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Universum der Roboter

Universum der Roboter

Titel: Universum der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bertram Chandler
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ausgerechnet du bereit sein solltest, dich an einer Entführung zu beteiligen.«
    »Ich ziehe vor, es als eine Beschlagnahme zu sehen«, sagte sie. »Schließlich sind wir diejenigen, die entführt wurden!«
     
    Sie versorgten sich mit neuen Sauerstoffflaschen und schnallten Laserpistolen um. Bevor sie das Boot verließen, gingen sie in die Pilotenkanzel, spähten hinaus und beobachteten durch das Periskop, was hinter dem Boot war. Die kleine Maschine ruhte in einem Netz aus Kabeln zwischen zwei Radialträgern. Im Mittelpunkt der Skelettkugel, wo die Träger zusammentrafen, war hinter verschiedenen Maschinerien und einem Wald von Verstrebungen eine dunkle, anscheinend runde Masse zu sehen, möglicherweise eine Metallkugel. Beherbergte sie das Gehirn? Ohne einen triftigen Grund dafür angeben zu können, waren sie überzeugt, daß es sich so verhielt. In anderen, nur begrenzt sichtbaren Teilen der riesenhaften Kugel gab es mächtige Maschinenanlagen, die vielleicht mit dem Antriebssystem zusammenhingen oder anderen, unbekannten Zwecken dienten. Es gab Behälter verschiedener Formen und Größen, Räder und andere bewegliche Teile, die den Mutmaßungen ein weites Feld öffneten, aber diese verborgene zentrale Kugel sah am vielversprechendsten aus. Sie schien ohne besondere Merkmale zu sein, doch während Grimes sie beobachtete, glaubte er, Farbeffekte wie bei einem Regenbogen über die Oberfläche spielen zu sehen, schnell und scheinbar willkürlich. Wir sehen dem Ding beim Denken zu, mutmaßte Grimes. Aber worüber dachte es nach? Meditierte es über den heiligen Worten Zephalons? Träumte es? War es sich der Natur ihres Planes bewußt?
    Es gab nur eine Möglichkeit, das festzustellen. Sicherlich würde Panzen etwas unternehmen, bevor sie das Boot verließen. Um unerwünschte Aktionen zu verhindern, brauchte er nur die Vibration einzusetzen, die sie schon einmal bewußtlos gemacht hatte. Er würde ihnen keinen Schaden zufügen; das hatte er mit seiner Verkündigung des Evangeliums nach Zephalon hinreichend deutlich gemacht. Grimes konnte nicht umhin, sich schuldig zu fühlen. Wie die Entführer aller Zeiten, nutzten auch sie die Ahnungslosigkeit und Anständigkeit ihres Opfers aus. Als er es Una sagte, lächelte sie spöttisch.
    Sie traten zusammen in die kleine Luftschleuse und warteten, bis die Pumpe ihre Arbeit getan hatte. Die äußere Tür ging auf, und sie blickten hinaus und abwärts, fort von der Beschleunigungsrichtung. Und es ging tief hinunter. Jenseits der Kabel, Verstrebungen und Träger, die im schwachen, von einigen der Anlagen im Kugelinnern ausgehenden Lichtschein matt glänzten, stand die Schwärze des Weltraums, eine klare, mit Myriaden von Sternen angefüllte Nacht. Aus dem Innern eines richtigen Raumschiffs gesehen, mit einem festen Deck unter den Füßen und dickem Panzerglas zwischen einem selbst und dem Vakuum, wäre es ein ehrfurchtgebietendes Schauspiel gewesen; doch von diesem Aussichtspunkt, auf allen Seiten von einem offenen Metallgerüst als einzigem Halt zwischen ihnen und dem Nichts umgeben, war es furchterregend.
    Ehe er das Boot verließ, überdachte Grimes ihre nächsten Schritte. Zunächst mußten sie sich durch das Netz der Metallkabel arbeiten, die das Boot in Position hielten. Sie waren stabil und fest, aber nicht straff gespannt. Obwohl es keinen vernünftigen Grund gab, daran zu zweifeln, beschäftigte ihn die Frage, ob sie sein Gewicht tragen würden.
    Es konnte nicht allzu gefährlich und schwierig sein – solange es einem gelang, den tiefen Sturz in die unendliche Nacht zu vergessen, der die Strafe für einen Fehltritt oder ein Ausgleiten sein würde. Zuerst galt es, das Netz der Metallkabel zu durchklettern, dann konnten sie auf dem Radialträger entlang zum Mittelpunkt vordringen, wo sie Panzens Intelligenz vermuteten. Die Oberfläche des Trägers war breit genug, um darauf zu gehen, aber es gab natürlich kein Geländer, und die vom Träger ausgehenden Querstreben waren – wenngleich sie eine lange Reihe ausgezeichneter Handgriffe boten, nur allzu geeignet, den Unachtsamen zum Straucheln zu bringen.
    »Fertig?« fragte er.
    »Fertig«, sagte sie.
    Er zögerte. »Ich glaube, daß einer von uns im Boot bleiben sollte. Du.«
    »Wir sitzen gemeinsam in diesem Schlamassel«, versetzte sie. »Und vergiß nicht, Dicker, daß mein Job mindestens so riskant ist wie der deine.«
    Sie hatte natürlich recht. Wenn einer von ihnen ausrutschte und stürzte, könnte der andere ihm

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