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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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angenommen.
    Stille senkte sich über das Büro des Bundeskanzlers. Die beiden Männer hingen eine zeitlang ihren Gedanken nach.
    „Das gleiche wie Sie“, murmelte der Verteidigungsminister plötzlich halblaut vor sich hin.
    „Bitte?“, fragte der Kanzler irritiert.
    „Sie hatten mir vorhin eine Frage gestellt. Ich hätte das gleich getan wie Sie.“
    Der Bundeskanzler verzog schmerzlich das Gesicht. Das hätte er sich vor ein paar Jahren nicht vorstellen können. Weder von sich selbst, noch von seinem langjährigen Weggefährten. „Wie weit ist es mit uns beiden gekommen?“, fragte er in den Raum hinein.
    Der Verteidigungsminister stand auf. „Das ist alles Schnee von gestern. Wir müssen jetzt nach vorne schauen. Und wir müssen unter allen Umständen dafür sorgen, dass unsere Spezialeinheit, ihre Finanzierung und diese Katastrophe namens ‚No Nukes’ niemals bekannt wird. Unter gar keinen Umständen.“
    Der Bundeskanzler erhob sich ebenfalls. „Sie sind also wieder an Bord Herr Minister?“
    „Ja, Herr Bundeskanzler.“ Der Verteidigungsminister verzog das Gesicht zu einem schmerzlichen Lächeln. „Wenn schon Recht gebeugt werden muss, dann wenigstens von verantwortungsvollen Personen.“ Er überlegte einige Sekunden. „Und was sollen wir jetzt tun?“
    Der Kanzler atmete erleichtert aus, der Minister hatte das Thema Rücktritt offenbar tatsächlich abgehakt. „Wir drücken den Jungs die Daumen“, sagte er mit leiser Stimme. „Mehr können wir im Augenblick nicht tun.“

Südwestlich von Eckernförde, Deutschland
    Als er vom Tisch aufstand, rutschte Röder die Bordtasche aus der Hand und er bückte sich rasch, um sie wieder aufzuheben. In diesem Augenblick verwandelte sich alles um ihn herum in ein Inferno. Unzählige Geschosse schlugen rings um ihn ein. Röder fiel vor Schreck zu Boden. Überall war Qualm und aufgewirbelter Staub. Stücke von Glas, Putz, Holz, Metallteilchen, menschliche Knochensplitter und Blutspritzer regneten auf ihn herab. Nach ein paar Sekunden hörte das Schießen so schlagartig auf, wie es angefangen hatte. Röder hob verwirrt den Kopf. Alles, die ganzen Wände und Möbel waren mit Einschusslöchern übersät. Dort wo vorher Reeves stand, lag jetzt ein blutüberströmter Körper reglos auf dem Boden. Benoit lag zwei Meter weiter, von seinem Kopf war noch nicht einmal die Hälfte übrig geblieben. Der Mann war regelrecht in Stücke geschossen worden. Röder merkte wie sein Schließmuskel versagte. Er lag auf dem Bauch und fühlte, wie es warm in seinem Schritt herunter rann. Er war entsetzt und völlig desorientiert. Er kroch in Richtung der Kellertür, die sich eher zufällig in seinem Blickfeld befand. Ohne Grund, ohne Ziel, einfach nur in Panik suchte er instinktiv nach einem Ausgang. Es wurde nicht mehr weiter geschossen. Er wusste nicht warum, aber anscheinend rechnete der Gegner, wer immer es auch war, nicht mehr mit Überlebenden in diesem Raum. Er hatte die Kellertür, sie war halb offen, erreicht und kroch kopfüber die kalte Steintreppe herunter. Als er halb unten war, wurde es plötzlich glitschig und er verlor den Halt. Er fiel sich überschlagend die Stufen herunter und blieb auf etwas Weichem liegen.
    Schmidt hatte einen kurzen, massiven Feuerüberfall auf das Haus befohlen, nachdem er und seine Männer es eine Zeitlang beobachtet hatten. Sie hatten Röder und drei unbekannte Personen in dem großen Wohnraum gesehen, was mit den Informationen der CIA übereinstimmte. Nun hatten er und seine acht Männer über vierhundert Geschosse durch die Fenster gejagt. Er befahl dreien seiner Männer das Gebäude zu sichern und nach Lüders und Junghans zu suchen.
    Schmidt blickte auf den kleinen Tablett-PC des integrierten Gefechtsfeld-Informationssystems, der an seinem linken Unterarm befestigt war und eine Verbindung zu dem CIA-Team hatte. Die Drohne war offenbar noch nicht im Einsatz, denn das entsprechende Bildschirmfenster war dunkel. Er sprach kurz in sein Mikro und sagte dann zu seinen Männern: „Laut unseren neuen Freunden sind die drei anderen Söldner noch an ihren Beobachtungsposten. Dann los!“ Sie teilten sich in drei Zweiergruppen und schlichen geduckt in Richtung der vermuteten Positionen der restlichen drei Söldner.
    Röder war von dem Sturz noch etwas benommen. Er wollte sich von der feuchten, weichen Masse erheben und stützte sich mit den Händen darauf ab. Röder schrie vor Entsetzen auf, als er erkannte, worauf er lag. Hummel, einer der drei

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