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Unschuldig!

Unschuldig!

Titel: Unschuldig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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was gut habe, können Sie mir helfen, den Krempel zu meinem Auto zu bringen.”
    “Mit Vergnügen.” Steve zwinkerte Julia zu und nahm den Fernseher. “Sagen Sie nur, wo es langgeht.”
    Hinter ihm warf sich Julia eine Tasche über die Schulter und folgte ihm.
    Zehn Minuten später war alles in Kelly Sanders' kleinem blauen Camry verstaut, in dem es enger war als in einer Dose Ölsardinen. Sie rangierte aus der Lücke, hupte einmal und fuhr ab.
    “Interessantes Mädchen.” Julia sah zu, wie der Camry in der Ferne verschwand.
    Steve lachte. “Der möchte
ich
nicht in die Quere kommen.”
    Julias Augen blitzten auf. “Das ist nicht witzig, Steve. Ben hat sich ihr gegenüber mies verhalten. Jede Frau würde so reagieren wie sie.”
    “Hmm.” Er nahm ihre Hand und gab ihr einen Kuss auf die Innenfläche, der sofort besänftigend wirkte. “Erinnere mich daran, dass ich
dir
nicht in die Quere komme.”
    Der Wind hatte wieder zu wehen begonnen und erfüllte die Luft mit dem Aroma von Orangenblüten der Bäume, die in ihrer Nähe standen. “Was machen wir jetzt?” fragte Julia, als sie zurück zum Landrover gingen.
    Steve holte bereits sein Mobiltelefon aus der Tasche. “Das ist eine einfache Übung. Wir rufen Tim in New York an und warten, was er über Ian McDermott und Ben Rosenthal in Erfahrung bringen kann.”
    “Kann er das?”
    Er tippte die Nummer seines Verlegers ein und wartete. “Du darfst nie die Macht einer Großstadtzeitung unterschätzen.” Tims Sekretärin meldete sich und stellte ihn durch. “Und während wir warten, können wir zu einem dieser kleinen Cabanas fahren, die wir auf dem Hinweg gesehen haben, und vielleicht am Strand picknicken. Wie klingt das?”
    Sie lächelte. “Sehr romantisch.”
    Zum Cabana gehörten eine überdachte Terrasse, ein Jacuzzi und ein kleiner privater Strandabschnitt. Julia saß auf dem Badetuch, das Steve auf den warmen Sand gelegt hatte, und sah erfreut zu, wie er kleine Behälter aus einem Picknickkorb nahm.
    “Wann hast du denn dafür Zeit gefunden?”
    “Habe ich nicht. Ich habe mit der Dame am Empfang gesprochen und sie gebeten, den besten Catering-Service der Stadt anzurufen. Alles Weitere hat sie erledigt.”
    Er begann, die Deckel zu öffnen. “Wir haben
Paté de Campagne”
, sagte er in nahezu fehlerfreiem Französisch. “Einen Gurkensalat mit Minze, kalten Lachs in Sauce Ravigote, gegrillte Zucchini, ein frisch gebackenes Baguette und als krönenden Abschluss Erdbeeren Benedictine.”
    Sie lachte erstaunt. “Das ist mein Lieblingsnachtisch. Es gibt nichts Leckereres.”
    “Ich weiß. Penny hat es mir verraten.”
    “Du hast Penny angerufen?”
    Er drehte den Korkenzieher in die Flasche Sancerre und begann zu ziehen. “Wenn man jemanden beeindrucken will, muss man alle Register ziehen.”
    “Das hat noch niemand für mich getan.”
    Der Korken kam mit einem leisen Knall heraus. “Dann bin ich sehr froh, dass ich der Erste bin.” Er nahm eine große und sehr reife Erdbeere und ließ Julia davon abbeißen, um dann den Saft aus ihrem Mundwinkel zu lecken. “Ich liebe es, wenn du lächelst”, sagte er.
    Wieder lachte sie. “Wenn du so weitermachst, werde ich noch viel öfter lächeln.”
    “Daran könnte ich mich gewöhnen.”
    Während aus den Lautsprechern leise R&B-Musik erklang, aßen und lachten sie. Eine Zeit lang konnte Julia sogar vergessen, dass irgendwo da draußen ein Killer unterwegs war und ihr vielleicht auflauerte.
    Sie machten sich gerade über die Erdbeeren her, als sie aus der Ferne Donner grollen hörten.
    “Willst du nach drinnen gehen, bevor wir völlig durchnässt sind?” fragte Steve.
    Julia schüttelte den Kopf und sah hinaus aufs Meer. “Lass uns noch eine Weile warten. Hier draußen ist es so schön. Außerdem beobachte ich gerne den Ozean, wenn ein Unwetter heranzieht. Eine wütende See wirkt auf mich irgendwie erschreckend und anziehend zugleich.”
    “Stimmt.” Steve starrte auf die Weite des Meeres vor ihnen. “Darum habe ich mich entschlossen, auf dem Wasser zu leben. Ich fühle mich auch so davon angezogen.”
    Sie nippte an ihrem Wein. “Fehlt dir New York denn gar nicht?”
    Er sah fort. “Nein.” Bevor sie weitere Fragen stellen konnte, zuckte über ihnen ein Blitz über den Himmel, direkt gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donner. Julia fuhr zusammen. Im gleichen Moment fielen die ersten dicken Regentropfen vom Himmel und schlugen winzige Krater in den Sand.
    “Oh, oh.” Steve stand auf und

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