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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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ebenso barsch wie leise.
    Black Panther ballte die Hände zu Fäusten. Nutzlos . Das Wort fuhr wie eine kalte Klinge aus Stahl durch seinen Körper und ließ sein Blut gefrieren. Hatte Ancreta alles zerstört, wofür er je gelebt hatte?
    Von dem Zeitpunkt an, als er mit dem Mal über seinem Auge erwacht war, hatte er auf diesen Moment gewartet. Nein, eigentlich schon, seitdem er geboren worden war. Seine Großmutter, die Seherin des Stammes der Tauxenent, die Frau, die ihm den Namen Black Panther gegeben hatte, hatte bei seiner Geburt vor mehr als hundertvierzig Jahren vorhergesagt, dass er eines Tages sowohl als Paenther als auch als Mensch auf Erden wandeln würde.
    All die Jahre hatte er daran geglaubt. All die Jahre hatte er darauf gewartet.
    Gestern hatte er bei seiner Ankunft im Haus der Krieger erfahren, dass der Krieger des Lichts, der von der Zauberin getötet worden war, kurz bevor er, Black Panther, gezeichnet wurde, tatsächlich der schwarze Panther gewesen war. Die Prophezeiung würde endlich wahr werden. Doch nur, wenn Ancreta es nicht geschafft hatte, ihm die Fähigkeit zu nehmen, Verbindung mit dem Tier in seinem Innern aufzunehmen. Ein Krieger des Lichts, der seine Gestalt nicht wandeln konnte, lebte nicht lang.
    »Wir werden unsere Gestalt wandeln, so wie es uns vorherbestimmt ist«, sagte Vincent ruhig und legte Black Panther einen Arm um die Schulter. »Zweifle nie daran.«
    Black Panther begegnete dem gelassenen Blick seines Freundes und spürte das feste, dauerhafte Band, das sie einte und das tiefer ging als alles, was er jemals für jemanden empfunden hatte. Es war Vincent zu verdanken, dass er in den Monaten der gemeinsam ertragenen Folter weder seine Kraft noch seinen Verstand verloren hatte. Mit Vincent hatte er seinen Kummer geteilt, als der Dritte in ihrem Bunde, Frederick, schließlich gestorben war. Und es war Vincent gewesen, dem die Flucht gelungen war, der aber zurückgekommen war und alles riskiert hatte, um seinen Freund zu retten.
    Er verdankte diesem Mann sein Leben.
    Er nickte seinem Gefährten zu. »Wir werden unsere Gestalt wandeln.« Eine leichte Erregung ließ sein Herz schneller schlagen, als er zur Göttin der Therianer betete, dass seine Hoffnung nicht vergeblich sein möge.
    »Es ist so weit«, sagte einer der Krieger, ein Mann mit kalten, blassen Augen, der Kougar hieß.
    Lyon wandte sich an die Frau, die Strahlende. »Bereite dich vor, Oudine.«
    Mit einem empörten Schnauben setzte sich die Frau in die Mitte des flachen Felsens. Dabei blähten sich ihre wollenen Röcke und der weite Umhang im rauen Wind.
    Während sich die Männer kreisförmig um sie herum aufstellten, winkte Lyon den beiden Neuen zu. »Stellt euch dazu.«
    Mit einer Mischung aus gespannter Erwartung und Stolz trat Black Panther mit Vincent an der Seite zu den Männern, die den Kreis bildeten. Er beobachtete, wie Kougar sich mit einer scharfen Klinge über die Brust fuhr, die flache Hand auf das hellrote Rinnsal presste und die Finger über dem Blut zur Faust ballte. Dann reichte er das Messer an den nächsten Krieger weiter. Einer nach dem anderen tat es ihm nach, bis die Fäuste aller Männer feucht vom eigenen Blut waren. Der letzte der sechs Männer gab das Messer an Vincent weiter.
    Sein Freund runzelte verzagt die Stirn, als er es entgegennahm, aber brachte sich wie die anderen einen Schnitt bei. »So ein Blödsinn«, grummelte er. »Sind die etwa bei Ancreta in die Lehre gegangen?«
    »Ruhe«, sagte Kougar, ohne die Stimme zu erheben.
    Als Vincent ihm die Klinge reichte und Black Panther sich mit dem blutigen Messer in die Brust schnitt, strahlte der Schmerz in seinen ganzen Körper aus, ließ aber genauso schnell wieder nach, während sich die Wunde bereits wieder schloss. Er legte seine Hand auf das warm rinnende Blut und ballte sie zur Faust. Als die anderen ihre Faust nach oben streckten, tat er es ihnen nach.
    Lyon nickte. »Es ist so weit, Oudine.«
    Die Strahlende saß zu ihren Füßen, als sie die Ärmel zurückschlug und die Arme über den Kopf hob.
    Der Anführer drehte sich um und schaute ihm in die Augen, dann sah er Vincent an. »Neue Krieger des Lichts, ihr könnt die Strahlung erst dann direkt aufnehmen, nachdem ihr euch das erste Mal verwandelt habt. Wenn ihr sie jetzt berührt, sterbt ihr.«
    Die sechs Krieger traten zwischen die Novizen und die Strahlende. Lyon öffnete die Faust und drückte seine blutige Hand auf Black Panthers Faust. Ein zweiter legte seine Hand auf Lyons

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