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Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI

Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI

Titel: Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna und Günter Braun
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sofort.
    Ich fand es großartig, daß wir kein Wort darüber zu verlieren brauc h ten, daß diejenigen, die von den Lumen als ursächliche Erzeuger des Modderwindes und potentielle Schädiger der Erde hingestellt wurden, eigentlich die waren, die unsere Hilfe brauchten.
    Ich dachte auch an Cäsar Brynns Worte: Elektra, so scheint uns, hat einen Instinkt für die Gefahr. Es scheint ihr möglich zu sein, schnell zu handeln. Ich dachte, es scheint nicht nur, mein lieber Brynn, und ich erinnerte mich, damals zu Brynn gesagt zu haben, entscheiden könnte nur einer.
    Jetzt dachte ich, diese Algensache könnte ich allein ja gar nicht durc h führen, und ich kann auch nicht allein entscheiden, wie sie gemacht werden soll. Eins ist klar, hingehen, jemand unters Kinn hauen und die Alge rausreißen, so einfach ist es nicht. Ich hatte zwar vor Ludana großspurig erklärt, die Alge bringe ich dir, aber ich – das war eben auch Elektra. Vielleicht war es sogar vor allem Elektra. Denn vorläufig saß ich im Sessel vor ihr und hörte zu, wie sie anfing, die Aufgabe Algenb e schaffung allmählich aufzubauen.
    Wenn wir annehmen, sagte Elektra, daß die Vitamin-P-Alge das ei n zige Mittel ist, durch das die Lumen die Prudenten beherrschen kö n nen, dann folgt daraus, daß die Alge streng bewacht sein muß, durch elektronische und durch menschliche Wächter. Da wir aber annehmen können, daß sie gepflegt, bewässert, entsaftet und daß der Saft den Prudenten zugeleitet werden muß, folgern wir, daß die Alge nicht he r metisch abgeschlossen sein kann und es zu ihrem Behältnis Eingänge gibt, also ein Austausch zwischen Innen und Außen stattfindet. Unb e kannt ist uns zunächst der Ort, an dem sich die Alge befindet. Um ihn zu erfahren, müssen wir die spezifischen Eigenschaften der Alge he r ausarbeiten.
    Sie sagte das, als ob es eine Arbeit auf Rechenpapier wäre.
    Ich unterbrach sie. Die Alge habe ich natürlich nicht gesehen. Der Saft, den die Prudenten tranken, war glibbrig und grünlich. Sie soll u n terirdisch gezogen werden. Mehr weiß ich nicht.
    Schade, sagte sie, aber überlege mal, worin die Alge der übrigen U m welt in dieser Lumenstadt gleichen könnte.
    Ich sah sie lange an, ich verdeckte auch eine Weile mein Gesicht mit den Händen, aber mir fiel nichts ein.
    Dir fällt nichts ein, sagte Elektra, dir kann auch nichts einfallen. Sie unterscheidet sich nämlich von der üblichen Umwelt. Ist sie zum Be i spiel der täglichen Demontage unterworfen?
    Nein, sagte ich, mit Sicherheit nicht.
    Also, sagte Elektra, können wir annehmen, daß sie sich an einem Ort befindet, der außerhalb des Einzugsgebiets dieser Greifer liegt.
    Na klar, sagte ich.
    Sie liegt unterirdisch. Aber, Merkur, du hast doch gesehen, daß sogar Keller von den Greifern entleert werden.
    Aber an Wasserrohre gehen sie zum Beispiel nicht ‘ran, sagte ich. Wasserrohre, das ist gut. Dann dürfen wir also annehmen, daß die A l genanlage, vermutlich ein unterirdisches Bassin, in dem die Alge lebt, durch die allgemeine Wasserleitung der Lumenstadt gespeist wird. Di e se Annahme führt aber noch nicht zu einer Lokalisierung des Bassins.
    Vielleicht liegt es unter einer der alten Baracken, die die Greifer nicht mitnahmen. Ich schilderte Elektra die Lage der Bruchbuden, vor denen die Demontagegreifer umgekehrt waren. Das könnten sie sein, sagte ich. Da gehe ich heute mal unauffällig spazieren. Wir schlagen Fuks eine Stadtbesichtigung vor, und zufällig kommen wir an den Baracken vorbei.
    Wir können in dieser Stadt weder unauffällig Spazierengehen noch zufällig an etwas vorbeikommen, sagte Elektra. Wir doch nicht, Merkur.
    Aber Fuks fühlt sich als unser bester Freund, du hast ihn mit deinem Charme benebelt, sagte ich.
    Erstens, wie lange hält solch ein flüchtiges Gas wie der Nebel eines Charmes an, sagte Elektra, und zweitens, ich bin mir gar nicht sicher, ob er dir auch nur ein Wort geglaubt hat, als ihr euch beide eure nicht vorhandenen Narben zeigtet. Ich weiß nicht, ob darin nicht eine ve r steckte Drohung lag, als Fuks dir die seinen hinhielt. Mein lieber E r denson, ich durchschaue dich, aber ich schweige noch.
    Wie sollen wir sonst an die Alge herankommen, sagte ich.
    Drittens, sagte Elektra, das Teekästchen hatte ich nicht die ganze Zeit bei mir. Ich habe es mir aus der Rakete geholt, als du bei den Prudenten warst. Auch meinen kleinen Computer habe ich mir genommen. Fuks begleitete mich, und ich stellte fest, daß vor mir in unserem Schiff L u

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