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Universum der Roboter

Universum der Roboter

Titel: Universum der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bertram Chandler
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Laubwerk, das mehr wie Moos als nach Blättern aussah, leuchteten Trauben von kugelförmigen Früchten in der Größe und Farbe ansehnlicher Orangen. Sie sahen verlockend aus. Er stand auf und versuchte, die unterste Traube zu erreichen, aber es fehlten zwanzig Zentimeter. Una kam zu ihm, faßte ihn um die Mitte, hob ihn empor. Sie war ein kräftiges Mädchen. Die Früchte lösten sich leicht von ihren Stielen, wenn man an ihnen zog. Als Una ihn wieder herunterließ, hatte er in jeder Hand eine Frucht, und drei weitere waren ins Gras gefallen.
    Er beschnüffelte und betrachtete sie zweifelnd. Natürlich war eine Prüfausrüstung im Boot – aber wo war das Boot? Er sagte: »Ich werde ein kleines Stück davon essen, dann warten wir ab. Wenn ich nach ein paar Stunden keine schädlichen Wirkungen verspüre, werden wir wissen, daß wir sie essen können.«
    »Wir haben keine Uhren«, sagte sie.
    »Wir können die Zeit schätzen.«
    Er setzte sich und nagte vorsichtig an einer Frucht. Sie hatte eine dünne Haut, die seinen Zähnen keinen Widerstand entgegensetzte. Der Saft, süß und doch erfrischend säuerlich, rann ihm in den Bart. Das Fruchtfleisch war fest, doch nicht hart. Der Geschmack erinnerte ein wenig an Apfel, verbunden mit einer Andeutung von zusammenziehendem Rhabarber.
    »Na, wie ist es?« fragte sie.
    Er schluckte vorsichtig. »Schmeckt nicht übel«, sagte er. Er ließ die Hand mit der Frucht sinken, um abzuwarten, was geschehen würde. Nachdenklich betrachtete er die ovale Frucht mit der kleinen weißen Bißstelle in der orangefarbenen Haut. Der saftige kleine Bissen hatte seinen Durst zwar vorübergehend gelindert, dafür aber trat das Hungergefühl nur noch stärker in den Vordergrund.
    »Wirklich gut!« sagte sie.
    Er sah sich nach ihr um und war entsetzt. Sie hatte eine der Früchte aus dem Gras aufgehoben, bereits einen großen Bissen hinuntergeschluckt und war im Begriff, ein zweites Mal abzubeißen. Er sprang auf und wollte ihr die Frucht wegnehmen, aber sie tanzte zurück und wich ihm aus.
    »Bist du verrückt?« fragte er. »Leg das Ding weg!«
    »Kommt nicht in Frage, Dicker. Das ist seit Wochen die erste kulinarische Abwechslung. Und glaubst du vielleicht, daß Panzen uns nach all dem Blabla über die Notwendigkeit, uns vor uns selbst zu schützen, in einer Gegend abladen würde, wo das Gift an Bäumen wächst?«
    Das war ein überzeugendes Argument. Grimes nahm einen zweiten Bissen von seiner Frucht, kaute ihn genießerisch, schluckte und murmelte: »Die Schlange sprach zum Weibe: ›Ihr werdet gewiß nicht sterben. Nein, sobald ihr davon esset, gehen euch die Augen auf.‹«
    »Ich sehe keine Schlange«, erwiderte sie lachend.
    »Darum sind dir auch die Augen noch nicht aufgegangen«, sagte er.
    Sie aßen die gepflückten Früchte und schüttelten noch mehr vom Baum. Grimes sammelte die Kerne, die hart und bitter schmeckten, und warf sie unter einen Strauch, während Una seine Ordnungsliebe verspottete. Sie waren nicht mehr durstig, nicht mehr hungrig, aber dennoch irgendwie unbefriedigt. Die Mahlzeit hatte es weder an Menge noch an Vitaminen fehlen lassen, ihnen aber keine Kohlehydrate und Proteine zugeführt. Nach der Erfrischung mußten sie nun ihre Erkundung fortsetzen und sehen, welche Hilfsmittel und Nahrungsquellen ihnen zur Verfügung standen.
     
    Der Garten, wie sie ihren neuen Aufenthaltsort zu nennen anfingen, war eine ungefähr kreisförmige Oase von fünf Kilometern Durchmesser. Das Terrain war bis auf sanfte Bodenwellen im nördlichen Teil eben und mit kurzem Gras bewachsen. Zwischen den Bodenerhebungen entsprang eine Quelle, die reines, kaltes Wasser lieferte. Der kleine Bach floß in zahlreichen Windungen südwärts, wo er eine Bodenvertiefung ausfüllte und so einen Teich bildete.
    Es gab Baumgruppen, alle mit dem moosähnlichen Laubwerk und außer der fruchttragenden Art, die sie schon kannten, gab es andere, mit bananenartigen Früchten, die sich gleichfalls als wohlschmeckend und nahrhaft erwiesen. Auch gab es verschiedene Sträucher, darunter eine Art mit scharlachroten Blüten und dunkelpurpurnen Beeren, die bitter und erfrischend waren. Eine andere Art trug hartschalige Nüsse, die mangels geeigneter Werkzeuge durch mehrmaliges Gegeneinanderschlagen aufgebrochen werden mußten. Die Nüsse schienen reich an Öl und Protein zu sein.
    Der natürliche Reichtum dieser Oase ermöglichte zweifellos eine zureichende vegetarische Ernährung, doch fürchtete Grimes, daß er und

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