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Ungezaehmtes Verlangen

Ungezaehmtes Verlangen

Titel: Ungezaehmtes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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das Kleid über den Kopf, das ihr wie eine luftige Wolke bis über die Knie fiel und ihre Haut mit seiner sinnlichen Weichheit liebkoste.
    Lyon wandte sich ab und schritt zum Fenster. »Bürste deine Haare, dann können wir gehen.«
    »Was ist mit Schuhen?«
    »Keine Schuhe«, sagte er mit heiserer Stimme und umklammerte dabei den Fensterrahmen, als wollte er ihn aus der Wand reißen.
    Sie musterte einen Augenblick lang seinen angespannten Rücken, dann ging sie zum Badezimmer, wo sie ihre Haarbürste abgelegt hatte, und löste auf dem Weg dorthin ihr Haarband. Als ihre Haare auf ihre Schultern herabfielen, sah sie ihrem Spiegelbild entgegen und starrte sich selbst irritiert und fasziniert an. Sie erkannte die Frau, die sie dort sah, kaum wieder. Mit den offenen Haaren, den geröteten Wangen und Lippen und dem langen Kleid, das ihren schlanken Körper umspielte, wirkte sie beinahe wie eine Gestalt aus einer griechischen Tragödie. Als sie an den Waschtisch trat, um ihre Bürste zu nehmen, bemerkte sie, dass aus dem anderen Raum ein Lichtstrahl zwischen ihre Beine fiel. Ihr Blick glitt zu ihren Brüsten – und sie bekam große Augen. Während eine ihrer Brüste von einer goldenen Blume verdeckt wurde, war die Knospe der anderen Brust durch den weißen Stoff deutlich zu erkennen.
    Das Kleid war durchsichtig!
    Kara nahm die Bürste und ging in das Schlafzimmer zurück, wo sich Lyon immer noch mit aller Kraft an den Fensterrahmen klammerte.
    »Darunter muss ich aber einen BH tragen. Und ich brauche einen Slip. Oder ein Höschen.«
    »Nein.« Er sprach leise, aber äußerst bestimmt.
    Ein dunkler Verdacht raubte ihr den Atem.
    »Du hast gesagt, Sex spiele bei dem Ritual keine Rolle.«
    »Ich habe die Wahrheit gesagt.«
    Sie lachte rau und erstickt auf. »Wieso musstest du mich dann … so reizen? Warum keine Unterwäsche? Und warum dieses Kleid?«
    Er drehte sich langsam um, ließ seinen lustvollen Blick über das Kleid und jede ihrer Kurven gleiten und erregte sie erneut. Doch als sein Blick schließlich dem ihren begegnete, verzog er den Mund zu etwas, das man entfernt als ein angespanntes Lächeln bezeichnen konnte.
    »Dieses Kleid wird seit beinahe tausend Jahren von unseren Strahlenden getragen.«
    Seit tausend …? Kara bekam große Augen.
    »Ich wollte dich nicht reizen , wie du es ausdrückst, sondern ich wollte deinen Körper bloß auf die Leidenschaft vorbereiten, die sich im Laufe der Zeremonie von ganz allein entwickeln wird. Leidenschaft öffnet den Körper und Geist auf eine unvergleichliche Weise. Auf diesem Weg bestimmt die Natur denjenigen …, der dir hilft, den Thron zu besteigen.«
    »Leidenschaft.« Wieso hatte sie nur das Gefühl, dass er ihr nicht alles sagte. »Aber kein … Sex?«
    »Nein.«
    Sie suchte in seinen bernsteinfarbenen Augen nach der Wahrheit. »Versprochen?«
    Er erwiderte ihren Blick, kam auf sie zu, nahm ihr die Bürste aus den zittrigen Fingern und drehte sie herum, dann strich er damit zärtlich durch ihre Haare.
    »Sex spielt bei der Zeremonie keine Rolle, Kara. Du musst keine Angst haben. Wir würden dir niemals wehtun.« Seine tiefe Stimme wirkte beruhigend auf sie, und mit jedem Wort und jedem Bürstenstrich ließ ihr Unbehagen nach. »Du bist unsere Strahlende. Der Weg zu unserer Macht. Du hältst unser Leben in deinen Händen.«
    Er warf die Bürste auf das Bett, drehte sie zu sich um und wich dann zurück, als hätte er Angst, sie zu berühren. Lustvoll ließ er den Blick über ihren Körper gleiten und weckte damit schon wieder ihr Verlangen. Tief holte er Luft, schüttelte sich dann heftig und deutete auf die Tür. »Gehen wir.«
    Sie gingen eine Treppe hinunter und durchquerten das leere, stille Haus. Als sie eine zweite, längere Treppe hinunterstiegen, die vermutlich in den Keller führte, kehrte das bedrohliche Gefühl zurück und schnürte ihr die Brust so zusammen, dass sie kaum noch atmen konnte. Sie fragte sich langsam, was wohl ihre wirkliche Rolle in dieser seltsamen Welt war.
    Was bedeutete es denn genau, die Strahlende und der Lebenssaft der Krieger zu sein?
    In diesem Kleid, mit den offenen Haaren und nackten Füßen kam sie sich eher wie ein Blutopfer vor.

 
    7
    Lyon hob Kara auf das fußhohe Podest in der Mitte des heiligen Kreises. Als er die Hände um ihre schmale Taille legte, zitterten sie vor Verlangen. Er musste sich beherrschen, nicht sein Gesicht an ihrem Hals zu vergraben und den süßen Duft ihrer Haut einzuatmen. Er musste sich ebenfalls

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