Universum der Doppelgänger
Kilometer Sand. Also los.«
Der Morgen bleichte den Himmel voraus, als Lafayette die letzten Meter zur Tür der Gastwirtschaft ›Zum Einäugigen‹ wankte.
»He, Leute!« flüsterte er heiser und schlug matt gegen die schwere Eichentür. »Laßt mich ein …«
Hinter den geschlossenen Fensterläden blieb alles still. Eisige Kühle regte sich in Lafayettes Magen.
»Verlassen«, murmelte er. »Eine Geisterstadt, ein leeres Kontinuum. Sie holten mich aus Melange heraus, weil ich die Wahrscheinlichkeitsgleichung störte, aber statt mich nach Haus zu schicken, ließen sie mich stranden …«
Er humpelte weiter durch leere Straßen. Voraus war die hohe Mauer, die Schloß und Park umgab. Ein paar lange Sekunden hing er am kleinen Lieferantentor, bevor er es mit Angst im Herzen aufstieß.
Wie im Traum ging er über das nasse Gras, vorbei am Springbrunnen, wo ein winziges Rinnsal klingelte. Seine Lieblingsbank war ganz in der Nähe. Dort wollte er eine Weile sitzen, und dann …
Und dann … er wußte es nicht.
Da war der blühende Arbutus; die Bank stand gleich dahinter. Er ging langsam um den Busch …
Sie saß auf der Bank, einen weißen Schal um die schlanken Schultern gelegt, eine Rosenknospe in ihren Fingern. Sie wandte sich halb um, blickte zu ihm auf. Das hübscheste Gesicht im bekannten Universum öffnete sich in einem Lächeln wie eine aufspringende Knospe.
»Lafayette! Du bist wiedergekommen!«
»Daphne … ich … ich … du …«
Dann war sie in seinen Armen.
ENDE
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