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Unheiliger Engel (German Edition)

Unheiliger Engel (German Edition)

Titel: Unheiliger Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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örper erregte Sergej mehr als erwartet . Die Beule in seiner Hose war sichtbarer Beweis. Er war scharf wie ein e geschl iffene Rasier klinge und diesem Zustand musste Abhilfe geschaffen we r den. Mit seinem Drink wanderte er z urück, folgte den Klä n gen der Musik, saugte die Atmosphäre des Ortes und Gedanken fragmente der Menschen auf wie ein trockener Schwamm. Sie fühlten sich sicher unter ihresgleichen, beso n ders und einzigartig. Beinahe war es zum Lachen, wie sehr sie sich mit dieser überhebl i chen Annahme überschät z t en, denn letztlich verschlossen sie lediglich die Augen vor der Welt da dra u ßen und ihrer eigenen Normalität. Eine Normalität, in die sie spätestens am nächsten Tag zurückkehren würden. Sie waren nur Maskierte unter anderen Maskenträgern in einer Schei n welt auf Zeit. In dieser Nacht war Sergej ein Teil von ihnen und doch wieder nicht. Er war nicht wie sie, er war anders. Und das schon seit sehr langer Zeit.
    Die Luft wurde stickiger, Hitze auf ihrer Haut und ein Wirrwarr aus Tönen, Stimmen und Lauten. Die neun Meter hohe Red-Hall mit Bühne, Dancefloor und DJ-Podest erweckte träge Dunkelheit mit Multimedia- und Soundeffe k ten zum Leben, harte Techno-Beats wechselten zu Funk und danach düsteren Gothic - Klängen. Die Zeit hatte ihre Bede u tung in dieser Welt verloren.
    Sergej stürzte den Rest seines Whiskys d ie trockene Kehle hinab und setzte sich in Bewegung wie ein Jäger, der seine Beute a n visiert. Lautlos , sicher und zielstrebig. Ein Jäger der Nacht, der alle Vo r teile auf seiner Seite hat. Schritt um Schritt näherte er sich dem heutigen Objekt seiner männlichen B e gierde. Wie sanfte Berührungen fühlte er die interessierten Blicke einiger Frauen und Männer auf sich, um Aufmerksa m keit ringend und sich produzierend, hübsche, bemalte Gesichter mit gestylten Körpern. Dennoch hatte er kein Intere s se an ihnen, denn heute hatte er nur Augen für eine . Sie war schön, langbeinig, eine grazile Gaze l le mit grünen Augen. Gierige und lüsterne Gestalten umringten sie, buhlten und lockten mit der einen Absicht, die auch er hegte, die er alle r dings im Gegensatz zu ihnen schon bald verwirklichen wü r de. Ihr wohlgerundeter Körper war kaum bekleidet und wurde lasziv fei l geboten, er bedeutete verruchte Verlockung pur.
    687 Menschen in diesem Tempel der Lust, Skurrilität und Laster und er hatte gerade sie für sich erwählt, ihre geschme i digen Bewegungen und Drehungen in der Menge aus gesichtslosen Gestalten verfolgt. Den Schwung ihrer Hüften b e wundert und die Art, wie sie den Kopf sinnlich neigte, jegl i chem Taktwechsel der Musik folg te und den Rhythmus auf ihre eigene, sinnlich lockende Weise inte r pretierte.
    So betrachtete er sie eingehend aus der Nähe, nahm ihren Geruch wahr, eine Mischung aus Habit Rouge und ihrem eigenen, weiblichen Duft. Seine N a senflügel blähten sich leicht, während seine Blicke von ihrem runden, üppigen Gesäß zu gekonnt runderneuerten B rüsten wa n derten. Mit jeder Faser nahm er sie wahr. Auch er würde der Kleinen visuell gefallen, denn er konnte alles sein, was sie sich je erträumt hatte. Eine passende Oberfläche, unter der sein wahres Ich verbo r gen blieb, eine Vision, die sie selbst gewählt hatte und die er ihr nun präsentieren würde. Er wusste nicht, warum es so war, er wusste nur, dass es so war.
    „Guten Abend . “ Sergej wählte ein tiefes Timbre, wohlkli n gend dosiert.
    „Oh hallo . “ S ie wirkte überrascht, doch dann wechselte ihre Mimik zu Neugier und Int e resse.
    „Ich habe dich beobachtet, Kleine.“
    „So?“
    „Schon eine Weile .“
    „Und hat dir gefallen, was du gesehen hast?“
    „Du bist anziehend“ , flüsterte er ihr zu.
    „Vielen Dank . “ S ie musterte ihn ei n gehend .
    Die Unterhaltung wurde angeregter und ging in einen heftigen Flirt über, wä h rend sie ein paar Drinks nahmen und die Zeit vergaßen. Immer wieder berührten sich ihre Körper, anfangs wie unbeabsichtigt, dann offener und provozi e rend aufreizend. Sie er sch ufen die Nähe, die sie beide wollten und genossen. Irgen d wann griff er ihre zierliche Hand und zog die Frau auf die Tanzfläche. Sie war geschmeidig, passte sich ihm an und ihre Bewegu n gen wurden zu einem Balztanz der Verführung. Sergej spürte die vielen Blicke, tiefer Neid paarte sich mit Mis s gunst und er labte sich daran . Schon bald wollte er mehr, allein der G e danke, sie zu berühren, ihren schönen Körper als Werkzeug und

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