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Unheil - Warum jeder zum Moerder werden kann Neue Faelle des legendaeren Mordermittlers

Unheil - Warum jeder zum Moerder werden kann Neue Faelle des legendaeren Mordermittlers

Titel: Unheil - Warum jeder zum Moerder werden kann Neue Faelle des legendaeren Mordermittlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josef Wilfling
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Brand vermeiden wollte. Um die Kinder im Obergeschoss nicht zu gefährden? Jemand, der Blut an den Händen gehabt haben musste. Und zwar schon vor Auffinden der Leiche. Danach konnte es nicht gewesen sein, weil es sonst der Nachbar, der sich bereits im Haus aufhielt, mitbekommen hätte.
    Ich schöpfte plötzlich Verdacht. Jedenfalls hielt ich es für möglich, dass Peter L. die Tür absichtlich offen gelassen haben könnte. Weil es die einzige plausible Erklärung war, warum seine Frau nicht schon an der Haustür angegriffen und erschlagen wurde, sondern in ihrem Wäscheraum im Keller, wo sie – arglos bügelnd – überrascht wurde. Das wiederum war nur möglich, wenn die Kriminellen unbemerkt ins Haus gelangen konnten. Und ungehindert ins Haus konnten sie nur gelangen, wenn die Haustür offen stand.
    Es waren zwei Stunden vergangen, und wir legten eine Pause ein. Peter L. ging auf den Flur hinaus und vertrat sich in den langen Gängen des Polizeipräsidiums die Beine. Ich nutzte die Zeit, um mit den Kollegen vor Ort zu telefonieren. Insbesondere führte ich ein längeres Gespräch mit dem Beamten, der den Nachbarn, unseren zweiten Auffindungszeugen, vernommen hatte. Ein Zeuge, wie man ihn sich besser nicht wünschen könnte. Als erfahrener Gymnasiallehrer war er geschult im Erkennen von abweichendem, auffälligem Verhalten. Was er aussagte, bestätigte meine Gedankengänge, verstärkte meinen Verdacht und sollte unseren Profi in arge Bedrängnis bringen.
    A nschließend setzte ich die Befragung fort:
    »Herr L., inzwischen wurde Ihr Nachbar vernom men. Daraus haben sich einige Ungereimtheiten ergeben, die wir klären sollten. Sind Sie dazu bereit?«
    »Ja, selbstverständlich. Obwohl ich gleich sagen möchte, dass mein Nachbar fast genauso aufgeregt war wie ich.«
    »Wissen Sie, was ich nicht verstehe? Sie finden die offene Tür vor, gehen ins Haus, stellen dort fest, dass eingebrochen wurde, hetzen durch das ganze Haus, aber nach Lisa sehen Sie nicht. Von den Mädchen war nichts zu hören, als Sie mit Ihrem Nachbarn im Haus herumliefen. Also, ich hätte zuerst nachgeschaut, ob die Kinder wohlauf sind. Haben Sie sich denn keine Sorgen um Lisa gemacht? Obwohl Einbrecher im Haus waren?«
    »Doch, doch, ich habe die Mädchen gehört, da muss sich mein Nachbar irren. Sie haben laut gelacht, und da wusste ich, dass es ihnen gut geht.«
    »Ihre Frau hätte außerdem bei den Mädchen im Zimmer sein können. Trotzdem sind Sie nicht nach oben gelaufen, um dort nachzusehen?«
    M ir war klar, dass es sich um eine Fangfrage handelte. Schließlich hatte der Nachbar kurz vorher bei den Mädchen reingeschaut und festgestellt, dass sie miteinander spielten und dass Christine L. nicht bei ihnen war. Ich wusste allerdings nicht, ob er dies gegenüber Peter L. erwähnt hatte, als sie im Haus herum rannten. Der Nachbar konnte sich nicht mehr daran erinnern, wie eine kurze Rückfrage ergab. Aber Peter L. hätte es noch wissen müssen, denn es wäre eine Information mit Auswirkungen auf seine Handlungsweise gewesen. Also hatte es der Nachbar nicht erwähnt, und deshalb blieb es unlogisch, warum er nicht im Zimmer der Mädchen nachsah.
    M ein Gott, in der Aufregung habe ich halt nicht gleich daran gedacht. Sie können sich doch denken, dass ich völlig konfus reagierte.«
    P eter L. wurde zusehends nervöser. Seine Angaben verloren an Präzision und glichen eher vagen Ausreden denn plausiblen Erklärungen. Ich entschloss mich, ihn weiter unter Druck zu setzen.
    W arum haben Sie erst nach Aufforderung durch Ihren Nachbarn im Keller gesucht?«
    »Aus dem gleichen Grund. Ich war zu aufgeregt.«
    »Sie haben Ihre Frau zuletzt im Keller gesehen, bevor Sie das Haus verließen. Stimmt das?«
    »Ja, das ist richtig.«
    »Wäre es da nicht logisch gewesen, zuallererst dort nachzuschauen, wo sie sich zuvor aufgehalten hat?«
    »Das habe ich ja dann auch getan. Es ist nicht so, dass ich stundenlang im Haus umhergeirrt bin, bis ich dann im Keller nachgeschaut habe. Das waren bloß Minuten.«
    »Sie sind zunächst quer durch den Keller gelaufen und haben in der Sauna nachgesehen, anstatt in dem Raum, in dem Sie zuletzt mit Ihrer Frau zusammen waren. Warum suchten Sie Ihre Frau ausgerechnet in der Sauna?«
    »Ich war eben völlig konfus. Eine andere Erklärung habe ich nicht.«
    »Nachdem Sie in der Sauna waren, wollten Sie so fort wieder die Treppe hoch. Ihr Nachbar musste Sie auffordern, auch im Wäscheraum nachzuschauen. Warum?«
    »Man handelt

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