Ungezogen
beidem.
Die arme Martha aber hatte sich schon ihr ganzes Erwachsenenleben lang danach gesehnt, endlich einen Schwanz zu schlucken. Doch eine Jugendliebe, die ihr kaum erlaubte, seinen Schwanz länger als ein paar Sekunden zu küssen, ehe er ihn in ihre Pussy rammte, würde dieses Verlangen nie stillen. Darum hatten Jenny und ich beschlossen, die Sache für sie in die Hand zu nehmen, und vielleicht konnten wir ja auch ein bisschen Spaß dabei haben. Und das Beste an der ganzen Sache war, dass Martha keinen Schimmer davon hatte, was wir für sie vorbereiteten.
Andererseits wusste ich auch nicht genau, was mich erwarten würde. Das hier war Jennys Vorstellung, und das Einzige, was ich zu tun hatte - nachdem von mir nicht mehr erwartet wurde, den Mann zu stellen - war, da zu sein. Okay, ich musste vielleicht auch helfen, Marthas Bedenken zu zerstreuen. Aber Jenny hatte seit ein paar Tagen schon daran gearbeitet, und als ich in der Bar eintraf, die wir für dieses Rendezvous ausgewählt hatten, war sie offensichtlich schon wieder bei der Arbeit. Die beiden waren in eine Diskussion vertieft, aber der knallpinke Ordner auf Marthas Knien und das verschwörerische Flüstern, in dem sich die beiden unterhielten, verrieten mir sofort, worüber sie redeten. In dem Ordner sammelte Jenny die Gedichte, die sie schrieb. Hier waren die unglaublich erotischen Verse versammelt, die sie seit Jahren verfasste, ein gereimter Blowjob nach dem nächsten. Und Marthas Augen waren so weit aufgerissen, dass sie, wenn es keine Augen, sondern Schwengel gewesen wären, jede Hose gesprengt hätten.
»Ich störe doch nicht?« Ich setzte mich rasch und gab der Kellnerin ein Zeichen. Jenny lachte und schüttelte den Kopf. Es war Martha, die antwortete.
»Nein. Ich habe nur gerade ein paar von Jennys Gedichten gelesen. Ich hab ja nicht gewusst, dass es so viel ist.«
»Was denn, so viele Gedichte oder so viel Sex?«, fragte ich. Martha grinste.
»Beides. Himmel, ich dachte, Blowjobs wären einfach nur eine schnelle Form des Vorspiels. Das Mädel hat sie in ein dreigängiges Menü verwandelt.«
»Es ist auch das beste Menü, das es gibt«, schoss Jenny zurück. Sie verstummte, während die Kellnerin unsere Bestellungen aufnahm. Dann fuhr sie fort: »Außerdem ist es nicht wichtig, wie viel man isst. Für Dessert ist immer noch Platz.«
Ich grinste, und Martha wurde rot. »Na ja, wenn du meinst«, murmelte sie. »Es wär ja schön, überhaupt mal die Gelegenheit zu bekommen.«
»Du musst bloß die Chance nutzen, wenn sie sich dir bietet«, sagte Jenny sanft. »Oder es deinem Mann einfach machen. Du hast gesagt, Gerry mag es nicht so besonders gerne?«
»Ich weiß nicht. Er lässt mich nie so weit gehen. Und das eine Mal, als ich ihn fragte, hat er mich angesehen, als würde ich danach Geld von ihm verlangen.«
»Ach, er ist einer von denen«, sagte Jenny auf ihre kryptische und zugleich seltsam wissende Art. »Du musst also ohne das auskommen.« Und plötzlich drehte sich das Gespräch nicht mehr bloß um Sex, sondern auch darum, wie es in Beziehungen immer auf ein gewisses Machtspiel hinausläuft. Der eine Partner enthält dem anderen etwas vor, und es ist ihm egal, wie der andere sich dabei fühlt. Sie hatte ja recht. Ich kannte Paare, die sich getrennt hatten - auch Ehen waren deshalb gescheitert -, nur weil irgendetwas Unwichtiges vorgefallen war. Das konnte auch außerhalb des Schlafzimmers passieren, und die Angelegenheit nahm dann so gewaltige Dimensionen an, dass es einfacher gewesen wäre, wenn einer der Partner nachgegeben hätte. Und natürlich war es der Partner, der jedes Mal nein schrie, sobald das Thema auf den Tisch kam. Nur ein Mal. Man kann es doch wenigstens versuchen. Oder ist dein Stolz, deine Angst oder deine dumme Hemmung dir wichtiger als die Liebe deines Lebens? In viel zu vielen Fällen ist es offensichtlich so.
»Also, ich werde mich nicht deswegen von Gerry trennen«, sagte Martha langsam, und, wie ich fand, ein bisschen weinerlich. Aber Jenny sprang ihr gleich zur Seite.
»Ich sage ja auch nicht, dass du das sollst. Außerdem könnte es ja auch sein, dass du es ausprobierst und feststellst, dass du es hasst. Es ist schließlich ein Geschmack, auf den man erst kommen muss. Hab ich mal irgendwo gelesen.«
Martha schaute sie neugierig an. »Was genau heißt das?«
»Genau das. Nicht jedes Mädchen würde es machen, einige wollen es nicht mal ausprobieren, und einige haben es ein oder zwei Mal gemacht und mögen es
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