Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Universum der Roboter

Universum der Roboter

Titel: Universum der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bertram Chandler
Vom Netzwerk:
brauchst natürlich eine Feuerwaffe, damit du aus der Entfernung töten kannst ...«
    »Eine Feuerwaffe ist nicht die einzige Fernwaffe«, murmelte er nachdenklich. »Pfeil und Bogen? Hm? Es sollte möglich sein, geeignetes Holz zu finden ... Aber was ist mit der Bogensehne? Gewässerte Pflanzenfasern? Dein Haar?«
    »Laß gefälligst mein Haar in Ruhe!« sagte sie verdrießlich.
    »Eine Strähne würde genügen«, erwiderte er. »Wir werden es im Auge behalten. Und wenn wir eine richtige Gier nach Fleisch entwickeln, werden wir etwas unternehmen.«
    Er stieg aus dem Loch, lief zum Teich und warf sich mit lautem Aufplatschen ins kühle Wasser. Sie folgte seinem Beispiel, und später, als sie in der Sonnenhitze im Gras lagen, geschah das Unausweichliche.
    Es geschah immer, und es war immer gut; doch wie lange würde es, konnte es andauern?
     
    Ein paar Tage später, als sie vom Licht der aufgehenden Sonne geweckt wurden, bemerkte Grimes einen blutigen Schmierer an der Innenseite von Unas Schenkel. »Hast du dir weh getan?« fragte er besorgt.
    »Sei nicht so dämlich!« knurrte sie.
    »Laß mich nachsehen ...«
    »Nein!« Sie stieß ihn sehr unfreundlich fort.
    »Aber ...«, begann er in verletztem Ton.
    »Ach, sei still!« Dann wurde sie zugänglicher, wenn auch nur ein wenig. »Wenn du es ganz genau wissen willst – und du mußt es wohl erfahren –, es geht wieder mit der Fruchtbarkeit los. Die letzte Immunisierung wirkt nicht mehr. Jetzt ist es aus mit Spaß und Spiel, Casanova. Wenn wir ins Bett gehen, dann um zu schlafen. Und wir werden getrennt schlafen.«
    »Aber wir haben nur eine Hütte.«
    »Du kannst noch eine bauen, nicht wahr? Und nun laß mich in Ruhe.«
    Nach seinen Waschungen und einem einsamen Frühstück aus Früchten begann der mißgelaunte Grimes Zweige von einem Baum zu reißen, um eine weitere Hütte zu errichten.
     
    Das Leben im Garten nahm seinen Fortgang. Sie aßen Früchte und Nüsse, tranken Wasser und schliefen getrennt. In ihrer freien Zeit gaben sie sich mit grimmiger Entschlossenheit Leibesübungen hin – Gehen, Laufen, Schwimmen, Radfahren –, um ihre überschüssigen Energien loszuwerden. Jeden Abend krochen sie hundemüde auf ihre Lager aus Gras und Laub. »Niemand kann sagen, wir wären nicht fit«, bemerkte Grimes eines Abends, als sie zusahen, wie die ersten Sterne am klaren Himmel erschienen. »Aber fit wofür?«
    »Sei still!« knurrte sie.
    »Vergib mir, wenn ich denke ...«
    »Du brauchst nicht laut zu denken. Und vergiß nicht, daß es für mich genauso schwer ist wie für dich. Vielleicht noch schwerer.«
    »Es gibt Methoden, weißt du«, sagte er. »Ich meine Methoden, die nichts mit Immunisierungsspritzen zu tun haben. Alte Methoden. Gibt es nicht so was wie eine sichere Periode?«
    »Ach, hör doch auf ...«
    »Es muß damit geklappt haben, sonst hätten die Leute nie Gebrauch davon gemacht.«
    »Wenn es geklappt hätte, würde es viele von uns nicht geben. Gute Nacht.«
    »Gute Nacht.«
    Sie verschwand in ihrer Hütte. Grimes stand auf und ging zu der seinen. Bevor er durch den niedrigen Eingang hineinkroch, versetzte er seinem Fahrrad, das vor der Hütte im Gras lag, einen Fußtritt. Dann fluchte er und setzte sich nieder, um seine schmerzenden Zehen zu massieren. Dieses verdammte, nutzlose Ding! Es war eine ständige Erinnerung daran, daß es irgendwo eine Welt gab, die sich aller Vorteile einer forschrittlichen Technologie erfreute, einschließlich unfehlbarer Methoden zur Empfängnisverhütung. Er kroch in die Hütte und auf sein Lager, wo er einiges von dem trockenen Gras und Laub als Decke auf sich häufte. Um einschlafen zu können, zählte er von einhundert rückwärts, und als das nicht half, von zweihundert, dann von dreihundert.
    Endlich sank er in Schlaf.
     
    Es schien ihm, als hätte er erst wenige Minuten geschlafen, da wurde er von einem gleichmäßigen, unbekannten Geräusch geweckt. Dieses Rauschen und Plätschern ... was war es? Ein großer kalter Tropfen fiel ihm ins Gesicht. Er fuhr von seinem Lager auf, plötzlich hellwach.
    Regen ...
    Nun, irgendwann mußte es einmal regnen. Morgen würde er etwas unternehmen müssen, um die Dächer der Hütten wasserdicht zu machen. Vielleicht mit Grassoden? Ja, Grassoden. Es war ein Jammer, daß er keine geeigneten Grab- und Schneidwerkzeuge hatte.
    Beim Eingang wurden andere Geräusche laut, dann raschelte trockenes Laub unter bloßen Füßen.
    »Es ist so kalt«, klagte Una. »Und mein Dach ist undicht

Weitere Kostenlose Bücher