Ungezogen
nicht. Sie hat zumindest ein ziemlich loses Mundwerk. Aber ob sie es auch zum Schwanzlutschen benutzt oder bloß über ihre Eroberungen spricht, kann wohl niemand mit Sicherheit sagen. Die Tatsache, dass sie seit der Junior High meine beste Freundin ist, macht das Geheimnis nur noch faszinierender.
Und dann ist da noch Jenny. Sie studiert Englisch im Hauptfach und ist die Dichterin unseres Kurses. Sie ist mit einem erotischen Rhythmus gesegnet, dass es kriminell ist und es ihr nie gestattet sein wird, so was am College zu unterrichten. Ich habe Gedichte aus ihrer Feder gelesen, bei denen sich dein Haar vor Erregung kräuselt. Sie muss einfach wissen, worüber sie redet; es gibt keine andere Möglichkeit, so darüber zu schreiben.
Sonst noch jemand? Ich weiß nicht. Die meisten Mädchen behalten so was für sich, besonders, wenn es richtig zur Sache geht. Jenny hat mal eines Morgens auf Sharons Bluse einen interessanten Fleck ausgemacht, der noch nicht dagewesen war, bevor sie zwischen den Kursen kurz verschwand. Wir verbrachten anschließend viel zu viel Zeit mit dem Versuch, uns in den richtigen Winkel zu ihr zu stellen und zu schauen, ob die Sonne auf einzelnen Tropfen Ejakulat schimmerte, die auf ihren Wangen hafteten. Wir sahen keine, aber Jenny hat trotzdem ein Gedicht darüber geschrieben. Soll ich euch mal sagen, wie privilegiert ich mich fühlte, weil ich bei ihr war, als sie dieser Inspiration begegnete? Sehr!
Ich ging in der Pause geradewegs auf Jenny zu und fragte sie, wie ihr Wochenende gewesen sei (öde, sie hatte gelernt und jeden Abend kalte Pizza gegessen), und dann erzählte ich ihr von meinem. Ich fasste mich kurz. Erzählte bloß am Rande, dass Dave zu Besuch gewesen sei ...
»Deine Eltern waren schon wieder unterwegs?« Ihre Stimme war eine Mischung aus Ungläubigkeit und Neid.
Ich nickte. »Kranke Tanten können sehr fordernd sein.«
»Ist sie so schrecklich?« Wir redeten eine Zeit lang darüber. Ich kann mich, wenn es um Tante Lil geht, durchaus gleichgültig geben, aber in Wahrheit mag ich sie und hätte vermutlich auch ein paar Tage auf das College verzichtet und wäre zu ihr gefahren. Wenn Dave nicht wäre.
»Wow, er muss echt gut sein.« Jenny grinste, und ich glaube, sie hat nicht wirklich eine Antwort erwartet. Aber ich gab sie ihr.
»Er ist besser als bloß gut. Ich bin noch nie in meinem Leben so heftig gekommen.« Und dann sprudelte es aus mir heraus, was ich mit ihm gemacht hatte, was er mit mir gemacht hatte ... Oder hatte ich auch das eher mit ihm gemacht? Ich war mir nicht sicher. Ehrlich gesagt wäre es zum Schluss egal gewesen, was seine Zunge und sein Mund machten. Allein das Wissen, dass er unter mir lag, war die Stimulation, die ich brauchte. Und ich wollte ihr erzählen, was ich als Nächstes tun wollte, aber dann war die Pause vorbei, und wir eilten zurück in den Raum. Jenny hatte dieses geheimnisvolle Lächeln auf dem Gesicht, das immer Anzeichen für einen neuen Kreativitätsanfall war. Himmel. Sie würde doch nicht ein Gedicht über mich schreiben?
An diesem Tag folgten mir die Schwänze über den ganzen Campus. Also, nicht wörtlich ... Oder vielleicht doch. Im Mathekurs brauchte ich gut zwanzig Minuten, bis ich mir sicher war, dass Jerry Harris, der vor mir saß, sich nicht mit hektischen Bewegungen selbst befriedigte, sondern heimlich mit einem Taschenrechner spielte. Taschenrechner waren in Mr Hendersons Kurs verboten, obwohl Jerry nicht der Einzige war, der sich nicht daran hielt. Auf dem Weg zur Cafeteria ging ich an ein paar Erstsemestern vorbei, die über einen Porno redeten, den sie am Wochenende gesehen hatten. Und sobald ich mich mit Salat und Mineralwasser gesetzt hatte, plumpste Martha in den Stuhl neben mir und verkündete ohne Vorwarnung: »Für einen Schwanz würde ich jetzt töten!«
Wie bitte? Ich drehte mich zu ihr um und starrte sie an. Ich war sicher, dass ich mich einfach verhört hatte, was sie inmitten des Pausenraums gesagt hatte. »Was sagst du?«
»Ich habe gesagt, ich würde jetzt für einen Schwanz töten.« Sie hob ihr Glas und nahm einen gierigen Schluck Cola. »Ist schon verrückt. Ich bin mit Gerry jetzt schon so lange zusammen, dass ich gar nicht mehr über Sex nachdenke. Es ist einfach etwas, das wir machen. Aber jetzt ist er seit drei Wochen weg, und ich fange an, nachts so Sachen zu träumen.«
Das stimmte. Ihre Jugendliebe hatte sie vor kurzem vorübergehend verlassen. Er war nach Hause geflogen, um einen erkrankten
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