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Unirdische Visionen

Unirdische Visionen

Titel: Unirdische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Groff Conklin
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war anzumerken, daß er Knight’s Gedanken nicht für sonderlich bedeutungsschwer hielt.
    »Ich suche nach einem Motiv. Die Schatten müssen doch ein Motiv haben. Glauben Sie nicht auch, Mack?«
    »Wird schon so sein«, brummte Mack zustimmend.
    »Aus irgendeinem Grund«, fuhr Knight fort, »scheinen uns die Schatten zu mögen. Kaum waren wir gelandet, da tauchten sie auf und sind seither nicht von unserer Seite gewichen. Vielleicht murksen sie an den Maschinen herum, um uns zum Bleiben zu zwingen.«
    »Um uns zu vertreiben«, sagte Thorne.
    »Und warum wollen sie uns zum Bleiben bewegen?« ließ sich Knight nicht beirren, »was mögen sie an uns? Es ließen sich mehrere Gründe finden.«
    »Nennen Sie mir nur drei«, forderte ihn Thorne spöttisch auf.
    »Gern«, antwortete Knight. »Sie kriegen irgend etwas von uns, nur fragt mich nicht, was. Oder sie stellen Tests mit uns an, wollen uns erziehen. Oder sie vergöttern uns – oder es ist ganz einfach Liebe.«
    »Ist das alles?«, fragte Thorne sarkastisch.
    »Vielleicht wollen sie uns ärgern, um irgendwelche Reaktionen zu erzielen.«
    »Das ist ja die Höhe«, schrie Thorne wütend. »Lausige Wilde, die sie sind.«
    »Da bin ich anderer Meinung«, entgegnete Knight aufgebracht.
    »Mack«, brüllte eine Gestalt von weitem. »Mack.« Es war Jack Pollard, unser Nachrichtentechniker. Pollard hielt ihm einen Wisch unter die Nase. »Wurde gesendet, als Greasy zum Frühstück bimmelte. War ziemlich schwierig zu kriegen.«
     
    *
     
    Mack überflog das Papier, und sein Gesicht verhärtete sich.
    »Was ist los, Mack?«, wollte ich wissen.
    »Ein Inspektor kündigt sich an«, kaute er an jedem Wort. »Wahrscheinlich führt er unseren ganzen Verein.«
    »Das kann er doch nicht.«
    »Wieso nicht. Wir sind sechs Wochen hinten dran, und das Projekt drängt. Die Politiker haben ihren Mund weit aufgerissen, und wenn sie ihre Versprechungen nicht halten können …«
    »Aber im großen und ganzen können wir doch ganz zufrieden sein«, sagte Carr beschwichtigend.
    »Bringen Sie mich nicht in Harnisch«, sagte ihm Mack. »Der neue Stab schafft auch nicht mehr, aber der Kritik ist vorerst mal der Mund gestopft, und wir sind die Prügelknaben. Wenn die Maschinen nur endlich funktionieren würden. Wenn wir dem Inspektor sagen könnten: »Sicher, wir hatten eine Menge Rückschläge, aber jetzt geht es mit Riesenschritten vorwärts.«
    Die Männer waren aufgesprungen und umringten uns.
    Mack hob abwehrend die Hände. »An die Arbeit, und wer eine gute Idee hat, wie wir den Schatten beikommen können, bitte ins Zelt zu mir.«
    Sofort schnatterten sie wild durcheinander.
    »Eine gute Idee«, donnerte Mack. »Ich habe gesagt, eine gute Idee.«
    Sie beruhigten sich ein bißchen.
    »Und noch was. Den Schatten gegenüber keine Gewaltanwendung! Ich feuere jeden, der gewalttätig wird.«
    Er sagte zu mir: »Laß uns gehen.«
    Knight und Carr gingen ebenfalls mit. Thorne kam nicht.
     
    *
     
    »Was mich so wundert«, eröffnete ich in Mack’s Zelt die Diskussion, »ist, daß das Erforschungsteam die Schatten nicht erwähnt hat. Sie glaubten, daß der Planet unbewohnt sei; keine Zeichen von Intelligenz oder Kultur. Und das war gut so, weil es uns Streitigkeiten über Primärrechte und so weiter ersparte. Aber sobald wir landeten, galoppierten sie auf uns zu, als ob sie uns erwartet hätten.«
    »Und komisch, wie sie sich aufgeteilt haben«, meinte Carr. »Pro Mann ein Schatten. Wie vorgeplant. Als ob sie mit uns verheiratet wären.«
    »Was soll denn das wieder bedeuten?«, grollte Mack.
    Ich sagte: »Wo waren die Schatten, als das Erforschungsteam hier war? Können wir absolut sicher sein, daß sie auf diesem Planeten heimisch sind?«
    »Wenn sie keine Eingeborenen sind, wie kommen sie dann hierher? Sie haben keine Maschinen, nicht einmal Werkzeuge.«
    »Über noch etwas in dem Expeditionsbericht habe ich mich gewundert«, ergriff Knight das Wort. »Ihr habt ihn alle gelesen?«
    Wir nickten. Gelesen war gar kein Ausdruck; wir hatten ihn in uns aufgenommen, wußten ihn bald auswendig. Tag und Nacht hatten wir mit ihm gelebt auf dem langen Trip zu Stella IV.
    »Der Bericht erwähnte kegelförmige Dinger«, sagte Knight, »alle in einer Reihe wie Grenzsteine. Aber sie sahen sie nur von weitem. Sie konnten sich keinen Vers darauf machen. Zum Schluß schrieben sie sie ab als etwas, das keine wirkliche Bedeutung hat.«
    »Sie haben eine Menge als bedeutungslos abgetan«, sagte Carr.
    Mack wurde

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