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Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Titel: Unglückskeks - Angermüllers achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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und Getränken. Nachdem die erste Neugier an Sophie und Marlene gestillt war, saßen sie ein bisschen verloren herum. Marlene, die normalerweise nicht um Worte verlegen war, überlegte krampfhaft, worüber sie sich mit den Damen, die an ihrem Tisch saßen, austauschen könnte. Die Gesellschaft hatte sich unabgesprochen nach Geschlechtern getrennt. Die Männer saßen in der Nähe eines Bierfasses zusammen und schienen sich prächtig zu amüsieren, den Lachsalven nach zu urteilen, die ständig von dort herüber schallten. Da Marlene sich weder mit Schwartaus Modegeschäften noch den Friseuren oder mit den angesagten Sportstudios auskannte noch dem Klatsch und Tratsch über Abwesende folgen konnte, verliefen ihre Kommunikationsversuche meist ziemlich schnell im Sand.
    Doch der fürsorgliche Mirko hatte auch dafür ein Auge. Er stellte ihnen seine beiden Töchter vor, zwei wirklich sehr hübsche Mädchen, die eine 13, die andere zehn, die bereits sehr wohlerzogen Konversation machen konnten. Dann holte er frische Getränke und setzte sich selbst zu Marlene und Sophie, erzählte so dies und das, auch über die anwesende Gästeschar, die überwiegend aus Geschäftsleuten und anderen Selbstständigen wie Maklern, Anwälten und Ärzten bestand. Die meisten schienen jedenfalls zum wohlhabenden Teil der Gesellschaft zu gehören, wie Mirko durchblicken ließ. Marlene hatte sich dies schon anhand der vor dem Grundstück parkenden Autos gedacht.
    Â»Erstaunlich, dass niemand sonst hier ist, den ich von früher her wirklich kenne«, stellte sie nach einem Rundblick irgendwann fest. Nicht, dass sie darauf großen Wert gelegt hätte, aber eigentlich hatte sie damit fast gerechnet.
    Â»Sooo klein ist unser Städtchen ja nun auch wieder nicht. Und es sind in den letzten Jahren auch eine Menge Menschen von woanders zugezogen, so komisch du das vielleicht finden magst, liebe Marlene. Man kann hier nämlich ganz gut leben«, antwortete Mirko mit einem Lächeln.
    Â»Und vielleicht werde ich ja bald daran arbeiten können, dass unsere Region noch lebenswerter wird.«
    Er zwinkerte Marlene zu und erkundigte sich dann, ob sie mit der Lösung von Sophies rätselhaftem Erlebnis schon weitergekommen waren.
    Â»Leider nicht so richtig. Manchmal glaube ich, dass Sophie sich irgendwie bedroht fühlt. Vielleicht waren Fremde bei uns auf dem Grundstück.«
    Die Freundin folgte aufmerksam Marlenes Ausführungen.
    Â»Vielleicht hat sie irgendetwas auf der Straße beobachtet oder bei der Mühle gegenüber, denn sie hat heute den ganzen Tag immer wieder da hinübergestarrt. Es muss was Schlimmes gewesen sein, so heftig, wie sie reagiert hat. Sie ist ja immer noch total verängstigt, bei jedem ungewohnten Geräusch zuckt sie zusammen. Ich hab schon darüber nachgedacht, zur Polizei zu gehen …«
    Â»Zur Polizei? Meinst du denn, die können sie besser verstehen?«
    Marlene hob ratlos die Schultern.
    Â»Was weiß ich. Vielleicht ist schon öfter in der Gegend eingebrochen worden, vielleicht ist ja gegenüber ein Drogenumschlagplatz, ein Treffpunkt für Mädchenhändler, so abgelegen und ungestört, wie das bei uns ist. Keine Ahnung.«
    Â»Mann, Marlene, was du für Ideen hast!«, wunderte sich Mirko.
    Â»Vielleicht gibt’s ja auch Spezialisten bei der Polizei, die Sophie besser verstehen als ich. Kann doch sein!«
    Â»Wenn du da unsere Polizei mal nich gnadenlos überschätzt!«
    Â»Lassen Sie Ihre Waffe stecken und leisten Sie keinen Widerstand!«, dröhnte es plötzlich von hinten, und Marlene spürte das Gewicht einer Hand schwer auf ihrer Schulter, »Sie sind festgenommen, Marlene Deicke.«
    Unwillig drehte Marlene sich um und sah in das gerötete Gesicht eines Mannes, der ein Gebirge von Bauch unter dem weißen Hemd vor sich hertrug. Der Bund seiner Hose verschwand am Ansatz seiner Oberschenkel. Mit einem breiten Grinsen streckte er ihr seine Rechte entgegen.
    Â»Na, Marlene, alte Emanze, kennst du mich noch?«
    Sie ergriff seine ausgestreckte Hand.
    Â»Klar, Alex Fettsack. Bist ja kein Gramm weniger geworden seit damals«, gab Marlene munter und gut vernehmlich zurück, sodass die Köpfe ringsum sich nach ihnen drehten.
    Alexander Kleinhausen ließ ein röhrendes Lachen hören, das sein Bauchgebirge zum Zittern brachte. Wie schafft er nur die Arbeit am

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