herz fast bis zum Hals schlug. Erst nachdem er den Laden wieder verlassen hatte, erkannte sie, dass sie das Tier in ihm gespürt hatte. Und sie erkannte, was er war. Das war das Geschöpf, das Birik ihr aufgetragen hatte zu fangen. Doch da war es schon zu spät gewesen.
    Diese Erkenntnis ließ ihr Herz pochen, während sie vor Verwirrung nicht mehr klar denken konnte. Tief im Innern hatte sie gewusst, dass er ihr gehörte. Aber wenn sie ihn sich holte, bedeutete dies, dass er auch Birik gehören würde.
    Als er am nächsten Tag wiederkam, war er direkt zur ihr an der Ecke des Gebäudes gekommen, wo sie auf ihn gewartet hatte.
    Sie war von seiner ungezügelten Männlichkeit und ihrer Verwirrung so überwältigt gewesen, dass sie nichts gesagt hatte, sondern nur um die Ecke herum zurückgewichen war, wobei sie wusste, dass er ihr folgen würde. Und das hatte er getan. In seinen Augen hatte sie das Begehren gesehen, als er sie anschaute. Das Tier in seinem Innern war zur Begrüßung aufgesprungen, um sich zärtlich an ihrem Geist zu reiben.
    Sich in seine Arme zu werfen, war die natürlichste Sache der Welt für sie gewesen. In dem Moment, als ihre Münder sich berührten, waren sie von der Leidenschaft fortgerissen worden. Jeder klare Gedanke war ihr abhandengekommen, während sie sich seinem reinen, ungezügelten Geschmack hingab und die Finger in seinem seidigen schwarzen Haar vergrub. Die Zeit blieb stehen. Birik und seine Anweisungen waren vergessen.
    Sie hatte die wilde Leidenschaft gespürt, das Verlangen, das in ihr hochstieg. Und er hatte es gewusst. Seine Hand war unter ihren Rock und zwischen ihre Schenkel geglitten. Als ein langer Finger tief in sie eintauchte, hatte eine ungeahnte Woge der Lust sie erfasst. Ein begehrliches Verlangen, welches so intensiv war, dass sie sich fragte, ob sie daran sterben könnte. Und sie hatte ihn so sehr gewollt, wie sie noch nie zuvor einen Mann gewollt hatte.
    Aber dann war Paenthers rothaariger Freund, der nach ihm suchte, aufgetaucht, und sie war weggelaufen.
    Das war gestern gewesen. Heute hatten sie

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