Universalheilmittel
terra , und zwar im Sinne von Erdboden als Stoff (wie hier gemeint), als Weltkörper und als Göttin der Erde. Der Göttinnenname lautet manchmal auch »Terra Magna«, das bedeutet »Große Erde«.
Was ist es? Gesteinsstaub aus eiszeitlichen Ablagerungen, der gereinigt wird und äußerlich wie innerlich angewandt werden kann. Erde, die nur äußerlich angewandt werden darf, zum Beispiel Moor oder Fango, heißt nicht »Heilerde«. Heilerde besteht je nach Sorte aus unterschiedlichen Anteilen, meist und vor allem aus Kieselsäure, Quarz, Feldspat, Kalkspat, Glimmer, Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium und wertvollen Spurenelementen wie Zink, Kupfer, Selen, Fluor und anderen.
Was verwendet man? Die pulverisierte Erde, die innerlich so eingenommen wird: entweder mit Wasser vermischt vom Löffel oder in ein Getränk eingerührt oder in Kapselform mit Wasser. Äußerlich ebenfalls mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten, zum Beispiel Kräutertee, angerührt.
Heilende Wirkung: Innerlich, also durch Einnehmen, führt Heilerde dem Körper die in ihr enthaltenen wertvollen Mineralien zu. Sie bindet Gifte, zum Beispiel im Darm. Auch bindet sie Krankheitserreger, sodass diese ausgeschieden und damit unschädlich gemacht werden, etwa solche, die für Durchfall verantwortlich sind. Sie neutralisiert Magensäure und überschüssige Gallensäuren. Daher hilft sie besonders gegen säurebedingte Magenbeschwerden, Sodbrennen und Übersäuerung, Gallenbeschwerden und eben Durchfall, kurioserweise auch gegen Verstopfung. Für eine Darmsanierung und um den gesamten Körper wieder in Schwung zu bringen, empfiehlt sich eine regelmäßige Einnahme über einen längeren Zeitraum. Man kann Heilerde außerdem gegen folgende Leiden einnehmen, die Wirksamkeit ist hervorragend: Allergien, Lebensmittelvergiftungen, Blähungen, erhöhte Cholesterinwerte, Haarausfall (!), Mundgeruch, rheumatische und Schwangerschaftsbeschwerden. Die Einnahme kann eine Diät gegen Übergewicht unterstützen, und sie kann das Immunsystem stärken.
Wird eine Paste aus Heilerde auf die Haut aufgetragen, kleinflächig (Pickel, Insektenstich) oder großflächig (Gesichtsmaske, Wickel), werden durch den Kältereiz die Muskelspannung gemindert und die Blutgefäße verengt. Das lindert Schmerzen und Entzündungen. Es entsteht eine leichte Saugwirkung, die überflüssige Gewebsflüssigkeit nach außen ableitet. Dadurch werden auch innere Gewebe erwärmt, Kreislauf und Stoffwechsel werden angeregt. Durch die Saugwirkung gehen zusätzlich Stoffwechselgifte, abgestorbene Hautschuppen und Krankheitskeime in den Gesteinsstaub ein. Auf der anderen Seite gibt die Heilerde Mineralstoffe und Spurenelemente an die Haut ab. Das tut dem Bindegewebe gut, es fördert die Heilung und wirkt geruchsbindend, was bei Geschwüren ein besonders angenehmer und gewünschter Effekt ist.
So hilft äußerlich angewandter Löß gegen folgende Beschwerden: Akne und unreine Haut, juckende, schuppenbildende Kopfhaut, fettige Haare, Allergien, Abszesse, Ekzeme, Geschwüre, Wunden, Stiche, Entzündungen, Schuppenflechte, Windelausschlag, rheumatische Beschwerden, Prellungen, Quetschungen, Verstauchungen, Gelenkschmerzen, Hexenschuss, Krampfadern, Ödeme, Nerven- und Kopfschmerzen, Sonnenbrand und andere Verbrennungen.
Bei Halsschmerzen, Mundgeruch, Zahnschmerzen und Zahnfleischentzündungen kann mit Heilerde gegurgelt werden, die in warmes Wasser oder Kräutertee (Kamille, Salbei, Thymian und so weiter) eingerührt wurde: 1 Teelöffel voll Erde auf ein Glas Flüssigkeit dosieren, anschließend ausspucken.
Gut zu wissen
Möglicherweise kann Heilerde andere Medikamente aufnehmen und dadurch unwirksam machen. Das Gleiche gilt für besonders wertvolle Nahrungsmittel. Die enthaltenen Stoffe können von dem Löß absorbiert werden. Daher muss man zeitversetzt vorgehen; zwischen Medikamenteneinnahme, Essen, Einnahme von Heilerde sollte man immer eine gewisse Weile verstreichen lassen.
Porträt
Wieder einmal haben wir es uns von den Tieren abgeschaut. Genau wie zum Beispiel Hirsche und Bären Heilkräuter erkennen und gezielt verzehren, fressen Tiere auch Erde. Damit bekämpfen sie Parasitenbefall und Magen-Darm-Beschwerden. Das Baden und Sichwälzen im Schlamm hilft ihnen ebenfalls gegen Parasiten, hier nicht gegen solche im Körper, sondern auf der Haut, und es unterstützt und beschleunigt die Heilung von äußeren Wunden.
Bauern versorgten früher Verletzungen ihrer Tiere mit Heilerdeverbänden. Aber
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