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Unschuldig!

Unschuldig!

Titel: Unschuldig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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und hielt immer noch den Kupferkessel in der Hand. Sie trug ein hellblaues Nachthemd, auf dessen Vorderseite der Name irgendeiner Universität geschrieben stand. Es bedeckte kaum ihre Oberschenkel und betonte irritierend ihre Kurven.
    “Ist er entkommen?” Mit der freien Hand hielt sie sich an der Kochinsel fest.
    “Nach dem Schlag, den du ihm verpasst hast, hätte er tot sein müssen. Leider ist er mir entwischt. Tut mir Leid.”
    Er bemerkte, dass sie zitterte, und nahm ihr die Pfanne aus der Hand, stellte sie auf die Kochinsel und legte seine Arme um Julia, um sie an sich zu ziehen. “Ganz ruhig, Baby. Es ist alles gut. Er ist weg.”
    Julia lehnte sich einen Moment lang an ihn und drückte ihr Gesicht an seine Schulter. Dann löste sie sich sanft aus seinem Griff, als wäre ihr plötzlich klar geworden, dass sie beide nicht allzu viel trugen – sie ein dünnes Nachthemd und er Boxershorts. “Entschuldige … ich wollte nicht die Nerven verlieren.”
    “Bist du okay?” fragte Steve sanft. “Hat er dich verletzt?”
    “Nein.” Sie rieb ihren Ellbogen.
    “Er hat dich verletzt.” Er nahm ihren Arm, drehte ihn behutsam um und tastete mit seinem Daumen ihren Ellbogen ab.
    Sie wollte die Situation auf die leichte Schulter nehmen, aber ihre bleichen Wangen sagten etwas anderes. “Was erwartest du, wenn du wie ein wilder Stier herangestürmt kommst?”
    “Tut mir Leid. Ich habe nicht nachgedacht.”
    “Darüber bin ich ja so froh.”
    Steve ging zum Kühlschrank, nahm ein paar Eiswürfel heraus und wickelte sie in ein Küchentuch. “Hier, halt das an deinen Ellbogen. Dann geht die Schwellung zurück.”
    Das Geräusch schneller Schritte ließ sie beide aufsehen.
    “Was zum Teufel …” Coop, der einen blau gestreiften Pyjama trug, sah von Steve zu Julia und hatte sofort die Situation erfasst. “Julia? Was ist passiert?”
    Während Steve sie losließ, fasste Coop Julia an den Schultern. “Bist du okay, Baby?”
    Sie nickte. “Jemand ist eingebrochen. Ein Mann …”
    “Hat er dir etwas angetan?”
    “Nein.” Ein Schauder lief ihr über den Rücken. “Er … er hat nach der Kassette gesucht. Jordans Kassette.”
    “Er hat gedacht, dass
du
sie hast?”
    “Ja.” Sie drückte eine Hand gegen ihre Brust. “Er … er hat Andrew bedroht.”
    Coop stieß einen Fluch aus. “Ich bringe ihn um”, sagte er mit zusammengepressten Zähnen. “Ich werde ihn finden, und dann bringe ich ihn um.”
    Julia konnte sich nicht länger auf den Beinen halten und sank in den am nächsten stehenden Sessel. “Er hat gesagt, dass er weiß, wo Andrew ist”, murmelte sie und begann wieder zu zittern. “Er hat ihn beobachtet.” Sie stöhnte leise auf. “Stell dir vor, Andrew wäre hier gewesen!”
    “Das war nur ein Druckmittel, er wollte dir nur Angst einjagen”, sagte Steve.
    Sie stand auf. “Ich muss wissen, ob es ihm gut geht …”
    “Julia, es ist ein Uhr in der Nacht …”
    “Das interessiert mich nicht, ich will wissen, ob es meinem Sohn gut geht.”
    “Okay, okay, beruhige dich, Julia.” Sanft drückte Steve sie zurück in den Sessel. “Ich kümmere mich sofort darum, ich rufe Joe Martinez an.”
    Mit vor Angst weit aufgerissenen Augen sah sie ihm zu, wie er den Hörer nahm, mit dem Finger über die Telefonliste ging und eine Taste drückte. Als Jimmys Vater sich meldete, fasste sich Steve kurz.
    “Ich bin sicher, dass es den Jungs gut geht”, sagte Joe Martinez. “Aber ich sehe mal nach.”
    Nach wenigen Augenblicken war er wieder am Telefon. “Die beiden schlafen fest, Steve. Der Alarm ist eingeschaltet, aber zur Sicherheit werde ich aufbleiben.”
    Nachdem er sich bedankt hatte, legte Steve auf und gab die Antwort an Julia weiter, die sich erst jetzt zu entspannen schien.
    Dann nahm Steve den Hörer wieder ab und rief Detective Hammond an.

23. KAPITEL
    H ammond traf mit einem Ermittlerteam kurz nach dem Anruf ein und ließ die “Hacienda” gründlich durchsuchen.
    Während einer seiner Männer Fingerabdrücke nahm, notierte Hammond erst Julias Aussage, dann die von Steve.
    Julia hatte unterdessen einen gelben Frotteebademantel angezogen und setzte sich in einen der Sessel. Während die Angst sie hartnäckig umklammert hielt, sah sie zu, wie Steve Hammond über die Ereignisse informierte. Der Reporter war ein Muster an Ruhe und Selbstbeherrschung. Er sprach gleichmäßig und mit neutraler Stimme, als hätte er derartige Situationen dutzendweise erlebt. Sie dagegen fühlte sich wie auf

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