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Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Titel: Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deutsche Verlags-Anstalt <München>
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Frau nicht führen kann? Jetzt erst recht! Mit welchem Recht denken die, dass ich als Homosexueller eine Memme bin? Jetzt erst recht! Mit welchem Recht denken die, dass ich mich als heterosexueller Mann nicht gut ausdrücken kann? Es ist also durchaus nützlich, sich einmal zu fragen, ob ein Vorurteil daran beteiligt sein kann, wenn man in bestimmten Situationen versagt. Und dann heißt es: Jetzt erst recht!
    Erfolg und Misserfolg: hausgemacht
    Für Erwartungen bei zukünftigen Leistungen ist das Feedback anderer entscheidend. Wenn ich bereit bin, ein Lob für eine Leistung anzunehmen, dann bedeutet das auch, dass ich generell Vertrauen in die Lösung ähnlicher Aufgaben habe. Aufgrund von Erfolgen und Misserfolgen entwickele ich ein Wissen über mich selbst, über das, was ich kann und was ich nicht kann. Und ich lerne, was am besten zum Ziel führt. Diese Kompetenz nennen wir mit Albert Bandura Selbstwirksamkeit .
    Selbstwirksamkeit beinhaltet eine gute und positive Einschätzung der eigenen Kompetenz für einen Aufgabenbereich, etwas wie: »Wenn ich täglich eine Stunde Niederländisch lerne, dann werde ich mich in zwei Jahren einigermaßen gut verständigen können.« Hinzu kommt eine Einschätzung dessen, wie gut man das Pensum durchhalten wird: »Es ist wahrscheinlich (oder unwahrscheinlich), dass ich mir jeden Tag eine Stunde Zeit dafür nehme.« Für bestimmte Bereiche haben wir eine hohe Erfolgserwartung, für andere nicht.
    Natürlich hat man in dieser Hinsicht keinen wahren, objektivierbaren Wert über sich abgespeichert. Vielmehr ist eine solche Einschätzung eine Idee von sich selbst, die auf eigenen Erfahrungen beruht. Zugegeben, manchmal basieren Erfahrungen auf tatsächlichen, relativ objektivierbaren Ereignissen. Wenn ich mit 32 Jahren bereits in 15 Autounfälle verwickelt war, dann sollte ich mir Gedanken über meine Kompetenz als Autofahrer machen. In dem Moment, wo die Situation nicht so eindeutig ist (sagen wir, Sie wären in dem genannten Alter in zwei Unfälle verwickelt gewesen), sind der Interpretation Tür und Tor geöffnet. Kann ja sein, dass immer ein anderer den Unfall verschuldet hat und Sie unschuldig waren. Und selbst wenn – sind zwei Unfälle schon ein Zeichen dafür, dass Sie nicht Auto fahren können? Bei der Interpretation eines Ereignisses sind uns andere oft eine »Hilfe«. So ist es etwa nicht unentscheidend, wie unser Partner darauf reagiert. Je nachdem, zu welcher Interpretation er neigt (»Ab jetzt bleibt die Karre in der Garage!« oder »Pech gehabt, das passiert jedem!«), wird auch unsere Erwartung an uns beeinflusst.
    Misserfolge oder Erfolge können sowohl als selbst (internal) als auch von außen verursacht (external) interpretiert werden. Oft ist es ja nicht klar, welchen Anteil Sie selbst – oder jemand anderes – am Ausgang einer Handlung tatsächlich haben. Als ich zum Beispiel vor kurzem in Amsterdam einen Touristen mit meinem Fahrrad angefahren habe, nachdem er total bekifft auf den Fahrradweg gelaufen war, war für mich natürlich er der Schuldige. Und ich für ihn.
    Weiterhin können Misserfolge (und Erfolge) stabile oder instabile Ursachen haben, das sind solche, die »immer« oder »manchmal« auftreten. Ich kann mir sagen: »Ich bin generell ein schlechter Fahrradfahrer!« (stabil und internal) oder »Ich war an dem Tag nicht konzentriert.« (instabil und internal). Oder: »Niederländische Fahrräder haben nun mal keine Handbremse.« (stabil und external) oder »Es war ein bisschen nebelig.« (instabil und external). Und sie können als kontrollierbar oder unkontrollierbar interpretiert werden. Ich kann mir sagen: »Mensch, da hätte ich ja rechtzeitig bremsen können!« (kontrollierbar, internal und instabil) oder »Tja, niederländische Räder haben nun mal keine Bremsen, da kann man nichts machen.« (nicht kontrollierbar, external und stabil).
    Diese drei Ingredienzien gut gemixt lassen interessante Motivationstypen entstehen 50 : Jemand, der sich einredet, dass immer er (stabil) der Schuldige ist (internal), der einen Unfall als Zeichen für seine allgemeine Schwäche, das Leben zu bewältigen, sieht (stabil) und daran nichts ändern kann (nicht kontrollierbar), ist vermutlich ein depressiver Mensch. Er wird generell wenig Motivation zeigen, das Leben anzupacken. Jemand, der sich sagt: »Mist, das habe ich echt verbockt (internal), da muss ich was dran ändern (instabil), und das kann ich natürlich auch, indem ich in den Niederlanden endlich mal die

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