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Unheimliches im Krankenhaus!

Unheimliches im Krankenhaus!

Titel: Unheimliches im Krankenhaus! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sunny Munich
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so stark, du widerliches Biest?“, fragte die Krankenschwester zornig. „Ich werde dich totschlagen!“
    Obwohl sie sich ständig auszureden versuchte, dass das Tier Menschenaugen hatte, blieben es für sie die Augen von Paul Stumpf. Sie fürchtete sich vor diesem grausamen Blick.
    Aber ihre Wut war stärker, sie fühlte sich dem Nager überlegen.
    Gleich war es soweit. Gespannt sah sie das Tier an.
    „Jetzt“ sagte sie sich, als sich die Ratte in Reichweite befand.
    Der Schirm surrte durch die Luft und knallte auf den Boden. Schwester Claudia hatte gut gezielt, aber nicht getroffen, denn die Ratte war mit einer gedankenschnellen Bewegung ausgewichen.
    Und nun griff das Biest an!
    Panik stieg in Schwester Claudia hoch. Sie sprang mit einem krächzenden Schrei zurück, stieß einen Stuhl um, wäre beinahe gestürzt, konnte sich gerade noch am Tisch festhalten.
    Das Tier schoss heran. Schnell wie ein Pfeil war es. Die Krankenschwester schlug wie von Sinnen um sich. Einige Male glaubte sie, die Ratte getroffen zu haben, doch der Nager zeigte keine Wirkung.
    Der zweckentfremdete Schirm brach und Claudia spürte einen glühenden Stich. Sie ließ den Schirm fallen und riss die Hand zurück.
    Das Biest hatte ihr seine langen gelben Nagezähne zwischen Daumen und Zeigefinger in die Haut gegraben. Claudia starrte entsetzt auf die blutende Wunde. Als ihre Augen wieder die Ratte suchten, war sie nicht mehr da.
    Hatte sie sich versteckt?
    Die Krankenschwester zitterte heftig. Sie brauchte einige Minuten, um sich zu beruhigen. In dieser Zeit befürchtete sie, noch einmal von dem Nager angegriffen zu werden.
    Nervös drehte sie sich immer wieder um. Sie stellte den Stuhl auf, den sie umgeworfen hatte und streckte den kaputten Regenschirm in den Papierkorb.
    Obwohl ihr die Angst eiskalt in den Gliedern steckte, suchte sie die Ratte, konnte sie aber nicht finden.
    Pflichtbewusst rief sie das Büro des Chefarztes an. Dr. Weber war nicht da, aber seine Sekretärin hatte sich gemeldet. Claudia berichtete von ihrem Erlebnis.
    „Eine Ratte?“, stieß die Sekretärin verblüfft hervor. „Sind sie sicher, Schwester Claudia?“
    „Ich bin ja nicht blind“, antwortete die Krankenschwester ärgerlich. „Sie werden mir doch wohl zugestehen, dass ich weiß, wie eine Ratte aussieht. Wenn ich also behaupte, eine Ratte gesehen zu haben, dann habe ich auch eine gesehen!“
    „Schoon gut, schon gut. Regen sie sich nicht auf.“
    „Sie hat mich sogar gebissen.“
    „Das müssen sie sofort behandeln lassen. Ich bemühe mich, Dr. Weber zu erreichen.“
    Bevor Claudia das Schwesternzimmer verließ, schrieb sie ein großes Plakat, das sie auf den Tisch legte.
    VORSICHT!
    IN DIESEM RAUM BEFINDET SICH EINE RATTE!
    Die Kollegen sollten gewarnt sein.
    Dann ließ sie die Wunde von einem Assistenzarzt versorgen. Er wusch die Wunde mit einer antiseptischen Flüssigkeit aus, bestrich sie mit Heilsalbe und legte einen elastischen Verband an.
    „In ein paar Tagen wird man davon nichts mehr sehen“, sagte der junge Arzt und entließ die Krankenschwester freundlich lächelnd.
    Das glaubte Schwester Claudia auch.
    Aber sie sollte sich erneut irren!

12
    __________

    Nachtschwester Claudia fuhr mit dem Bus nach Hause. Sie war müde, hatte keinen Sitzplatz bekommen und musste stehen. Sie hielt sich mit der unverletzten Linken an der Griffstange fest.
    In ihrer rechten Hand war ein leichtes Brennen, ein dumpfes Pochen. Kein Schmerz. Sie brauchte nur an die Ratte zu denken, da stiegen gleich wieder Wut und Abscheu in ihr hoch.
    Sie hoffte, dass das Biest inzwischen erlegt worden war. Noch mal wollte sie den Nager nicht sehen.
    Eine Ratte mit den Augen von Paul Stumpf!
    Sie hatte mit niemanden darüber gesprochen, weil sie nicht wollte, dass man sie für verrückt hielt. Als sie jetzt Zeit zum Nachdenken hatte, kamen ihr die irrsten Dinge in den Sinn.
    Plötzlich erinnerte sie sich an die Lehre von der Seelenwanderung. War es denkbar, dass die Seele von Paul Stumpf in den Körper dieser Ratte geschlüpft war?
    Ich wollte Paul Stumpf mit einem Regenschirm erschlagen!
    Im nächsten Moment rief sie sich selbst zur Ordnung und verbot sich, so hirnrissige Gedanken aufkommen zu lassen.
    Vor lauter Sinnieren hätte sie beinahe ihre Haltestelle verpasst. Jemand stieß sie an, wollte an ihr vorbei. Da begriff sie, dass sie ebenfalls aussteigen musste und begab sich zur Tür.
    Von der Haltestelle waren es nur noch drei Minuten bis zu dem Mietshaus, in dem sie wohnte.

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