Universalheilmittel
wesentliche Verbesserungen durch die Einnahme von Cannabisprodukten.
Die Pflanze ist ein beliebter Zusatz zu alkoholischen Getränken, zum Beispiel zu Bier, Wein, Schnaps. Mit Cannabis versetzter Zuckerrohrschnaps wird in Südamerika innerlich und äußerlich zur Linderung von Skorpion- und Tarantelbissen verwendet.
Das Homöopathikum Cannabis sativa verschreibt der Arzt gegen Erkrankungen der Atemorgane und der Harnwege beziehungsweise gegen Geschlechtskrankheiten.
Ganz und gar legal ist die Verwendung von Öl aus Hanfsamen, denn der THC-Gehalt geht gegen null. Es enthält viele essenzielle Fettsäuren, die dem menschlichen Körper über die Ernährung zugeführt werden müssen. Daher empfiehlt es sich zum regelmäßigen Verzehr. Eine tägliche Einnahme von etwa 5 Teelöffeln hilft gegen das prämenstruelle Syndrom, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erschöpfungszustände, rheumatoide Arthritis, andere Entzündungen sowie Neurodermitis. (Es braucht nicht »eingenommen« zu werden, sondern man kann es ganz normal in der Küche verwenden. Allerdings soll es nicht erhitzt werden.) Zur Linderung der zuletzt genannten Leiden kann das Öl zusätzlich äußerlich verwendet, also in die Haut einmassiert werden. Ohnehin eignet es sich zur Körperpflege und ist Bestandteil von Körperpflegeprodukten, denn es zögert den Hautalterungsprozess hinaus. (Bitte beachten Sie auch die Informationen im Kapitel über Leinöl.)
Porträt
Hanf ist eine »Pflanze der Götter«, ein attraktives, saftig grünes Gewächs mit ganz erstaunlichen therapeutischen Wirkungen in den unterschiedlichsten körperlichen und seelischen Bereichen: Hanföl findet seit Jahrtausenden als Heilmittel Verwendung, ebenso drogenhaltige Cannabisprodukte. Außerdem gehört die Pflanze zu den vielseitigsten Rohstoffen. Aus den Fasern wurden und werden Seile, Fischernetze, haltbare, durch häufiges Tragen und Waschen immer schöner werdende Textilien hergestellt. Die legendären Jeans von Levi Strauss wurden anfangs aus hundertprozentigem Hanfstoff gefertigt, deswegen waren sie so haltbar. Nicht nur wegen der Nieten, die das Einreißen der Taschen verhinderten, damals, Mitte des 19. Jahrhunderts, etwas ganz Neues. (Vielleicht erinnern sich noch manche Leser an den Begriff »Nietenhosen« für »Bluejeans«.)
Levi Strauss stammte aus der Nähe von Bamberg, wanderte Mitte des 19. Jahrhunderts nach New York aus und stieg dort in den Tuchhandel seiner älteren Halbbrüder ein. Als an der amerikanischen Westküste der Goldrausch ausbrach und eine enorme Nachfrage nach haltbaren Männerhosen aufkam, in denen zudem noch Werkzeug Platz hatte, ging Strauss nach San Francisco. Seine Erfindung wurde zum viel kopierten Welterfolg, der bis heute anhält. Der Hauptsitz der Firma befindet sich nach wie vor in San Francisco.
Die Faser vom Hanf widersteht Salzwasser wesentlich besser als Baumwolle. Daher haben Fischer und Seeleute eine spezielle Vorliebe für sie. Sie eignet sich besonders für Netze und Segel. Baumwollsegel können sich bei Regen so vollsaugen, dass die Masten zu brechen drohen. Hanfsegel hingegen nehmen wesentlich weniger Wasser auf und sind daher viel, viel sicherer. Hanffelder lagen häufig in der Nähe von Häfen.
Wenn man sagte, jemand habe »eine Hanfkrawatte getragen«, so bedeutete das, er beendete sein Leben am Galgen. Auch für diesen Zweck erwies sich das Material also als höchst geeignet. Bestimmte Waffen wie Langbogen wurden wegen der hervorragenden Flexibilität und Haltbarkeit mit Hanf bespannt. Zusammen mit Flachs war er lange Zeit die wichtigste Faserpflanze Europas.
Auch Papier wurde aus ihm gemacht, zuerst in China. Gutenberg druckte im Jahr 1455 seine erste Bibel auf Hanfpapier.
Dämmstoff, Baustoff, die Basis für Farben, Lacke und Waschmittel … für all dies wurde und wird Cannabis als wesentlicher Bestandteil eingesetzt. Dabei ist er im Anbau schädlingsresistent, umweltverträglich und hat eine niedrige Energiebilanz – er ist auch von daher eine »grüne« Pflanze.
Seit Anfang der neunziger Jahre hat der Anbau von Hanf in Europa wieder kontinuierlich zugenommen. Die Nachfrage wird aber noch bei weitem nicht erfüllt.
In vielen Kulturen, zum Beispiel innerhalb der tantrischen Religion in Indien und in der arabischen Welt, gilt Cannabis als Aphrodisiakum. Auch zur Linderung der Wehenschmerzen und zur Geburtsunterstützung wurde und wird er verwendet.
Offenbar wird die Pflanze seit Tausenden von Jahren in Asien kultiviert. Sie
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