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Universum der Doppelgänger

Universum der Doppelgänger

Titel: Universum der Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Es darf nicht geschehen! Eine totale, völlige Niederlage – und ich bin immer so ein Glückspilz gewesen …«
    »Riechsalz!« bellte Gorubles Stimme durch den Ballsaal. »Das arme Mädchen ist in Ohnmacht gefallen, zweifellos aus freudiger Erregung über ihr Glück …«
    Seine Worte gingen in einem Schreckensschrei aus hundert Kehlen unter, als die Türflügel zum Ballsaal aufsprangen und Clutch an der Spitze eines halben Dutzends zerlumpter Kerle hereinstampfte, die livrierten Türsteher zur Seite fegte.
    »Nehmt sie fest! Schlagt sie nieder! Erschießt sie auf der Stelle, diese Hunde!« schrie Goruble.
    Für Lafayette war es die unverhoffte Wendung, die die Rückkehr seines Glücks signalisierte. Er sprang durch das Fenster und schlüpfte unbemerkt durch das Gewoge der Leiber. Niemand beachtete in diesem Moment Goruble, der blaß und mit verkniffener Miene den Kampf beobachtete, flankiert nur von zwei Leibwächtern.
    Mit einem wilden Satz warf Lafayette sich auf den Exkönig, schloß seine Finger um Gorubles Hals und riß ihn mit der Wucht seines Anpralls zu Boden. »Nieder mit dem Verräter!« brüllte er, während er sich mit dem hilflos Zappelnden auf dem Parkett wälzte und ihn aus Leibeskräften würgte. »Nieder mit …«
    Ein furchtbarer Schlag explodierte auf O’Learys Hinterkopf; er wirbelte abwärts in feuerdurchschossene Finsternis, die mit Bersten und Krachen und Schreien erfüllt war. Dann hüllte ihn Schwärze ein.
    Lafayette öffnete seine Augen und blickte in Lorenzos stirnrunzelndes Gesicht, das einige Beulen und Abschürfungen aufwies, aber nichts von seinem Ausdruck wilder Unberechenbarkeit eingebüßt hatte.
    »Du hättest mich wenigstens in deinen Plan einweihen können«, sagte der andere O’Leary. »Ich machte mir schon Sorgen, als die Rotröcke auf mir herumklopften und du dich nicht rührtest.«
    »Sie … Sie waren wundervoll, Sir«, murmelte eine süße Stimme. Mit einer Anstrengung, die dem Bewegen von Felsblöcken gleichkam, verdrehte Lafayette seine Augen und blickte in Daphnes lächelndes Gesicht – oder Gräfin Andragorres, berichtigte er sich.
    »Sie … erkennen mich wirklich nicht, wie?« stammelte er.
    »Sie gleichen erstaunlich einem, den ich gut kenne, Lancelot Genannter«, sagte die Dame sanft. »Ich denke, Sie waren es, den ich aus meiner Kutsche sah. Aber – nein, lieber Herr. Wir sind Fremde … und ich stehe um so tiefer in Ihrer Schuld.«
    »Wie auch ich«, sagte eine andere Stimme. Ein Mann trat neben die Gräfin Andragorre und legte seinen Arm mit selbstverständlicher Geste um ihre schmale Taille. Er hatte einen kurzgeschnittenen Bart unter einem Schlapphut, der die obere Hälfte seines Gesichts in Schatten hüllte. »Ich dachte, ich müßte bis zum Jüngsten Gericht im Kerker schmachten – bis Sie kamen und mich befreiten.« Er musterte aufmerksam Lafayettes Gesicht, wobei seine Stirn sich umwölkte. »Allerdings sehe ich nicht für mein Leben diese eingebildete Ähnlichkeit, von der meine Braut plappert.«
    »Finde dich damit ab, Lafayette«, sagte Lorenzo. »Dieser Bursche hat uns den Rang abgelaufen. Er gehört hierher, wie es scheint. Er war Fürst, bevor Krupkin kam und Rodolfo an seinen Platz setzte. Jetzt ist er wieder obenauf, und Krupkin liegt im Kerker. Und die Dame ist gar nicht Beverly. Sie hat mich schließlich überzeugt.« Er seufzte. »Also – ich glaube, wir beide sind die Verlierer.«
    »Swinhild«, murmelte Lafayette und setzte sich unter Schmerzen aufrecht. »Ist sie in Ordnung?«
    »Ich bin hier – und es geht mir großartig, Lafe!« rief die einstige Bedienung und stieß einen nervös blickenden Arzt beiseite. »O je, Liebling, du siehst schrecklich aus!« Sie lächelte ihm zu, strahlend schön in ihrer höfischen Kleidung.
    »Ich will bloß mit ihr reden!« schrie eine schrille männliche Stimme im Hintergrund. Eine mitgenommene Gestalt in einem aufgeschlitzten Schwalbenrock und besudelten seidenen Kniehosen drängte sich durch, schoß Lafayette einen hitzigen Blick zu und konfrontierte Gräfin Andragorre.
    »Was hat das alles zu bedeuten, Eronne? Wer ist dieser bärtige Don Juan, der deinen Hüftknochen befingert? Und wie kommst du zu diesem Aufzug? Was ist dies für ein Ort? Was geht hier vor?«
    »Sei friedlich, Kamerad«, sagte Lorenzo und faßte den Fremdling am Ellbogen. »Die Sache erfordert eine Erläuterung, aber es scheint, daß wir alle im gleichen Boot sitzen …«
    »Verschwinde, Großmaul; wer hat dich um Einmischung

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