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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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wird’s nicht geben, B.P. Foxx wird nicht in der Lage sein, sie hierherzuführen. Lebend wirst du hier nicht mehr wegkommen.«
    Während er den Mann, der einmal sein Freund gewesen war, unverwandt anschaute, nahm er eine Bewegung in Vhypers Blick wahr, einen Anflug von Wärme. Ein Aufflackern von Schmerz. Ein Schatten des Freundes, den er so viele Jahre gekannt hatte.
    Doch das, was er kurz gesehen hatte, war so schnell wieder verschwunden, wie es aufgetaucht war … vom Bösen verschluckt. Trotzdem schlug Paenther das Herz bis zum Hals. Er wusste, was er gesehen hatte. Der Vhyper, für den er sein Leben hergeben würde, war immer noch da drin. Vom Bösen unterworfen, doch nicht verloren. Noch nicht.
    »Vhyper, kämpf dagegen an!«
    »Es gibt nichts zu bekämpfen, Paenther«, erwiderte Vhyper kalt. »Hier ist niemand, der dir helfen wird. Du hast deine Rolle wie all wir anderen auch.« Vhypers Augen begannen zu funkeln. »Es wird faszinierend sein, B.P. Dinge werden geschehen, die du kaum für möglich halten würdest. Du hast einen Platz in der ersten Reihe, alter Freund. Dafür werde ich sorgen.«
    Vhyper drehte sich um und ging hinaus.
    »Vhyper!« Paenther bäumte sich gegen seine Fesseln auf, und die Ketten klirrten gegen den Fels, bis sein ganzer Körper mit Schweiß bedeckt war und ihm der metallische Geruch seines eigenen Blutes in die Nase stieg. Grenzenlose, unsägliche Verzweiflung packte ihn und ließ seinen Körper beben, während er all die Kraft aufbot, die er besaß, um sich zu befreien.
    Foxx war zwar in Sicherheit, aber falls weder Vhyper noch die Hexe ihn angelogen haben sollten, würde er die anderen Krieger des Lichts auch nicht zu ihm führen. Paenther war genauso verloren wie Vhyper, wenn es ihm nicht gelang, irgendwie an den kalten Augen des Bösen, das ihn gefangen hielt, vorbei an ihn heranzukommen. Wenn es ihm nicht gelang, sie beide irgendwie zu befreien.
    Er erinnerte sich daran, gedacht zu haben, es könnte nicht noch schlimmer kommen, nachdem die Hexe Zaphene ins Haus des Lichts eingedrungen und Vhyper in ihre Gewalt gebracht hatte. Er hatte ja keinen blassen Schimmer gehabt.
    Jetzt steckte er in Schwierigkeiten, die tiefer als die Abgründe seiner Seele waren. Und er hatte das dumme Gefühl, dass seine Schwierigkeiten gerade erst angefangen hatten.

 
    3
    Skye erhob sich von dem Platz an der Dolchfront, an dem sie immer Zuflucht suchte, und strich ihr fein gewirktes Kleid glatt. Endlich hatte ihr Herzschlag sich wieder beruhigt und pochte in einem normalen Tempo … na ja, in einer so normalen Geschwindigkeit, wie man es halt erwarten konnte, wenn ein Krieger des Lichts an das eigene Bett gefesselt war. Sie musste zu ihm zurück. Sie fürchtete sich zwar davor, wieder vor diese hasserfüllten schwarzen Augen zu treten, doch sie musste sich davon überzeugen, dass es all ihren Geschöpfen gut ging … denjenigen, die auf vier Beinen liefen, und dem sehr großen, sehr männlichen Gestaltwandler, der im Moment auf zwei Beinen ging.
    Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Bis Mitternacht war es nicht mehr lang hin.
    Sie lief den Weg zurück, wich Pfützen und tropfenden Steinen aus und spürte den kühlen Fels unter ihren nackten Füßen. In der Ferne hörte sie die Stimmen der Zauberer, die die abendlichen Rituale vorbereiteten, und der Frauen, die das Abendessen kochten. Früher einmal hätte sie ihnen dabei geholfen. Doch jetzt nicht mehr. Sie gehörte nicht mehr zu ihnen.
    Nur sie allein besaß noch eine Seele.
    Ihr Magen knurrte. Vor zwei Tagen hatte sie das letzte Mal etwas gegessen. Doch als sie um eine Ecke bog und Birik erspähte, der mit einem der Wächter sprach, verging ihr der Appetit schlagartig.
    Birik war auf seine Art eindrucksvoll – mit seiner dunklen Haut, dem langen weißen Haar, den grausamen grünen Augen und einem Körper, der so geschmeidig und flink wie die Gerte war, mit der er sie als Kind bekannt gemacht hatte. Um seinen Hals lag eine große Schwarze Rattennatter, und zu seinen Füßen schlängelten sich geschmeidig zwei grau-rötlich gemusterte Kornnattern.
    Die Schlangen störten sie nicht. Sie fühlte sich zu allen Geschöpfen hingezogen. Aber bei dem Mann war es etwas anderes. Hätte sie ihm aus dem Weg gehen können, hätte sie das getan; doch es gab keine andere Möglichkeit, um in ihr Zimmer zu kommen, als an ihm vorbeizugehen. Also senkte sie den Blick, während sie sich ihm näherte, und versuchte sich wie immer so unauffällig wie möglich zu

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