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Universum der Roboter

Universum der Roboter

Titel: Universum der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bertram Chandler
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vielleicht helfen. Wenn der andere aber allein im Boot sitzen bliebe, wäre er machtlos. Grimes überlegte, ob es vorteilhaft wäre, sich selbst und Una anzuseilen, dann entschied er sich dagegen. Das Bergsteigen hatte nie zu seinen Liebhabereien gezählt, und mangelnde Vertrautheit mit den Techniken dieses Sports ließ einen Versuch zu ihrer Anwendung nicht ratsam erscheinen. Er dachte auch daran, Una und sich selbst mit Sicherungsleinen an das Boot zu binden, mußte sich aber eingestehen, daß die Nachteile die Vorteile überwogen. Enorm lange Seile wären dazu vonnöten, und es gab zu viele Ecken und Kanten, wo sie sich verhängen würden.
    »Soll ich vorangehen?« fragte sie. »Worauf wartest du, zum Teufel?«
    »Ich ... ich habe nachgedacht.«
    »Das laß lieber bleiben. Es steht dir nicht. Laß uns voranmachen, bevor unser Blechfreund merkt, daß wir nichts Gutes im Schilde führen.«
    Grimes sagte nichts mehr und schwang sich aus der Schleusenöffnung in das Netz aus Kabeln.
     

 
16.
     
    Es war nicht einfach, sich durch das Netz zu arbeiten. Die Kabel ließen sich ohne große Anstrengung auseinanderdrücken, so daß man sich zwischen ihnen durchzwängen konnte, aber sie blieben immer wieder an den Pistolen und den Tragegestellen mit den Sauerstoffgeräten und Schläuchen hängen. Grimes versuchte vorsichtig zu sein; ein losgerissener Versorgungsschlauch wäre gleichbedeutend mit dem Tod. Als er zu Una sagte, sie solle achtgeben, knurrte sie zurück: »Was zum Teufel dachtest du? Glaubst du, ich wäre lebensmüde?«
    Sie kamen langsam voran, und die Anstrengung brachte sie schon nach kurzer Zeit so in Schweiß, daß Grimes versucht war, sich mit dem Laser einen Weg durch das Netz zu bahnen. Doch nach einigem Hin und Her entschied er sich dagegen, da er befürchtete, das Durchtrennen der Kabel werde in Panzens Gehirn eine Art Alarmsignal auslösen. Er konnte nicht umhin, an die Vibrationen eines Spinnennetzes zu denken, die der Spinne anzeigen, daß ein unglückliches Insekt im Netz hängengeblieben ist. Vielleicht hatten die Bewegungen der Kabel bereits ein Alarmsignal ausgelöst.
    Endlich hatte er das Netz hinter sich gebracht und konnte sich auf den Träger hinunterlassen. Um mit den Füßen auf die ebene Oberfläche des Trägers zu kommen, mußte er sich allerdings vom untersten Kabel hängen- und ungefähr einen halben Meter fallen lassen. Es schien ein gefährlich hoher Sprung, und der Raumanzug war nicht die beste Ausrüstung für derartige Gymnastikübungen. Beinahe gelang es ihm, sich einzureden, daß nichts weiter dabei sei, daß er keinen Augenblick zögern würde, wenn der Träger auf festem Boden ruhte. Aber der Träger ruhte nicht auf festem Boden. Darunter war das Nichts.
    Er ließ sich fallen und fühlte den linken Stiefel beim Erreichen des Trägers gegen eine Verstrebung stoßen. Er schwankte, mühte sich, die Balance zu halten, aber seine Hände fanden keinen Griff. Er fiel vorwärts auf die Knie, die Hände vorgestreckt, um den Aufprall abzufangen. Seine Finger fanden Halt und griffen zu. Er war in Sicherheit – solange er blieb, wo er war. Doch das war nicht möglich.
    Er begann langsam vorwärts zu kriechen, versuchte nicht hinunterzusehen und seinen Blick fest nach vorn auf den Mittelpunkt der Gitterkugel zu richten. Er spürte die Erschütterung, als Una hinter ihm landete, und brachte es fertig, den Oberkörper zu erheben und über die Schulter zurückzublicken. Sie stand aufrecht auf dem Träger und machte keine Anstalten, seinem Beispiel zu folgen.
    »Nun mach schon Dicker!« hörte er ihre Stimme durch den Helm. »Kannst du nicht gehen?«
    »Wenn du eine Spur von Vernunft hast«, sagte er ihr, »wirst du auch kriechen.«
    Er hörte ihr spöttisches Lachen und kroch weiter. Kurz darauf schien sie zu stolpern. Er hörte ein metallisches Schlagen, als ihr Stiefel gegen etwas stieß, und als er den Kopf wandte, sah er sie fallen. Es gab keine Möglichkeit, ihr zu helfen. Sie fiel seitwärts statt vorwärts, doch gelang es ihr im Fallen, mit der linken Hand seinen rechten Knöchel zu umklammern. Als der Fangstoß kam, hinter dem ihr volles Gewicht lag, glaubte er, der Ruck reiße ihn entzwei. Aber er klammerte sich mit beiden Händen am Träger fest und hatte den linken Zeh instinktiv in dem Winkel zwischen zwei Diagonalstreben verkeilt. Es war hauptsächlich sein Anzug, der sie beide rettete. Sein Material war weit zäher als der menschliche Körper. Hätte es nicht den größten

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