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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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auf Tiefe und warten mit reduzierter Wache, bis es Nacht ist. Das Sonar bleibt mit zwei Mann besetzt und hält den Kontakt. Ich will über jede Änderung der Lage sofort informiert werden. Auf hundert Meter gehen! Wache fährt weiter!“
    Die Zentrale leerte sich etwas. Schmidt und Hansen unterhielten sich gedämpft über den bevorstehenden Einsatz. Hansens Blick fiel dabei zufällig auf die drei Sonarleute. Borstorff hat anscheinend wieder mal seine fünf Minuten, dachte der Kommandant amüsiert, als er sah, wie dieser wieder hektisch an seinen Kontrollen fummelte. Der Erste Wachoffizier, der die Wache führte, bemerkte es ebenfalls und meinte grinsend zum Kommandanten: „Wahrscheinlich will er wieder seine geliebten, ungefilterten Rohgeräusche hören.“ Die Aufregung im Sonarbereich nahm schlagartig zu, auch die anderen wurden unruhig.
    „Sonar an Kommandant, ääähm.“ Borstorff verstummte wieder.
    „Was ist denn das für eine Meldung?“, fragte Hansen ungehalten.
    „Herr Kapitän, ich weiß nicht wie ich es formulieren soll, aber da drüben scheint jemand unter Wasser zu sprechen. Die Signalprozessoren konnten damit nichts anfangen und haben es als biologisches Störgeräusch weggefiltert.“
    „Ein Unterwassertelefon?“ Hansen war alarmiert. Das konnte bedeuten, dass dort zwei oder mehrere U-Boote lagen.
    „Nein, das klingt definitiv anders. Aber irgendjemand überträgt Sprache über einen, wie auch immer gearteten Schallwandler ins Wasser. Ziemlich verzerrt und auch nicht frequenz- oder richtungsoptimiert. Es sind auch keine andern Geräusche biologischer oder seismischer Natur.“
    „Und was sagt dieser jemand?“
    „Das ist nicht zu verstehen, die Schallenergie ist leider zu schwach und der benutzte Wandler ziemlich bescheiden. Übrigens kommen die Signale nur von einer einzigen Quelle.“ Hansen war zunehmend verwirrt.
    „Und wo genau kommt das Geräusch her?“
    „Aus der Richtung der Augsburg.“
    „Warum sagen Sie das nicht gleich!“, fuhr der Kommandant auf. Er beruhigte sich aber gleich wieder und fuhr mit normaler Stimme fort: „Das nächste Mal verpacken sie solche Informationen bitte in eine ordentliche Meldung.“
    „Jawohl, Herr Kapitän.“
    Hansen dachte nach. Was sollte das? Das musste genauer analysiert werden, bevor man heute Nacht aktiv werden wollte. „Auf hundertfünfzig Meter gehen. Kurs Zwo-Sieben-Null. IWO, bringen Sie uns bitte mit Schleichfahrt auf tausendfünfhundert Meter an den Kontakt. Reicht das?“, fragte er in Richtung Sonar.
    „Das sollte nahe genug sein, Herr Kapitän.“
    Hansen griff zu seinem Mikrophon. „Besatzung auf Gefechtsstation!“
    U 37 ging langsam auf hundertfünfzig Meter Tauchtiefe und schlich sich dabei langsam an den Marineversorger an. In der Zentrale warteten alle gespannt. Die Minuten vergingen. Plötzlich setzte sich Borstorff kerzengerade in seinem Sitz auf.
    „Das gibt’s doch nicht“, platzte er hinaus. „Die meinen uns!“

Südatlantik
    Zu diesem Zeitpunkt bewegten sich vierzehn U-Boote der Los-Angeles-Klasse, und sechs Boote der Virginia-Klasse auf einen Bereich südwestlich der Kapverdischen Inseln zu. Die Flugzeugträger USS Harry S. Truman und USS Abraham Lincoln, die beide im Atlantik unterwegs waren, nahmen ebenfalls mit höchster Geschwindigkeit Kurs auf dieses Gebiet. Gleichzeitig begannen umfangreiche und vor allem ungewöhnliche Flugoperationen. Zuerst verließen etliche Jäger und Jagdbomber die riesigen Schiffe. Später, im Laufe des Tages, landeten in größeren Abständen zahlreiche Seeaufklärer des Typs S3-Viking auf den Trägern. Die Einheiten hatten inzwischen alle die akustische Signatur des Dieselgeräusches von U 37 bekommen, das die USS Vandegrift aufgezeichnet hatte. Da man auch genau wusste, aus welcher Entfernung das Geräusch geortet werden konnte, war man in der Lage, die Verteilung der Boote und der fliegenden Einheiten effizient zu planen. Es würde eng werden für U 37.

Horn von Afrika
    „Ich weiß nicht, wie wir Ihnen danken können, Herr Kapitän“, sagte Hansen zum Kapitän der Augsburg.
    „Da gibt es nichts zu danken, erstens hatten wir einen Befehl und zweitens hätten wir Euch auch so geholfen. Und zwar alle an Bord.“
    Sie standen zu dritt an der Steuerbordreling. Unten am Anleger dümpelte U 37. Hansen, Schmidt und der Kapitän des Marineversorgers Augsburg unterhielten sich weiter. Es herrschte noch reger Betrieb an Bord. Gerade wurden die Lebensmittel verladen. Auf der Augsburg

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