Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Universum der Roboter

Universum der Roboter

Titel: Universum der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bertram Chandler
Vom Netzwerk:
Una sie bald als eintönig und ebenso unbefriedigend wie die wiederaufbereitete Bordnahrung empfinden würden. Una meinte zu solchen Bedenken, daß er immer an seinen Bauch denke, stimmte ihm aber zu, daß eine rein vegetarische Ernährung auf die Dauer wenig reizvoll sei. Schließlich sei der Mensch seit jeher ein Allesfresser mit einer Vorliebe für Fleisch.
    Aber der Garten besaß auch eine Tierwelt, die sich sehen lassen konnte. Im Bachlauf und dem Teich schwammen und krochen fischähnliche Tiere und Krustazeen, und das Grasland wurde von einer ansehnlichen Herde sechsbeiniger kleiner Pflanzenfresser kurzgehalten, die manche Gemeinsamkeiten mit Schafen aufwiesen. Dazu gab es eine bunte und lärmende Vogelwelt, deren Vertreter sich, aus der Nähe besehen, freilich mehr wie gefiederte Reptilien ausnahmen. Und wo es Vögel oder Reptilien gab, mußte es Eier geben ...
    Eine Frage jedoch beschäftigte die Schiffbrüchigen in zunehmendem Maß, als die Tage dahingingen: Garten oder Gefängnis?
    Das die Oase umgebende Land war eine furchterregende Einöde. Jenseits der Vegetationsgrenze, die so scharf markiert war, daß sie künstlich sein mußte, versickerte der Abfluß aus dem Teich in trockenem, staubigem, dunkelbraunem Sand. In welche Richtung man auch blickte, die Aussicht war überall die gleiche: eine einförmige, bräunlichgelbe Wüstenebene unter einer brennenden Sonne, ohne Landmarken und völlig tot, obwohl gelegentliche Staubwirbel eine höhnische Illusion von Leben erzeugten. Grimes versuchte, ohne Unas Proteste zu beachten, mit dem Rad in die Wüste hinauszufahren, aber die Räder sanken tief in den sandigen Boden ein, und er mußte schon nach wenigen Metern absteigen. Er hinkte das Rad schiebend zurück, ließ es mit Geklapper fallen und steckte die vom glühendheißen Sand verbrannten Füße in das kühle Wasser des in der Nähe versickernden Baches.
    »Sieht so aus, als müßten wir hierbleiben«, brummte er.
    »Das hätte ich dir gleich sagen können, John«, sagte sie. »Wir haben keine andere Wahl. Aber es ist hier zu ertragen, findest du nicht? Jedenfalls könnte es schlechter sein.«
    »Viel schlechter. Aber diese Wüste ist nicht natürlich, Una. Wir müssen auf einer der Welten sein, deren Leben im Krieg ausgelöscht wurde. Auf einer der Welten, die Zephalon – wer oder was immer er ist – für seinen Neubeginn auswählte ...«
    »Ja, um den Zyklus aufrechtzuerhalten, wie unser Freund Panzen sagte«, ergänzte sie. »Das allerdings ist ein Aspekt, der mir nicht zusagt. Betrachtet man die ganze Anordnung genauer, dann hat sie mit Ausnahme der Fahrräder eine fatale Ähnlichkeit mit der biblischen Legende vom Garten Eden. Und was hat Panzen zu uns gesagt? ›Seid fruchtbar und mehret euch und bevölkert die Erde ...‹«
    »Das sagte Gott nach der Sintflut zu Noah, und das war viele Generationen nach den ursprünglichen Scherzen und Spielen im Garten Eden.«
    »Überlaß diese Haarspaltereien den Theologen, Dicker. Eden oder Ararat – was soll's? Es ist das Prinzip der Sache, das mir nicht gefällt. Ich weiß nicht, wie du über Elternschaft denkst, John, aber ich weiß, wie ich darüber denke. Ich bin einfach nicht der mütterliche Typ. Kinder? Ich kann die kleinen Bälger nicht ausstehen.«
    »Du warst selbst einmal so ein Balg.«
    »Du auch. Du bist es noch immer, in gewisser Weise. Darum verspüre ich dir gegenüber oft eine starke Abneigung.«
    Grimes grunzte und platschte mit den Füßen im Wasser. Dann sagte er: »Trotzdem sollten wir bereit sein, der Nachwelt Opfer zu bringen.«
    »Wann hat die Nachwelt uns Opfer gebracht? O ja, für dich ist das alles sehr schön. Du wirst die Bälger nicht austragen müssen. Aber was ist mit mir? Du magst ein qualifizierter Astronaut und Navigator und dergleichen sein, aber du bist ganz gewiß kein Gynäkologe. Deine Kenntnisse der Medizin beschränken sich auf das Verbinden eines geschnittenen Fingers. Und seit Panzen unser Boot gestohlen hat, hast du nicht einmal den Medizinischen Ratgeber, um im Notfall darin nachzuschlagen.
    Also ... Wenn ich dazu auserwählt sein sollte, die Mutter der Neuen Rasse zu sein, dann wird es eben keine Neue Rasse geben, und das ist mein letztes Wort.«
    Grimes starrte sinnend in das klare, langsam strömende Wasser. »Sieht so aus, als müßten wir uns in acht nehmen ...«, murmelte er.
    Sie lachte. »Keine Sorge, Casanova. Noch wirkt meine letzte Spritze.«
    »Woher weißt du das?«
    »Wenn die Wirkung aufhört, werde

Weitere Kostenlose Bücher