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Ungezaehmtes Verlangen

Ungezaehmtes Verlangen

Titel: Ungezaehmtes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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beherrschen, nicht den Saum ihres Kleides zu heben.
    Er hatte schon viel zu viel getan. Er hatte sie geküsst, sie gestreichelt. Verdammt, er hatte eigentlich alles getan, außer mit ihr zu schlafen. Er hatte noch nie zuvor so heftig um seine Selbstbeherrschung gerungen und sie so vollkommen verloren. Die fehlenden Strahlen setzten auch ihm eindeutig zu.
    »Was passiert jetzt?« Karas Stimme bebte, während sie ihren Blick im dem verrauchten, dunkel getäfelten Raum umherschweifen ließ. Die Flammen der sechs heiligen Feuer warfen Schatten auf ihr Gesicht. »Es ist etwas gruselig … hier unten.« Er begegnete ihrem ängstlichen Blick. »Was geht hier vor, Lyon?«
    In ihm wuchs der starke Wunsch, sie zu beschützen. Er wollte ihre Angst lindern, wie er es getan hatte, seit er sie gefunden hatte. Doch ihr Schicksal lag nun in den Händen der Göttin.
    »Es ist nur ein Ritual, Kara. Du brauchst keine Angst zu haben. Du musst nur hier stehen, während wir die Erde um ihren weisen Rat bitten, damit wir dich mit demjenigen paaren können, der dir hilft, den Thron zu besteigen.«
    »Ich muss nur hier stehen?«
    Lyon zögerte und beschloss, die Erklärung so lange hinauszuzögern, wie er konnte. Zumindest den Teil, den sie nicht sofort brauchte.
    »Die Männer kommen nacheinander zu dir und … dann küssen sie dich …, bis derjenige gefunden ist.«
    Ihre blauen Augen wurden riesig … und ungläubig riss sie den Mund auf. »Das hast du dir ausgedacht.«
    »Nein.«
    »Ich werde sie nicht alle küssen«, zischte sie.
    »Es ist aber die einzige Möglichkeit.« Aus den Augenwinkeln sah er, wie die beiden letzten Krieger, Vhyper und Paenther, den Raum betraten. Das Geräusch der gegeneinander klatschenden Unterarme hallte in dem Zeremonienraum wider, als sich die Männer nacheinander leise mit ein paar derben Kommentaren begrüßten. Ein Mann würde heute Nacht wahrlich gut gebettet sein.
    »Es wird Zeit«, erklärte Kougar. Die Feuer um den Kreis herum brannten, und alle Männer waren da.
    Lyon zog sein Hemd aus und warf es außerhalb des Kreises auf den Boden. Die anderen taten es ihm gleich, sodass sie nur in ihren Hosen dastanden. Die Paarungszeremonie erforderte die Berührung von nackter Haut auf nackter Haut.
    Er nahm seinen Platz im Kreis ein. Alle Männer waren bis zur Hüfte nackt und trugen nur den engen Silberreif um den rechten Oberarm sowie ein Armband mit einem silbernen Tierkopf, in den Augen aus Edelsteinen eingelassen waren. Lyon blickte zu Kara hinüber, die stolz und misstrauisch zugleich vor ihnen stand. Sie war schöner als jede Strahlende vor ihr. Die Göttin in Person. Ein Knurren löste sich tief unten in seiner Brust und ließ seinen Körper vibrieren, als das Tier in ihm sein Recht forderte.
    Mein .
    Er hielt das Tier in sich zurück. Sie gehörte ihm nicht – und das war gut so. Die zeitraubende Verantwortung für eine Partnerin war das Letzte, was er brauchen konnte. Aber, der Himmel stehe ihm bei, sie erregte ihn schon wieder. Er konnte sich nicht erinnern, dass er sich jemals derart irrsinnig zu einer Frau hingezogen gefühlt hatte. Angezogen wie von einem Magneten, eifersüchtig und besitzergreifend.
    Verdammt, diese Zeremonie konnte gar nicht schnell genug vorübergehen. Wenn sie sich erst gepaart hatte, wäre er seine Besessenheit ein für alle Mal los. Daran musste er denken.
    Doch die Leidenschaft wehrte sich mit einem heftigen Kopfschütteln gegen diesen Gedanken. Denn es verlangte ihn ja nach Kara. Nicht nur in seinem Bett wollte er sie, sondern an seiner Seite. Er wollte ihre Gedanken und Zweifel mit ihr teilen – und dafür auch mit einem Lächeln, später vielleicht sogar mit einem Lachen belohnt werden.
    Mein . Das Tier wütete in ihm und forderte ihn auf, jeden Mann im Raum anzugreifen und sein Eigentum zu schützen. Aber heute Abend war er kein Tier. Er war ein Mann. Und das Ritual würde die Wahrheit hervorbringen, mit der er leben musste.
    Kara drehte sich um, der Schein des Feuers fing sich in ihren Haaren, die ihr lang über die Schultern fielen, und verlieh ihnen einen goldenen Schimmer. Das durchsichtige Kleid strich über ihre Haut und ließ den weiblichen Körper darunter erahnen. Sie strahlte eine reife und verführerische Leidenschaft aus, die Lyon zum Schwitzen brachte.
    Göttin hilf, er wollte sie. Ebenso wie jeder andere Mann im Raum. Er konnte ja das Begehren in ihren Augen sehen.
    Kara suchte seinen Blick und heftete sich an ihn, als sei er ihr Rettungsanker. Selbst

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