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Unschuldig!

Unschuldig!

Titel: Unschuldig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Steve ins Haus zu lassen. “Das war Kendricks, nicht wahr?”
    “Der miese, kleine Bastard”, murmelte er.
    Julia war besorgt, als sie in Steves Augen für einen Moment Zorn aufblitzen sah, und beobachtete ihn, wie er die Tür verriegelte. “Was hast du mit ihm gemacht?”
    “Nicht genug.” Steve warf den unbrauchbar gewordenen Film auf den Couchtisch. Ein flüchtiges Lächeln spielte um seinen Mund. “Was
glaubst
du, was ich mit ihm gemacht habe?”
    “Ich weiß nicht, aber nach deinem Gesichtsausdruck zu urteilen, als du ihm nachgelaufen bist, dachte ich, du würdest ihn zu Brei schlagen.”
    “Mit dem Gedanken hatte ich gespielt.”
    Sie lachte nervös auf, spürte aber, wie die Anspannung, die sich in der letzten Stunde aufgestaut hatte, ein wenig nachließ. “Ich bin sicher, er hätte nichts Besseres verdient. Ich hoffe nur, er hat seine Lektion gelernt und kommt nicht wieder.”
    “Oh, der kommt wieder”, sagte Steve und erntete von ihr einen beunruhigten Blick. “Solche Typen kommen immer wieder. Nicht heute Nacht, und auch bestimmt nicht, wenn ich da bin. Aber er wird einen Weg finden, wie er sich hier wieder einschleichen kann.”
    “Na, wunderbar.”
    “Mach dir keine Sorgen.” Steve sah aus dem Fenster nach draußen, wo wieder alles ruhig war. “Ich rede nachher mit Hammond über eine einstweilige Verfügung. Jetzt solltest du dir erst mal den Rat deines Vaters zu Herzen nehmen und schlafen. Du siehst so aus, als könnte es dir gut tun.”
    Sie bezweifelte, dass sie würde schlafen können, sagte ihm aber nichts davon. “Du musst doch sehr müde sein. Kann ich dich denn gar nicht dazu überreden, dass du die Nacht doch in deinem Bett verbringst?”
    “Nein, also versuchs gar nicht erst.”
    Julia unterdrückte ein Lächeln. “Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du unglaublich stur bist?”
    “Meine Schwester erzählt mir das ständig.”
    Sie unterdrückte ein Gähnen. “Du brauchst Bettwäsche.”
    “Hole ich mir aus meinem Zimmer. Geh schlafen, Julia.”
    Sie war zu müde, um mit ihm zu diskutieren.
    Er konnte nicht schlafen. Nicht, dass er überhaupt erwartet hatte, einschlafen zu können. Überraschenderweise waren es aber nicht die nächtlichen Ereignisse, die ihn wach hielten, sondern das geistige Bild von Julia in ihrem dünnen, kurzen Nachthemd.
    Er hatte die beiden Sessel zusammengeschoben und es sich in dem behelfsmäßigen Bett einigermaßen bequem gemacht und sah zu den Schatten an der Decke. Es hat alles so harmlos angefangen, dachte er. Er hatte einfach nur die Gegenwart einer hübschen Frau wahrgenommen und einen harmlosen, kleinen Flirt folgen lassen. Wie oft hatte er sich diesem Zeitvertreib schon hingegeben und nichts Komplizierteres als reines Vergnügen erlebt?
    Julia hatte sich dagegen irgendwie anders auf ihn ausgewirkt. Und heute Nacht, als er plötzlich aufgewacht war und erkannt hatte, dass jemand hier unten war und ihr möglicherweise wehtat, hatte sich etwas in ihm geregt. In dem Moment, in dem er leise aus dem Bett geklettert war, hatte er gewusst, dass die Person, die ihr auch nur ein Haar krümmen würde, ein toter Mann wäre.
    Steve sah in den dunklen Flur, der zum Schlafzimmer führte. Zu wissen, dass sie dort war und friedlich schlief und sich vielleicht sogar sicher durch seine Anwesenheit fühlte, erfüllte ihn mit einem sonderbar wohligen und warmen Gefühl, wie er es seit Jahren nicht mehr erlebt hatte.
    Jesus! Er fuhr sich durchs Haar. Immer hatte er seine Gefühle unter Kontrolle gehabt und darauf geachtet, dass ihm niemand so unter die Haut ging. Was zum Teufel geschah mit ihm?
    Du beginnst, dich in sie zu verlieben, Alter.
    Und er hatte nicht die geringste Ahnung, was er machen sollte, denn all seine Gedanken kreisten nun um Julia.
    Um Andrew nicht unnötig Angst einzujagen, hatte Julia nichts von dem nächtlichen Angreifer erwähnt, als sie ihn am nächsten Morgen bei den Martinez abholte. Steves Vorschlag entsprechend hatte sie erklärt, dass ein neugieriger Reporter um die “Hacienda” schlich, um Fotos zu machen, und sie Andrew deshalb nicht im Haus haben wollte.
    Er hatte nicht viel dagegen einzuwenden, erst recht nicht, als er hörte, mit wem und wohin er stattdessen fahren würde.
    Jetzt, da die Zeit des Tränenvergießens drohte, sah Julia ihm zu, wie er aus dem Haus kam, seine Angel in einer Hand, den Roboter in der anderen. Unter den Arm hatte er sich zudem ein paar seiner Lieblingsvideos geklemmt.
    Sie lächelte tapfer. “Wenn

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