Ungezogen
unterdrücken. Ich wollte lachen und stöhnen und seufzen und kommen. Stattdessen versuchte ich, tief durchzuatmen.
»Gut, ich freue mich auch. Es ist manchmal so hart«, sagte er.
Ich schluckte ein hysterisches Lachen herunter, das in mir brodelte, und ich konnte sehen, dass es Jim ähnlich ging. Er ließ seine Hand hinaufgleiten, und mit einem teuflischen Grinsen kniff er meinen Nippel so hart, dass ich zischend die Luft einsog. »Was ist hart?«, fragte ich. Gott, ich war so kurz davor, wie eine verrückte Hexe zu kichern und von einem Orgasmus zu schreien, dass ich nicht wusste, was ich tat. Mein Inneres war eine chaotische Mischung von Gefühlen.
»Die Geldsache. Die Kalkulationen. Der Ausgleich zwischen Plus und Minus.«
»Also, es ist gut, dass du mir Bescheid gegeben hast. Ich weiß, wie strittig es zuletzt war. Ich weiß nicht, ob ich nicht noch ein paar Anrufe hätte machen müssen.« Ich ritt Jim jetzt schneller, und daran, wie sein Gesicht sich verzog, konnte ich erkennen, dass er dem Höhepunkt schon sehr nah war.
»Nö.« Gordon gluckste, und ich konnte fast sehen, wie er sich selbstzufrieden die Fingernägel an seiner Anzugjacke polierte. Ein aufgeblasener Trottel war er. »Ich wette, du hast gedacht, ich rufe dich an, um es dir anzuhängen.«
Ich zerging in stummem Gelächter, während Jim sich zugleich an mich klammerte und in meinen willigen Körper stieß. Er war da. Ich war da. Und hier saßen wir und lachten hilflos über den armen, unschuldigen Gordon. »Ja, ich hab wirklich gedacht, du meldest dich, um mir eine verbale Abreibung zu verpassen«, keuchte ich geradezu.
Jims Schultern bebten, aber dann wurde sein Blick ernst, und ich schüttelte den Kopf.
»Also gut, ich glaube, wir sind dann erstmal durch«, sagte Gordon. »Bist du sicher, dass es dir gut geht? Du klingst irgendwie anders.«
»Oh, mit mir ist alles bestens. Es geht mir wunderbar. Ich danke dir!«, trällerte ich, und Jim drückte das Gespräch weg.
»O Gott, verpass mir eine Abreibung, Baby«, kicherte ich, aber jetzt war's nicht mehr lustig. Ich war so weit. Ich war bereit, gemeinsam mit meinem Mann zu kommen.
»Das ist es, was ich tue, Baby.« Seine Bewegungen wurden aggressiver, und er ließ seine Finger über meine Nippel gleiten, bis ich bebte und zuckte. »Komm mit mir, Lexi«, sagte er und versteifte sich unter mir. Er drückte mich an sich.
Also kam ich.
Dann fiel ich auf ihn und küsste seinen Hals. »Das war mal was anderes.«
»Das war gut«, knurrte er und knabberte an meinem Hals, bis ich ihn mit meinen Küssen zum Schweigen brachte.
Am nächsten Tag war mein Kopf voll mit den Gedanken an unseren besonderen Telefonsex. Wie ich meine Stimme senken musste. Wie ich mich in Selbstkontrolle üben musste. Wie ich die Lust spüren durfte, aber sie verbergen musste. Wie sehr ich am liebsten geschrien hätte, und den Zwang niederringen musste. Ich schickte Jim eine E-Mail.
Ich will das noch mal machen.
Ich will es von Anfang an so.
Am Telefon. Telefonsex.
Liebe mich!
Er rief mich an. »Wir können das machen. Von mir aus sehr gerne. Such dir aus, wen du anrufen willst. Und übrigens ...«
»Ja?« Mein Herz pochte so laut, dass meine Bluse sich leise bewegte.
»Ich kann verdammt noch mal nicht aufhören, an dich zu denken.« Er legte auf.
»Oh«, sagte ich zu niemand bestimmtem. Dann eilte ich auf die Damentoilette. Allein der Gedanke, sich auf der Arbeit selbst zu befriedigen, war überaus unvernünftig. Aber da stand ich in einer der Klokabinen. Mein Rock hing um meine Fußknöchel, während ich mich an der Wand abstützte. Ich hatte einen Orgasmus, während ich an meinen Mann dachte, der am anderen Ende der Stadt in seinem Büro saß und an mich dachte. Und daran, mich zu ficken. Und daran, wie ich so heftig gelacht hatte, dass die Erschütterung unsere Orgasmen intensiviert hatte.
Und ich konnte nicht mal begreifen, wie unglaublich schlecht und falsch das, was wir getan hatten, war. Ungezogen traf es nicht annähernd. Es war schmutzig, verdorben, dreckig und verrückt. Und wir würden es noch mal machen. Und dieses Mal sogar mit Vorsatz.
Ich kam und stand mit gespreizten Beinen da. Meine spektakulären Pumps sahen verdammt gut aus an einer Frau, die sich gerade in der Damentoilette eigenhändig zum Orgasmus brachte. Ich seufzte, als eine neue Welle meine Muschi erbeben ließ. Ich versuchte, mein Seufzen leise zu halten, während ich meine Finger heftiger und schneller bewegte und meine Handfläche
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