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Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Titel: Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deutsche Verlags-Anstalt <München>
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schafft, kann man die gewonnene Zeit mit einem »Koffie verkeert« am Strand genießen. Sich selbst frühzeitige Deadlines zu setzen, ist ein absolutes Muss gesunder Selbstregulation, denn es hat, wie so wenig anderes, allein Vorteile 53 ! Es dauert ein bisschen, bis man in den neuen Rhythmus gefunden hat, aber von da an wird alles gut.
    Neben Selbstwirksamkeit und Notwendigkeit spielt der Schwierigkeitsgrad eine Rolle bei Erfolgs- oder Misserfolgserwartungen. Die objektive Schwierigkeit einer Aufgabe bleibt für gewöhnlich konstant. Wir wissen, dass eine Führerscheinprüfung nicht ganz einfach ist, wir kennen die Wahrscheinlichkeit, mit der jemand beim Staatsexamen durchfällt bzw. mit der man einen bestimmten Job bekommt – diese Größen bleiben objektiv unverändert. Wenn der Schwierigkeitsgrad aber subjektiv abnimmt, kann dies ein Zeichen für uns sein, dass wir die Aufgabe mehr und mehr beherrschen, und dann steigt die Motivation. Die meisten von uns kennen auch das Gegenteil, den »Kalte-Füße-Effekt« – nämlich, dass Aufgaben, je näher sie rücken, subjektiv schwieriger zu bewältigen scheinen. Mir geht das vor Auftritten in Fernsehsendungen immer so. Kurz bevor es losgeht, schiebe ich Panik: Habe ich zu dem Thema wirklich etwas zu sagen? Was wenn Henryk Broder doch die besseren Argumente hat? Hoffentlich vermische ich nicht wieder die Sprachen, wie letztes Mal, als ich in schönem Niederländisch: »Ich bin begonnen« und »ich frage mich ab« sagte. Lampenfieber und Prüfungspanik sind typische Beispiele für den »Kalte-Füße-Effekt« – die vor einem liegende Aufgabe scheint kaum zu bewältigen. Das kann so weit gehen, dass man manchmal krank wird oder gar nicht erst antritt. In diesem Fall müssen wir alle selbstregulatorischen Ressourcen bemühen, um durchzuhalten. Die meisten von uns schlagen sich viel zu lange mit diesen Ängsten herum. Zwar gibt es keine Standardlösung, individuelle aber sehr wohl: Falls es ganz schlimm ist, ein Therapeut um die Ecke kann sicherlich eine mit Ihnen entwickeln. Ich habe nach langem Suchen mit Hilfe eines Dozenten an der Schauspielschule ein paar Yoga-Übungen gefunden, die mir dabei helfen, Gesangsauftritte ohne lästiges Zittern in der Stimme durchzustehen.
    Unsere Motivation wird also dann ohne unser Zutun immer größer, wenn wir ein Ziel mit klarer Deadline angehen, wenn wir das Gefühl haben, die Sache mehr und mehr im Griff zu haben, sie so kontrollierbar wird und wir sie als zunehmend leichter zu bewältigen empfinden.
    Auf wackligem Terrain
    Wir erinnern uns, Selbstwirksamkeit bezeichnet in der Psychologie die eigene Erwartung, aufgrund eigener Kompetenzen gewünschte Handlungen erfolgreich selbst ausführen zu können. Sie muss sich in verschiedenen Lebensstadien und je nach Anforderungen immer wieder neu entwickeln. Wer eine neue Beziehung beginnt, ins Ausland geht, die Schule wechselt, verliert zunächst einmal seine Selbstwirksamkeit. Mit anderen Worten: Er weiß dann in vielen Situationen nicht mehr, was zu tun ist, um ein Ziel zu erreichen. Kam ein Schüler mit seiner unfreundlichen Art in Ostwestfalen noch als »ehrliche Haut« durch, kann diese in Köln auf wenig Gegenliebe stoßen (Meine Großmutter nannte lächelnde Menschen gerne »überfreundlich«. Voll obszön.). Wusste man bei seinem früheren Partner genau, welche Knöpfe man drücken musste, um ihn an schlechten Tagen aufzumuntern, verzweifelt man kurzfristig an seinem neuen, weil man ihn noch nicht so gut kennt. Zieht man in ein anderes Land, müssen viele Basiskompetenzen wie Sprache, Gestik, Manieren und soziale Regeln neu erlernt werden, bevor man überhaupt etwas bewirken kann.
    Gestern Morgen zum Beispiel stand ich in Amsterdam in der Apotheke, weil ich die Sprechstundenhilfe des Arztes so verstanden hatte, dass sie mein Rezept dorthin faxt. Aber da war nichts. Also ging ich zurück zum Arzt, vielleicht hatte ich es einfach nicht richtig verstanden. So gut ist mein Niederländisch noch nicht, und vieles funktioniert hier ohnehin anders. So muss man sich bei einer Apotheke registrieren lassen und darf dann nicht mehr zu einer anderen gehen. Und alles läuft über den Hausarzt. Der einen aber nicht immer unbedingt sehen will, sondern nur dann, wenn man dem Tode nah ist, vor Schmerzen schreit oder einem deutlich sichtbar ein Körperteil fehlt. Zurück in der Praxis fanden die Sprechstundenhilfen es schon komisch, dass ich da so aufgeregt vor ihnen stand. In so einem Fall ruft man

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