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Unschuldig!

Unschuldig!

Titel: Unschuldig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Charme begraben. Mich wundert, dass sie nicht noch freiwillig für dich nach Ben Rosenthal suchen wollte.”
    “In meiner Branche heißt das, eine Gelegenheit beim Schopf packen.”
    Julia rümpfte wieder die Nase. “Ich nenne es abstoßend.”
    Steves Tonfall wurde amüsiert. “Eifersüchtig, Sweetheart?”
    Julia verdrehte die Augen. “Ich habe nicht einen Funken Eifersucht im Leib. Und nenn mich nicht Sweetheart.”
    Als sie den Landrover erreicht hatten, machte er die Beifahrertür auf. “Darf ich dich denn Anita nennen?”
    Weil sein Humor so unwiderstehlich war, musste sie einfach lachen. “Okay, du hast gewonnen. Unser Auftritt da drinnen
war
nützlich. Und lustig.”
    “Und er hat dir Spaß gemacht.”
    “Einem Teil von mir hat er Spaß gemacht”, gestand sie ein. Sie wartete, bis auch er eingestiegen war, dann fragte sie: “Ich bin trotzdem etwas irritiert. Was sagst du diesem Ben Rosenthal, wenn wir ihn gefunden haben? Wir wissen nicht, ob er in die 'Hacienda' eingebrochen ist. Wir wissen nur, dass Jimmy einen Wagen gesehen hat, der ihm möglicherweise gehört.”
    Steve steckte den Schlüssel ins Zündschloss. “Das hängt davon ab, wie abweisend er sich verhält. Wir werden einfach sehen, was sich ergibt.”
    Julia konnte sich einen letzten Seitenhieb nicht verkneifen. “Wirst du ihm auch schöne Augen machen?”
    Er lächelte sie an. “Es gibt im Moment nur einen Menschen, dem ich schöne Augen machen will”, sagte er und nahm ihr Gesicht in seine Hand. “Und das bist du.”
    Sein Geschmack, als er sie küsste, war berauschend genug, um Julia vergessen zu lassen, dass sie auf einem Parkplatz standen. Mit geschlossenen Augen verlor sie sich in der puren Lust, seine Lippen auf ihren zu fühlen. Erst als ein paar junge Mädchen in sehr kurzen Röcken kichernd am Landrover vorbeigingen, löste sie sich von Steve. “Warum besuchen wir nicht erst mal Benito und schmusen später?” schlug sie vor.
    “Hmmm, klingt gut – das mit dem Schmusen, meine ich.” Er ließ sie los, winkte den Mädchen zu, die noch immer tuschelten, startete den Wagen und fuhr rückwärts aus der Parklücke.
    Sie fanden die Tür zum Apartment B2 offen stehend vor. In der Wohnung war eine hübsche junge Frau mit roten Haaren damit beschäftigt, Haushaltsgegenstände aus der Küche zur Tür zu tragen. Zwei übervolle Koffer, ein CD-Player und ein Fernseher standen dort schon bereit, als sollten sie für die Zeit der Sommerferien mit nach Hause genommen werden.
    Julia klopfte vorsichtig an die Tür. “Guten Morgen.”
    Die Rothaarige wirbelte herum. “Also sowas! Was zum Teufel wollen
Sie
denn hier?” Sie sah aus, als würde sie sie jeden Moment anspringen wollen.
    Erschrocken sah Julia zu Steve.
    Die Fäuste in die Hüften gestemmt, machte die Rothaarige nicht den Anschein, dass sie auch eine freundlichere Seite zeigen würde, während sie von Julia zu Steve blickte. “Was ist los mit Ihnen? Sind Sie taub?”
    Steve schob Julia beschützend hinter sich. “Wir suchen Ben Rosenthal. Man hat uns gesagt …”
    Die junge Frau ließ ihn gar nicht erst ausreden. Sie nahm ein gerahmtes Foto und warf es gegen die Wand, wobei sie Steves Kopf nur um Zentimeter verfehlte. “Da”, sagte sie. “Jetzt haben Sie ihn gefunden.”
    Die Aktion schien sie ein wenig zu besänftigen und sie wirkte plötzlich sehr umgänglich. “Ich suche diesen Schweinehund selbst”, sagte sie. “Wenn Sie ihn finden, dann überlassen Sie ihn mir, haben Sie verstanden?”
    Steve blickte auf die Scherben zu seinen Füßen. “Ich nehme an, er … ähm … hat Sie sitzen lassen?”
    “Wie eine Schlange hat er sich davongemacht, während ich meine Prüfungen abgelegt habe”, spuckte sie die Worte förmlich aus. “Kein Lebewohl, kein 'Bis dann', kein 'War nett, dich kennen gelernt zu haben'. Nichts, kein Wort,
nada.
Er hat alles mitgenommen, was ihm gehörte, und mir hat er die Rechnungen überlassen.” Sie versetzte dem Sessel gleich neben ihr einen kräftigen Fußtritt. “Dieser Mistkerl.”
    Julia spürte, dass weibliches Mitgefühl für die Rothaarige vielleicht genau das Richtige war, und machte einen Schritt nach vorn. “Männer können solche Schweine sein”, sagte sie.
    Anstatt zu antworten, nahm die junge Frau eine große Tasche vom Esstisch und brachte sie zur Tür, wobei sie Julia leicht anrempelte, ohne sich zu entschuldigen.
    Mit einem Blick auf Steve zuckte Julia mit den Schultern und bedeutete ihm, die weitere Unterhaltung zu

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